Vinci,
Leonardo
2433
B095], Cenucolo 127 5., Aufschluss, und dass vollständigste Ver-
zeichniss liefert Pagave zu Vasari, Ecl. Sen. V. 54.
1) Um 1500. Im alten Refektorium der Waisenkinder im gros-
gen Spital zu Mailand, Frescobild" mit Figuren unter Le-
bensgrösse, ohne Feinheit der Zeichnung und Genauigkeit
des Ausdrucks. 15 Br. breit, über [1 Br. hoch. Amhrogiu
Fossani detto Borgognone soll diese Copie gefertiget haben.
Fossani nvar indessen Architekt, und baute 1475 die Fagade
der Certosa in Mailand. Er lebte noch 1527.
2) 1510. Im Refektorium des Klosters S. Barbara in Mailand,
kleine Figuren ohne Fiisse, unrichtig in Ausdruck und Be-
wegung, angeblich von Marco dßggione. lrä Br. lang,
2 Br. hoch.
3) 1510 I4. Im Refektorium des Klosters zu Castelazzo bei
Mailand, in Fresco mit den Fiissen, 'von Marco dßggione
emalt. 12 Br. breit, 6Br. 10 Unz. hoch. Nachlässig in der
äeichnun , und bunt in der Färbung. Diebische Hände
krazten Ultramarin ab.
Dasclbst war auch eine Copie in Oel, um 1540 gemalt.
Der Maler Commerio iniMailand berass zu Bossi's Zeit
eine 26 Onc. breite Copie i_n Oel, wahrscheinlich Copie nach
Oggione. Der Fussboden 1st von vielfarbigem Marmor,
4) 1510 14. In der Akademe der Iiünste zu London, eher
dem in der Carthause zu Pavia, von M. dßggione in det
Grüsse des Originals auf Leinwand gemalt. ßossijleunw
diese Copie flüchtig und untreu, andere erklären sie als die
besste Vviedcrholuilg des berühmten Bildes. Näheres s.
Marco d'Oggione.
Jakob Freyhat dieses Bild gestochen, als es Stefano Pez-
zoni in Mailand besass (1302).
5) I5 . . Copie von Gio. Pedrini. einem angeblichen Schiilcr
Leonardds, von Veuturi erwähnt. Die Sicherheit der An-
gabe ist nicht nachgewiesen. Den Standort des Bildes kennt:
Niemand mehr.
6) 1515. Bis zur französischen Revolution in S. Germain l'Au-
xerois zu Paris. Angeblich von B. Luini fiir Franz l. von
Frankreich gemalt, wie oben bemerkt. War diese Copie
wirklich von Luini, so muss sie zu den vorziiglichsten
Nachahmungen der Art gehört haben, da Luini den Geist
des Meisters zu erfassen wusste. Das Bild ist verschwunden.
1m Schlosse zu Escovens war eine alte Copie, welche
welche der Connetable von Montmorency fertigen liess. Zu
BottarPs Zeit war sie noch in gutem Stande, dann ging
sie unter. i
Franz I. liess auch eine Tapette nach seiner Copie we-
ben, welche er dem Papst Clemens VII. schenkte. Fiorillu
sagt, dass darin Johannes sechs Finger habe, und im
Hintergrunde befindet sich eine WVcinlaube. Diese Tapette
war schon zu ßottarPs Zeit ganz verdorben. Bossi sah sie
aber noch.
Auch in Silber liess der Kiixiig diese Composition treiben,
um damit dem Papst ein Geschenk zu machen, Vgl. Il Fi-
gino, ovvero del fine del-la yittura, per M. Cumaxiiu-i. Man-
tua 1591. p. 264.
7) Um 1525. Ehedem im Kloster S. Benedeuo in Pulirone bei
INIuntua, zu Anfang unsere Jahrhunderts verkauft, und nach