Volltext: Veit, Ph. - Vouet (Bd. 20)

Vischer , 
Petcln 
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des anderen hasste. Dürer blieb im Hreisedes Malers, und gefiel 
sich in diesem so sehr, _dass er den Bildner und Erzgiesser ent- 
behren konnte, wenn sie nicht seine Gesinnungsgenossen waren, 
wie Adam Hraift und Seb. Lindenast. 
Peter" Vischer, Rothgiesser, starb zu Nürnberg den 7. Jänner 
152g, und wurde auf dem St. Ilnchus liirchhof begraben. Hier 
sind die Epitaphien des Meisters und seiner Frau. In älteren 
NVerlsciu lesen wir, dass der Künstler 1540 gestorben sei, in 
lüiläe einer Körperverletzung. Er soll zur Nachtszeit, als er mit 
Wo fgang Traut nach Hause ging , von einem Schlitten über- 
fahren worden seyu. Neuere Forschungen stellten die Unrich- 
tigkeit dieser Nachricht heraus. Seine Portraitfigur ist oben am 
St. Sehaldus Monument, so wie er in der Giesshiitte aussah, Gcst. 
von Alb. lieindel, fiir das Werk: die Niirnbergßchen Künstler, ge- 
schildert naeh ihrem Leben etc. Nürnberg 1332  59. Die 1,9. 
bensgeschichte seiner Söhne ist dunkel. Peter starb 1528. Johan- 
nes war noch 1530 in voller Thiitigkeit, Hermann starb 15510. Sein 
Bildniss ist in einer Medaille von 1511 erhalten, welche von ihm 
selbst gefertiget seyn könnte, da J. Neudiirtler (lhlachrichteu von 
Nürnberger liiinstlern,_ neu gedruckt 1828 bei Czunpe) sagt, er sei 
iin Cunterfeyen ausgezeichnet gewesen. Die beiden anderen Brii- 
der waren schon triih gestorben.  
Werke des P. Vischer und seiner Söhne. 
Das Hauptwerk P. Vischer's ist das Grabmal des heil. Sebaldus. 
in der nach diesem Heiligen genannten Iiirche zu Nürnberg. Er 
führte es von 1506  19 mit seinen Söhnen aus, und verbrauchte 
120 Zentner 14 Pfund Erz. Die Husten des ganzen Monuuientrs 
beliefen sich auf 2402 fl- 6 Heller und 16 Plennigm, welche zu- 
letzt durch freiwillige Beiträge zusammen gebracht werden muss- 
ten. Das Monument ist 15 F. hoch; 8 F. 7 Z. lang, und T1 l". 
8 Z. breit. Der innere Sarg ist von 1597. und kostete 505 Guld- 
Gulden, da er mit Gold- und Silberblech überzogen ist. Ueber 
die Schönheit des Erzwerkes von Vischer herrscht nur eine Stimme, 
und es ist durch Abbildungen bekannt. Eine der lililllptllflrtlüll 
Sind die 12 ÄPUSTIC], WClChC I F. lt Z. hoch sind, und auf Pos 
stumenten an den die Bekriinung tragenden Pfeilern stehen. Auf 
den liapiliilexi der Pfeiler stehen 12 kleinere Figuren von liir. 
chenvätern, und ausserdem zählt man noch 72 Figuren vßrsghig- 
dener Art. und in den abwcchselndsten Stellungen. Die Basrclieht 
am Sciekel , welcher den alten Sarg trügt, stellen Scenen aus dein 
Leben des heil. Sebald dar, Die Reinheit des Gusses, die Rich- 
tigkeit der Zeichnung, der grossartige Wurf der Gewänder , die 
edlen Charaktere sind zu bewundern. Die Gestalten sind im Gei- 
ste der schönsten Werke des italienischen, auf der Antike basi- 
rendcn Mittelalters gehalten. Sie konnten höchstens Diireris stil- 
len Neid erregen, aber nicht Gegenstand seiner Abneigung sevn. 
Am Sockel steht die Inschrift: Peter Vischer, lltirger in Niirnbelrtg. 
machet dieses Werk mit seinen Söhnen, ward vollbracht iunJahif 
151g, etc.  
Ist nun Vischer auch wirklich der Erfinder des Ganzen, 'Utluli 
nur der Giesser? Diese Frage wurde in neuester Zeit-gestellt, tln 
Heideloii eine 5 F. hohe Zeichnung von Vcit Stuss attllluitl, wel- 
che er iin sechsten Hefte der Ornamentila des llrlittelalters im Stiche 
bekannt machte. Die Zeichnung trügt die Jahrzahl 11'133 und das 
 des V- STOSS. Vischer liihrtc sein Werk später in 
Erz aus, und erlaubte sich bedeutende Abänderungen, da der ur- 
sprüngliche Entwurf für die Ausführung zu kosibar war- 134.4 
llrlülllllllßllt ivlliß 60 F- hoch werden, Vischer reducirte es aber be-
	        
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