Velasquez
de
Silva ,
Don
Diego.
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In der Sammlung des Prinzen von Oranien zu Brüssel sind
seit 185i Zwei Gemälde aus dem Cabinet Errard, welche mit zwei
Bildern von A. van Dyck um 60,001) Fr. gekauft wurden. Sie stel-
len dielßildilisse des Königs Philipp IV. und des Grafen von Oli-
varez dar.
In der k. Pinakothek zu M iinch en sind gegenwärtig 7 Bil-
der von Yelasquez. Darunter wird das Brustbilil eines Mannes
mit Schnautz- und linebelaart tiir ein eigcnhtindiges Bildniss des
Meisters gehalten, 1 F.7Z. hoch. Dann sieht man das Bild eines
lebeusvrossen stehenden Bettelknaben, aus der Zeit seiner streng
naturalistischen Richtung, das Bildniss des Cardinals liospigliosi,
damals Nuntius am spanischen Hofe, das Bildniss eines jungen
Spanien-s mit unvollendeter Hand, das Brustbild eines spanischen
liriegeis im Harnisch mit einer Feder auf der Drliitze, und das
lirustbild eines llllailnes. Das siebente Bild kam erst in letzter
Zeit in die Pinakothek, und stellt Loth mit den beiden Töchtern
in Lebensgriisse dar. Dieses Gemälde war mehrere Jahre im Han-
del, bis endlich der verstorbene Gallerie-Direktor H. Langer um
1200 Gulden ein köstliches Bild yon Velasqucz erhandclt zu hat
ben glaubte. Das Bild zeigtellebermalungcn. unter welchen aber
Langer das vollkommene Original verborgen glaubte, während sich
bei der Restauration der Grund des Bildes zeigte. Gegenwärtig
ist das Gemälde hoch gehängt, damit man nicht sogleich erfahren
kann, wie ein achter Velasquez um einige hundert Gulden zu er-
halten ist. Das anerltannteiGemältle mit dieser Darstellung war
in der Gallerie Orleans, und kam später in den Besitz des Sir
Henry Hope in London, welcher 500 Pf. St. dafiir bezahlte. Der
Alte schläft an der Felsenwand im Schoosse einer schönen Toch-
ter. und die andere deutet nach der Ferne, wo die Stadt in Flam-
men steht.
In der k. k, Gallerie des Belvedere in Wien ist das Familien-
stiick des liiinstlers. Er nialt im Grunde des Arbeitszimmers an
einem Bilde,- wiihrend im Vorgrunde seine Frau mitden liintlern
und anderen Personen versammelt ist- H- [l F- Q Z-i Br- 5 F- SZ.
Dann ist im Belvedere auch ein Bildniss Philipp IV. von Spanien,
lebensgrosses liniestiick in schwarzer lileidung mit einem Blatt Papier
in der Rechten. Ferner sind hier drei Bildnisse einer kleinen spa-
nischen Prinzessin. einmal als Kind neben einem Tische stehend,
dann als kleines lYIädchen mit dem Hunde auf dem Sessel, beide
in ganzer Figur, und dann im liniestiielt mit dem Saclituch in
der Linken. Velasquez malte bekanntlich liir den kaiserlichen Hof
in Wien das Bildniss der jungen Prinzessin Margaretha, welche
später Kaiserin wurde. Im Belvedere ist auch das Bildniss eine:
spanischen Prinzen, der als linabe neben dem Sluhle steht, le-
bCIISgIIOSSC ganze Figur. Diess ist wahrscheinlich der Prinz Don
Baltasar Carlos, der Bruder der Prinzessin. Schliesslich findet tnan
in dieser Gallerie daslebensgrosse lirustbild eines lachenden Bauers,
der eine Blume hält,
In der Gallerie des Grafen Lamberg in VVien sind zwei Skiz-
zen zu den grossen Beiterbililern Philipp lV. im Museum zu llflü-
drid, dann ein trel-Fliches Bildniss der Gemahlin dieses Fürsten-
In der Sammlung des Grafen von Thurn dasclbst ist ein Bild des
liindesmordes.
.In der Gallerie des k. lNIuseum zu Berlin ist das Bilduiss
eines Blannes mit langem, blonden llaar, in schwarzer Iileitlung
mit Degenkoyvivcl, dann ein Portrait des (Iardinal-Infanten Firr-
nando von Spanien, im hellen und klaren d'un, sehr flcissig gemalt.