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Viucent,
Ambr.
Märy.
Vincent ,
Auch-ä.
rühmte Mine. le Brun musste weichen. Den 51. März 1783 wurde
sie zum ordentlichen Mitglied der Akademie erklärt. Später recht-
ferti te sie diese Wahl durch ein Gemälde mit drei lebensgrossen
weibqichen Figuren. Sie selbst erscheint darauf als Malerin, und
zwei Schülerinnen, darunter lVIlle.- Capet (die Herzogin von An-
gouleme sehen zu. Von 1787 89 malte sie die Bildnisse der
Prinzessinnen Adelaide und Victoire (Mesdames de France), und
in Lebensgrösse jenes der Herzogin von Parma, _was ihr den Titel
einer Malerin des Monsieur erwarb. Zugleich erhielt sie den Auf-
trag, die Aufnahme eines Mitgliedes des St. Lazarus-Ordens durch
den lVIonsieur als Grusslneister, allein dieses Gemälde wurde in der
Bevulntionszeit zerrissen. Dieser Unstern kränktc die Künstlerin
in der Seele, und sie ergriff jetzt selten mehr den Pinsel. Das
Bildniss ihres Gatten, des F. A. Vincent, gehört der letzten Zeit
ihres Lebens au, und gilt als eines ihrer bessten Werke. Sie starb
1803. Mr. le Breton schrieb für die Nouvelles des arts II. 217 E.
den Necrolog der Mine. Vincent, welche in jeder Hinsieht als
eine höchst achtbare Dame erscheint.
Vincent, AIDbTOISB Mery, Architekt, geboren zu Paris 1776, war
Schüler von Levasseur, und erhielt während seiner Studienzeit
zehn Preismedaillen. Er fertigte viele Pläne zu Gebäuden und Gar-
tenaillageil, und bekleidete mehrere Aemter. Anfangs war er In.
spektor der Bauten des Palastes Elysee-Bourbon und des Schlosses
in Malmaison, dann Inspektor der Civil-Ilospitäler in Paris, Ar-
chitecte-expert des Catasters, und des Handels-Tribunals derselben
Stadt.
Sein Sohn Aristide Henr , geb. zu, Brest 1804, ist ebenfalls
Architekt, und einer der Rgdakteure des Journal du genie civil
des sciences et des arts.
Vincent, Antoine Frangois, Maler, machte seine Studien in Paris.
und wurde um 1784 Professor der Anatomie an der Thierarzney_
schule zu Alfort bei Paris. Er malte Landschaften mit Thieren,
und auch Bildnisse. Le Tellier stach nach ihm zwei Pferdeköpfe,
welche den Ausdruck der thierischen Freude und Liebe geben m1-
len. Starb um 1810.
Vmcent de Montpetlt, Louis Arnaud, Maler von Ivlagon,
wurde 1113 geboren, und m Paris zum Künstler lxerangebildet.
Er malte Bildnisse und Gcnrestücke. Cupia stach wahrscheinlich
nach ihm ein Blatt unter dem Titel: L'Amour et PAmitie. Starb 130m
Vlncent, Franguis Andfts, Historienmaler, geboren zu Paris 1746,
war der Sohn des Francois Elias Vincent aus Genf, welcher aber
keinen Künstler in ihm haben wollte, so dass der Maler Iloslin
den Knaben als Schüler erbitten musste. Vinccnt hatte eine aus-
gezeichnete Anlage zur Malerei, und machte daher schnelle Fort-
schritte. Hierauf kain er unter J. lVL Vierfs Leitung, welcher bald
darauf das Vergnügen hatte, seinen Zögling mit dem grossen Preise
beehrt zu sehen. Er stellte den Germanicus dar, wie er seine TH-up-
Pen anfeuert, eine verständige Compositiun in der VVeise Vien's,
welcher bekanntlich als Regenerator der französischen Iiunst gilt,
Vincent's Bild wurde 1768 von der Jury einstimmig anerkannt, und
es ist auch cler Umstand bemerkenswerth, dass er als Protestant
keinen Anstand fand, wie dicss früher in Frankreich öfter der Fall
war. Jetzt begab sich der Iiünstler als Pensionär der Akademie
nach Rom, wo Natoire die französische Iiunstanstalt leitete, wel-