Volltext: Veit, Ph. - Vouet (Bd. 20)

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Velasquez 
de 
Silva, 
Don 
Diego. 
gezwungen, die an einander gereihten Farben zu verschmelzen 
und abzutönen, undnso das durch ihre grelle Nachbarschaft ent- 
sprnigende Missvcrhaltniss zu schwächen, und su viel als möglich 
lzqu vermeiden; Velalsque; daugegen, welcher, nach dein Beispiele der 
atur nur ereunr etc 'ai' en zusammen ringt; erspart sich die 
Nothwendigkeit dieser Farbeniibergiingc und Abtoiiuiigcii, indem 
er nicht zu furchten hat, das Auge durch die Zusammenstellung 
von Tonen zu beleidigen, die sich von selbst init einander veß. 
niiihlen, und wovon sich einer durch den andern geltend macliL 
Gerade dieses freimiithige Verfahren und der feste Farbenauftrag 
verleiht den Gemälden des Velasquez ihren Zauber und indem 
er nicht vom Ernsten und Soliden abging, war er diich eben 50 
anmuthi als die lsoketen und maiiierirten Coloristen  
 S:  - Allein 
dabei blieb Velasquez in seinen Studien nicht stehen. Das Ma- 
len von Ansichten nach Art der Niederländer lehrte ihn die Phä- 
nomene der Beleuchtung, da er aber in Folge der allziigrossen 
Strenge und Genauigkeit bei Nachahmung der Form sich einen 
etsvas harten und trockenen Styl angeeignet hatte, so hekchrte er 
sich davon, als er einsah, dass die Entfernung die Formen und 
Umrisse der Gegenstände unbestimmt mache und verändere. Von 
nun an wurde seine Art zu malen leichter, freier niid geistrcicher; 
er ahmte die Natur nicht mehr nach wie sie wirklich ist sondern 
wie sie zu seyn" scheint, und erreichte so durch allmiihliges Her- 
aulbilden die hucliste Stufe der Vollendung und Natnrwahrheit. 
Denn in seiner letzten Manier, bemerkt Mengs, scheint seine 
Hand gar keinen Antheil an der Ausführung seiner Werke zu 
haben, sondern alles lediglich durch seinen Willen hei-vorgezaii- 
bei-t zu seyn.  
Zu den frühesten Arbeiten des Meisters gehören ausser den 
Portraits, deren er schon früh mit grösster Lebenswahrheitnialte, 
eliniää Gemaläle, inlwelläien das Nackte [des IIIGXLSClIlIChGII horpers 
(as anptstu iuin ies eisters war wo ei er a er noch init e'  
ner Härte verliihr. Dann malte ddr Künstler Darstellungen illillä 
dem gemeinen Leben nach der Weise des Bainboceio und von Te- 
niers. Das berühmteste Bild diesenArt ist der Wasserträger von 
Sevilla, ietzt im iWIuseuin zu Madrid. Der in Lumpen gehiillte 
ATlte reicht einem Knaben Wasser. Er ist ein Meisterstück gemeiner 
lhillllfnvllrllvll. wenn auch das Bild noch etwas hart und trocken 
erscheint,_ da die Gegensätze von Lieht und Schatten zu streng 
gegeben sinil._ Ein Werk verwandter Richtung, welches aber den 
liuilistler bireits iuf einer hohen Stufe der Meisterschaft zeigt, 
siiii seine etrun'enen Bauern mit Bacehus welcher einen der- 
selhendifiltlt, Finto Baco genannt, jetzt "im iMnsenm zu Madrid. 
Von einem dritten Werke dieser Art, welches sieh in demißlbßll 
hluseuin befindet, und zwei Spinnerinncn vorstellt, sagt Mengn 
geradezu, die Hand scheine keinen Theil daran gehabt zu haben, 
und nur der Wille des Meisters, der Hauch seiner Seele habe es 
geschaffen. Weniger lässt sich dieses von einigen historischen Hi]- 
dem behaupten, welche Velasquez noch in Sevillal ausgeführt 
hatte. Das vorziirlieliste ilaruiiter ist die Anbetung der Hirten, 
oder die Geburt ähristi, im Besitze des Grafen von Aquilm 1m 
(liipitelsaalc des Carmen calzado sah man zu Anfang diese; Jahr- 
liunderts noch zwei Jugeridarbeiten" von Diego, die Empfängnis; 
Maria, und der Evangelisten Johannes, im Begrilfe die Apoka- 
lypse zu scirei en. 
Velasquez verlebte in Sevilla erfolgreiche Jahre. Pachecds 
Haus war der Vereinigungspunkt aller Schongeister, welche in der
	        
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