Velasquez
de
Silva ,
Don
Diego.
nach Madrid, wo er jetzt wieder das Bildniss des liönigs malte,
diessmal in Jagdlileidung mit der Flinte und mit Ilunileii. Auch
den Cardinal-Intanten D.Fernando, den Bruder des liönigs, malte
er als Jäger, und beide waren bis zum Athmen getroffen. Die
nigiirlsabel yon Bourbon stellte er ebenfalls lIIXLSElJCIISgFDSSC dar,
wie sie auf einem weissen Pferde sitzt, als Gegenstück zum Reiter-
bilde des Iiönigs, welches diessmal der Critih nicht entging, du
man das Pferd nicht gelungen fand. Andere dagegen prißseti Bei-
ter und Pferd, und Velasquez se-lbst schien sehr zufrieden gewesen
zu seyn, da er wider Gewohnheit den Namen auf das Gemälde
setzte: Didacus Velazquius, piiitor regis expinxit. Ferner malte ei-
um jene Zeit auch den Prinzen D. Baltasa1_Carlos, auf einem ga-
lopirenden Pferde in Lebensgrösse, und einige andere Bilder, wel-
che aus dem neuen Palaste in das Museum zu Madrid kamen.
Ueberdiess malte er den Dichter PranciscdQuevetliny Villcgas,
dessen Freund, dann den Cardinal 130x111, Erzbischof von
Sevilla, den D. Nicolas de Cordoba Lusiglliilllü, den Maestro
de Camera Pereira, den Marquis de la Lapilla, (1011 Sßeligen Si-
mon de Roxas, und das Bild einer Dame von ausgezeichneter
Schönheit. ln diese Zeit fällt auch die Uebergahe von Breda unter
Don Ainbrosio de Spinola, ehedem im Comödiensaal zu Buonre-
tiro, jetzt im Museum zu Madrid.
Während dieser grossen Arbeiten kam man auf den Plan zu
einer Akademie der zeichnenden liünste in Madrid, und der liö-
nig ertheilte daher seinem Cainmerinaler den Auftrag, nach Italien
zu reisen, um daselbst Modelle, Statuen, Gemälde u. s. w. anzu-
haufen, welche zur Einrichtung des Lokales im Alhazar nöthig-
waren. Velasquez schiifte sich im November 1048 zu Malaga ein,
zugleich mit dem Herzog von Naxera, welcher 1n_Treiito die An-
lmnft der Königin D. lYIaria Anna von Oestcrreich zu erwarten
hatte. D. Diego machte seine italienische lieise über Genua, Mai-
land, Padua, Venedig nach Bologna, wo er die Maler Michele
Colonna und Agostino Mitelli bewog, in die Dienste seines Iiö-
nigs zu treten. Von _Bologna _aus ging er iiberdYlodena, Parma,
glorlenz dnaclällzzriö blieb abelr ätzt nlur ligräe Zläit linndieser Statt,
a iin er ra nnate naci ca e ein u . ac l um zurue
gekehrt, empfing ihn Papst Innocdinz X. in einer feierlichen Au-
dienz, was in Folge einer Mission geschehen seyn könnte; denn
Lope de Vega sagt, dass Velasquez 1048 als Gesandter an Inno-
cenz X. geschitälit iivurdel. Auch Preciado (AtälüllliiflplCtüflßß) he-
hau tet dass er iünst er als ausserortlentlic ier inister am ro-
IDlSdlIGD, Hofe gelebt habe. In jedem Falle hielt man den liünstlei-
in Rom für eine wichtige Person, da ihm auch die Cardiniile Eätzäli,
Pamfili und Barberini, so wie andere hohe Personen es o es
ihre Aufwartung machten. Auch die Akademie von S. Luca zollte
dem Meister Verehrung, wofür er das Bildniss des Juan de Pa-
reja iiberschiclite, des sogenannten Sklaven des Iiunstlers. Dieses
Portrait fertigte er zur Uebung, begor a? das Bilgnliss lälegylzap-
stes _ in , es blieb aber nicht in (er tat emie, o eic e as-
quezgzuäi Academico Romano erwählt wurde. Nachgeinein Briefe
des F. Preciado (Lettere pittoriclie IV. 521) 17135355 es der Cai-dinal
Acquaviva. An seinem Bildnisse, des Papstes erneuerte sich jene
VVundersage, welche von RafaePs Bildniss Leo X., und von Ti-
zian,s Portrait Paul III. geht. Er war so täuschend ähnlich, dass
ein Cämmerling glaubte, es wäre der Papst selbst, und den 110i"-
leuten sagte, sie möchten leise sprechen, weil der heilire Vater
im Zimmer wäre. Auch der Papst war mit seinem Abbilde sehr