Vinci ,
Leonardo
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Körpers der Freiheit. Das Colorit hat sein frisches Leben verlo-
ren, überall sind Spuren öfterer Uebermalung sichtbar.
, Gest. von J. B. Miehel für BoyclelPs Verlag, unter dem Titel:
Joconda Mistress to Francis hl. fol.
Ein kleines Bild der Maria, welche eben das Kind gesäugt
hat, angeblich von Leonardo gemalt, ist wahrscheinlich nur aus
seiner Schule.
Die heil. Junglrau mit dem Iiincle, ebenfalls klein und Schulbild.
Das liniestiick einer heil. Familie, und das Portrait eines Müd-
ehens tragen mit Unrecht den Namen Leonardos
ln Labeusliyk Gallerie de PEremitage sind die genannten Bil-
der gestochen, bis auf das erste.
Dann soll auch das Bild des Engels, welches wir S 23.71 er-
wähnt haben, nach Russland gekommen seyn. Auch das Bild des
Heilandes mit der WVcltlsugel aus der Sammlung Cuesvfelt zu Lon-
dun ging 1857 dahin ab. Es ist vun B. Luini gemalt.
Im Jahre 1850 kaufte der Kaiser das berühmte Bild der C0-
luixibine aus der Sammlung des Königs von Holland um 40,000 fl.
S. die Schätze im Haag.
In Moskau vermuthet Hand I. e. I. 28 ein Familienstiicla, wel-
ches in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der russische lie-
sicleut auf Maltha besass: Es stellt einen bejalirten Mann und
eine alte Frau mit vier Hindcrn dar. Dieses Bild soll von aus-
nehmender Schönheit seyn.
Pommersfelden.
In der gräflich Schünborwschen Gallerie ist das Bild einer
schönen Frau oder Madonna, welche sich mit dein linlsen Arm auf
ein Postament stutzt, und das auf einem saftgrünen Iiissen sitzende
llind hält. Fruher ging dieses heriihmte Bild unter dein Namen
Ilalael, jetzt Vhllrtl es L. da_Vinci genannt: Die erste Benennung
vsar augenscheinlich ganz irrig, die zweite kommt nach Waagen
(liiinstwerlie in Deutschland I. 121) insofern der Wahrheit uii-
gleich näher. als in den Charakteren und der Farheiigebung iler
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in uss es eonar o unverkennbar ist, und Furhiing und Nlal-
grr sicher nachldeä Lcgmbardei WBISBIL- Es dein Leonardn selbst
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z. B. dem Haar, etwas kleinliche Behandlung. gagegen findet
VVaagen Uebereinstimmung mit der schonen das hind säugendon
lVlaria ini Louvre, welche als Werk des Andrea Solario genannt
wird. Vergl. Waagen, hunstvverke in Paris III. 455. Auch
in Pommerstelden findet sich jener liebliche Ausdruck in den l'in-
pfen_, die feinen, völligen, trefflich modellirten Formen des niei-
sterlich verhureten hindes, mit der Angabe der vielen Flächen
im Cuntuur, init den rüthliclien Zehen und Ellbogen. Auch hier
erkennt man in _deni nur noch helleren Fleisclitun, mit den zart-
bliiulichen Halbunten, den schwiirzliclien, aber doch lalaren Schal-
ten. dem schönen lälau des gut geworfenen Mantels, dem in den
Lichtern w-eissrothlichen, i_n den Schatten orangen Schillerstoff des
Uiitergewandes, endlich in dein h0chst_ verschmolzenen Vortrag
mit sehr klaren und auf das feinste zerriebenen Farben den Schu-
ler des (iauclenzio Ferrari. Nur der rötliliche, zum Theil sehr
dvulfllßle l-liiitergrund, besonders eine Säule ist breiter und theil-
39115? mit Benutzung des Grundes in den lasirlen Lichtern behan-
C l. Von sonderbarer Schönheit in Form und Ton ist die hcrnli-