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Vin Ci j
Leonardo
genj Dieses Bild galt längere Zeit für Perugino, und dann für
Leonardo. Waagen hält es aber nach Auflassung."mßisterlieher
Behandlung der Form, besondersiaber nach der glullelldßn und
klaren, bei keinem Bilde Leonardo's vorkommenden Färbung liir
Werk des G. A, Boltrafiio.
lYlona Lisa, Gattin des Franceseo del Gioeondo, das schon
oben 8.503 erwähnte berühmte Bild, an welchem Leonardo vier
Jahre gemalt hatte, ehedem die Zierde in Fontainebleau, jetzt 1m
Museum des Louvre. Leider ist ein grosser Theil des Zaubers,
für welchen Vasari keine Worte finden kann, mit allen warmen
Tönen des Fleisches verschwunden. Diens muss aber schon früh
eingetreten scyn, da verschiedene alte Copien dieselbe Blässe zei-
gen. Der Kopf macht jetzt fast den Eindrucli eines grau in Grau
ausgeführten Bildes. Dennoch ist es durch den Liebreiz, die Fein-
heit der Zeichnung, und die zarte Modelhrung in einem seltenen
Grade anziehend. Die Fleisehtheile haben sehr viele feine Risse,
und die Landschaft im Hintergrunde ist kaum, noch sichtbrlr- 1m
Museo del Prado zu Madrid ist eine alte Copie. eine zweite ist
im Besitze des Araham Hume zu London, eine dritte bewahrt Lie-
versberg in Cüln. und eine vierte soll in der Düsseldorfer Gallerie
gewesen seyn. Das Bild aus Houghtou, jetzt in Petersburg, ist
nackt. Im Hnnclzeichnungskabinet zu München ist das Studium
zur Ivlona Lisa,
Das Ori in'al, wofür Franz I. 4000 Scudi bßlahllei ist dufßh
mehrere Sticiie bekannt.
Gest. von B. U. Massard (Mona Lisa del Giocondo). Mus.
Napoleun, 1d. fol. A. Fauchery (La Joconde) 13.11, gr. fol. F,
E. Eichens (La Joconde), gr, fol. Auch lith. Nachbildungen
gibt es.
Frauenbildniss mit einer Schnur von Diamanten an der Stirne,
und im rothen Itileide mit Stiekerri. Im Jahre 1Ö-i2 wurde dieses
wunderbare Bild als das Portrait einer Herzogin von Mantua in
Fontainebleau aufgenommen, später wollte man die Geliebte
Franz I. darin erkennen, und seit dieser Zeit ist das Bild unter
dem Namen la belle Feronniere bekannt. Jetzt vermuthet
man darunter mit mehr Wahrscheinlichkeit die Lucretia Crivelli,
die Geliebte des Ilerzogs Ludovico il lYloro, welcher wir oben
S. 288 erwähnt haben. Nach Waagen ist diess das schönste Bild,
welches das Museufn von Leonardo hat. Der liopf ist seltener
"Weise in vollem Lichte genommen, die Lichter undI-Ialbtöne sind
daher von einem hell elblichen, aber warmen Ton, und auch die
Schauen minder dunätel und kalt. Die Auffassung des schönen
Gesichtes ist höchst edel, die Zeichnung und Verkürzung aller
Formen von wunderbarer Feinheit und bestimmt. Auch in der k.
Eremitage wird ein Bild der Belle Feronniere genannt, welches aus
Houghtoxihall stammt. Das Bild in der k. Sammlung im Haag ist
davon zu unterscheiden.
Gest. von J. A, Allais, kl. fol.
Weibliches Bildniss im hellblauen lileide mit hohem Spitzen-
hut VOR TUÜIQTKI Sßlllmt- Ein solches Bild wird im alten Verzeich-
nisse der Bilder des Louvre von Lepicie dem Leonardo zugeschrie-
ben , ist aber jetzt nicht mehr im Museum.
Johannes der Täufer mit dem Kreuze begeistert nach dem Ilim.
mel deutend, halbe Figur von bewunderungsivürtliger Abrundung
der Theile auf schwarzem Grunde. Ludwig XIII. schenkte diess
iichte Bild dem liünige Carl l. von England, später wurde es aber