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Vischcr ,
Peter.
Das eherne Denkmal des Erzbischofs Ernst von Magdeburg ,
beschrieben von Cantion. Mit der Abbildung in 3 Blättern, mit
Titel und einem Blatt Text, gr. ful.
Im Dome zu Bamberg sind die Grabmäler der Bischöfe Hein-
rich III. , Veit I. und Georg II, von P. Vischer in Erz gegossen.
Abgebildet in J.HelIer's Beschreibung den bischöflichen Grab.
denlimiiler im Dome zu Bamberg. Mit 5 Ii. IiÄ Bamberg 1811". 3.
Sein VVcrk ist ferner das bronzene Denlimal des Churfiirsten In.
hann Cicero (f 11:99) im Dome zu Berlin Professor M. F. Rabe {heilte
1845 in der Versammlung des Vereins für Geschichte der Nlark
Brandenburg den im Staatsarchive liegenden Contrakt über die
Errichtung des Denkmals mit, aus welchem hervorgeht, dass P,
Vischer der Urheber sei. Rabe legte auch ein Verzcichniss der
zahlreichen Monumente vor, welche damals von diesem Meister
für I-"amilienglieder der Fürstenhäuser Brandenburg, Dänemark
und Mecklenburg innerhalb eines beinahe vierzigjährigen Zeit.
raumes gefertiget wurden.
Abgebildet in dein VVerke: Forschungen im Gebiete der Vor.
zeit. tun M. F. Rabe. I. Heft mit 4 li. Ii. Berlin 1345, 4.
In der k. Kunstkammer zu Berlin ist von P. Vischßr ein in
Bronze gegossencs kleines Belief, welches aus der v. Naglefschen
Sammlung herriilirt. Es stellt Orpheus und Euridice auf ihrem
IVCgC uns der Unterwelt dar. Beide sind nackt. ReCbtS schreitet
Orplieus mit der Geige voran, und wendet das Gesicht nach der
Gattin zurück, neben welcher die Flammen des Orlius hervorbre-
chcn. Neben der lateinischen erklärenden Inschrift sieht man Vi.
seher's Munugramm, wie sich dasselbe auf seinem Grabsteine vor-
findet, zwei Fische, die von einem kurzen Spiesse durchstoeheu
sind, ungenau bei Brulliot l. 5265. Dieses Relief erklärt Iiillgler
(Beschreibung der ßunstlsamnier S. 107) als eine der schönsten
und seltensten Zierden der Sammlung, und wiirdiget. es ausfiihr.
lieh. Es ist hier die Poesie des Gedankens, sowie das lharmoni.
sehe Linienspiel der Composition, und die Schönheit der Formen
an sich, auf eine Weise durchgebildet und in einander VerSCbmol-
zen, wie die deutsche Kunst nur wenig ähnliche Arbeiten aufzu-
weisen haben dürfte. Der Körper des Orpheus hat die Unver-
kennbarste Aehnlichlseit mit der Apollustatue im Lokale der liunst-
schule zu Nürnberg. Allein diese sull am Fussgestelle die Jahrzah]
1552 tragen, und kann somit nicht von P. Vischer seyn , da er 1529
starb. Des Monogramnis mit den (lurchstochenen Fischen bediente
sich wahrscheinlich auch Hermann Viscber, und es ist als Zeichen
der Vischenschcn Giesshiitte zu betrachten. Ein zweites WVerk
der h. Iiunstliamnier ist ein Exemplar des Sich hratzendßn Hünd-
(rhens, wie es in der von Forstefschcn Sflfnmllmg zu Nürnberg,
und im grünen Gewölbe zu Dresden vorkommt. Dieses Bildwerli
gewährt ein eigenthiiniliches Interesse. Die schwierige Stellung
des Thieres, welches sitzt, und sich mit der linhen Iiinterplbtg
am Ohre kratzt, ist vortrelilich (lurehgefiihrt. Ucber die daselbst
befindlichen Abdrücke des Ylllalwpens des Churfiirsten Albert von
Mainz s. unten die Werke Vischer's in Aschaffenburg.
Im Dome zu Breslau ist das Monument. des Bischofs Johan-
nes, mit der Aufschrift: ßhgßlllälültl. zu Nürnberg von mir Peter
Fischer 1490.55
In der Srlilossliirehe zu Wittenberg sind zwei eherne Denk-
miiler der sächsischen Churfiirsten Friedrich des VVc-isen, und Jo-
hannes des beständigen. Von Peter Vischer ist aber nur das er-
stere gegossen, das andere vermuthlich von Hermann Vischer aus