Viecher ,
Petev.
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geführt. Am Iiranze des Monumente: stehen die Buchstaben II.
v. 1534-
Diese meisterhaften Monumente sind im folgenden Werke be-
schrieben und abgebildet:
Wittcnbergs Denkmäler der Bildnerei, Baukunst und Male-
rei. Von J. G. Schadow. Wittenberg 1825, gr.
In der alten Pl-"arrlsirche St. Ulrich zu Regensburg sah man
früher die ehernc Gedenktafel der Margareth Martein Tllßhßfill-
Links ist Christus mit den vier Aposteln iti Flachrelief dargestellt, wie
sie auf Bin-er's berühmten Gemälde in der Pinakothek zu München
erscheinen. Rechts sieht man drei Frauen, unstreitig Portraite von
Trauen der Tucherschen Familie, im Geiste Diirefs gehalten. Links
unten ist das hrlonogramm: P. V. noriinberge, Die Inschrift
enthält die Jahrzahl 1521. Dieses ausgezeichnet schöne und reine
Gusswerh befindet sich seit 1839 im Dome zu Regensburg. Bei
der Versetzung wurden Gypsabgiisse gemacht. Es ist 1.143116 hoch.
Der Graf Clam-Marttnitz zu Prag erwarb aus der Silberradt-
schon Sammlung zu Nürnberg ein sechs Zoll hohes Bronzetäfel-
chen mit einem Ecce "homo in Belief. Diesem Bilde liegt wahr-
scheinlich eine Zeichnung von Diirer zu Grunde, und desswegen
wurde dessen lVlonugramm mit der Jahrzahl 1515 eingegraben.
Später erhielt es dcnMaler Lßergler, der die Bronze als kostbare
lteliquie vergolden liess. l
Im Chore der Stiftskirche zu Aschaffenburg ist von P. Vischer
das IYIonument des Albert von Brandenburg, Cardinal und Chur-
füfätßn V01! Mainz, Cin 7 F. hohes und 5 F. breites Erzbare-
lief, welches den Iiirchonfiirsten im erzbisehiiflichen Ornate dar-
stellt. Auf einer Tafel liest man Namen, Titel und Sterbcjahr
(1545) des Cardinals, und in der Einfassung sind die Wappen an-
gebracht. Unten steht: Opus petri fischer norimbergae 1525. Die-
ses Monument wurde also 20 Jahre vor dem Tode des Branden-
burgcrs gefertiget, und bezeichnet nicht die Grabstiitte, da er in
Mainz begraben liegt. Die Wappen in der Einfassung machen
es sehr wahrscheinlich, dass P. Vischer oder einer seiner Söhne
die Siegel des Cardinals Albert gefei-tiget habe , auf welche Iiugler
l, c. S. 112 aufmerksam macht. In der liunstkammer zu Berlin
sind nämlich zwei grosse in rothes Wachs gedruckte Urkunden-
Siegel dieses merkwürdigen Fürsten, welche dem genannten Schrift-
steller nicht ohne ein gewisses Verhältniss zur Schule Vischeüs
entstanden zu seyn scheinen. Das erste Siegel fällt in die Zeit,
in welcher Albert noch erst die erzbischöfliche Würde alleiubc-
kleidete (1517 18). Er sitzt zwischen zwei schlanken Säulen
vor einem befestigten Teppich, und sechs Wappen befinden sich
zu den Seiten. Auf den Säulen stehen zwei Gcnien, welche das
Mainzer Wappen halten. Die Zeichnung des Ganzen ist vor.
trefflich, und die Ausführung sehr schon und fein. Stvl und Be.
liandlung haben noch eine Erinnerung ans alterthiimlich Conven-
tionellc. Das zweite Siegel gehört der Zeit an, in welcher Albert
die Cardinalswiirde beltleirlcle. lYIan sieht hier zwischen verzier-
ten und mit Laubhapitiilcti versehenen Pfeilern die halbe Figur
des Cardinals vor dem Teppich, und in der unteren Hälfte dCS
Siegels ein grosses Wappenschild, welches das vollständige Bran-
denburgische Wappen mit denen von Mainz, Magdeburg und
llnlberstadt vereinigct. Auf den Säulen sitzen zwei Genien, wßlvlle
den Cnrdinalsbut halten. Die Ausführung dieser Arbeit zeugt von
einer lllcrliwiirtli en Meisterhafti keit. Bei dem starken Relief
des Ganzen ist alfe: feine Detail eäen so zart und sauber, wie mit