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Vieil
de
Varennc .
Pi cjrre.
Vlcillovoyo ,
und ein Bild, welches Frei-e Andre St. Germain in 001 gemalt
l-iaue, Papst Pius V., wie er (1571) den Himmel um den Sieg
über die türkische Flotte bittet. Dieses Gemälde ist von Des-
Places gestochen. Seine Werlie waren zahlreich. es gingen aber
in der Revolution mehrere zu Grunde. A. Lenoir hat einige go.
rettet, und selbe im Museum der Alterthümer aufbewahrt. Im
Jahre 1751 starb der Künstler.
Der jüngere G. le Vieil hatte einen Sohn, Namens Jean leVieil,
welcher von F. Jouvenet und Varin unterrichtet wurde. In NOLPQ
Dame zu Paris (Capellen Nuailles und Beeumont), im I-lötel de
Toulouse, in St. Bcrnartlin, im Schlosse zu Crecy, in der Capelle
zu Versailles u. s. w. hinterliess er Glasmalereien, wovon sich nur
ein Theil erhalten hat. Er starb 1755-
Sein Bruder Pierre le Vieil, geb. zu Paris 1702, widmete sich
den Wissenschaften, und wollte in den Benediktiner Orden treten,
als der Vater starb, und zehn unxnündige liinder hinterliess. Jetzt
fing er an, die väterliche Kunst zu betreiben, und erlangte vor
allen Künstlern dieses Namens llul", vorzugsweise durch sein Werk
über Glasmalerei. Uebrigens fand er nur (ielegenheit zur Rßslau-
ratiou alter Glasmalereien. Fr besserte die Fenster in Notrc Damc
zu Paris, in St. Etienne du-Moxit, in St. Victor etc. aus. P, 1c
Vieil war noch im Besitze des Geheimnisses der Farbenbcreilung
und des Sehmelzens, fand aber die eliiirige Aufmunterung nicht,
und begnügte sich somit, das Verfähren der Nachwelt in einem
eigenen Werke zu überliefern, welches beim 'I'ode des bfleisgers
(um 1771) im Mailuscripte vollendet war. Louis le Vieil, der
Sohn des Jean le Vieil, welcher ebenfalls auf Glas malte, gab es
unter folgendem Titel heraus: L'art de la peinture sur verre et de
la vitrerie, Paris 1774, 4. Im Jahre 177g erschien zu Nürnberg
eine deutsche Uebersetzung. Dieses Werk wurde in neuerer Zeit
eifrig studirt. trug aber zur Restauration der Glasmalerei wenig bei,
indem sich die praktischen Vortheile, die nur vor dem Schmelz-
ofen und im Laboratorium erworben werden, nicht auf Papier fixi.
ren lassen. Zur Zeit des Iiünstlers war die Glasmalerei fast im-
tergegangen, und le Vieil selbst nur im geringen Grade eingeweiht
Die alten Becepte theilte er freilich getreu mit, Niemand konnte
aber darnaeh Bilder schaffen, wie wir sie in alten Kirchen hewun-
dem. Diese Kunst wurde gleichsam wieder neu erfunden. Zunächst
in München, wo Frank ohne P. le Vieil die alte Farbenpracht
aufschloss.
Vieil de Varenne, Picrre, Maler und Ingenieur, machte seine
Studien in Paris, und mit um 1805 als außübßndßr Künstler auf,
Er malte Marinen und Landschaften mit Architektur. Auch ra-
dirte Blätter finden sich von ihm.
i) Das Gefecht der Fregatte Formidable mit vier englischen
SvhiiTen vor Catlix, xmcli Frere 1808, (111- fül-
2) Die Ansichten von Sccaux, St. Gcrmain-en-Layc, der Um-
gßbung von Cumpiegne, und vom Belveclere im Forst da-
selbst, nach eigenen Zeichnungen, qu.
5) Drei Landschaften mit Wasser und Figuren, qu. 8.
Vieillevoye, 8-, Maler von Verviers, machte seine Studien in Ant-
werpen, und ging dann [zur weiteren Ausbildung nach Paris, wo
er der modernen, etwas theatralischen Iiunstsveise hultligte. Die-
m Gepräge tragen indessen seine späteren Bilder nicht mehr lll
auflalltzutlem Grade; er liebt aber viel bewegte Scenen, und w'er_4