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Leonardo
4' Brescia.
Graf Teoduro Lecchl besitzt ein Gemälde mit der heil. Fa-
milie, ehedem im Ilause des Sigisinund Belluti zu Mantua. Val-
lardi (Disegno di _L. da Vinei p. 18. Note) beschreibt dieses Bild.
Es ist zart behandelt, aber nicht ausgezeichnet. ein Werla aus
Leonardo": Schule. Eine dem Ces. da Sestu zugeschriebene heil.
Catharina ist jetzt im Museum zu Frankfurt.
C as s e 1.
In der Gallerie war ein Bild der Leda, da Charitas genannt.
Man fand es bis 1850 in der Gallerie des Königs von Holland im
Haag. S. Haag, und oben S. 51,4.
Auch in der Sammlung Lasalle ist ein stehendes Bild der Ledn,
wahrscheinlich einer Zeichnung im brittischen Museum nach.
geahmt.
Copenhagen.
In der h. Gallerie ist ein Bild der heil. Catharina mit zwei
Engeln zu den Seiten, nach einigen aus der Ußbßrgüngßpcfiuflß
des Künstlers (ltumohr II. 507), nach anderen vuu Luini nach
Lennardok Carlon gemalt. Dieses Bild kommt Öfter vor, immer
mit jener rundlichen Bildung der Hände, welche diesem Meister
eigen ist. Ein Exemplar war in Mudena, wahrscheinlich jenes,
welches der Maler Appiani in Mailand besass, und 1805 die [iai-
serin Josephine für Malmaison erllsaufte. Das dem Luini zuge-
schriebene Exemplar aus der Frauenholzlschen Sammlung in Nürn-
berg hat J. G. Hlüller gestochen.
Dresden.
In der k. Gallerie wird dem Leonardo ein Bildniss zugeschrie-
ben, welches als jenes des Herzogs Francesco Sforza oder Lude-
vicn il Moro von Mailand gilt. Er trägt ein schwarzes Kleid mit
Pelzwerk und eine flache mit goldenen Knüpfen verzierte Miitze.
An der Brust hängt eine liette, mit der Linken hält er den Dolch
in goldener Scheide, und in der Rechten einen Handschuh. H.
5 F. 3 Z1, Br- 2 F: 8 zu
Obigen Namen gibt das Verzeiehniss der Gallerie dem darge-
stellten Manne, es scheint aber jetzt zur Genüge bewiesen zu seyn,
dass darunter der reiche Londoner Goldschmid Morett vorgestellt
sei, und zwar von H. Holbein , nicht von L. da Vinci. Den Be-
weis führte H. v. Quandt im Hunstblatt 18116 Nr- 9, 11ml Zuerst
aus inneren Gründen. Die dem Leonardo mit Hecht und Unrecht
zugeschriebenen Bilder sind alle im Schatten sehr dunkel und in
den Lichtern farblos, was im Dresdener Bilde gar nicht stattfin-
det. Dieses Bild bewährt sich schon durch seine Dauerhaftigkeit
als eine deutsche Malerei. Es ist in allen Theilen, selbst den
tiefen Schatten äusserst durchsichtig und klar, und die milde har-
müfllßßlw Wirkung desselben verdient die grösste Bewunderung.
Ferner trägt der Mann das englische Costüm aus der Zeit Ilein-
rich VIIL, nicht das italienische. In jener Zeit lebte Holhein in
England, und dass er im Dresdner Bild den Goldschmid Morett
wirklich dargestellt habe, beweiset urkundlich ein Stich von W.
Hollar von 1014. welcher das Bildniss des sogenannten Dresdner
Storza nach Holbein wiedergibt. Dr. Waagen behauptete schon
1335 egeu Hofrath "Hurt (Iiunsthemerltungcn auf einer Reise etc.)
dass das herrliche Bild in Dresden von Holbein sei, und verweist
auf den Stich von Hollar. Allein der Goldschmid muss im Cata-
loge noch immer als Herzog Sforza von lllailand iiguriren.
Nach einer Angabe in AmnrettPs Memorie storiche di L. da
Vinci, wänfin Dresden das Bildniss des Giaxigiucomo 'I'riulz.i,