VerschalTelt ,
Maximilian
VOII .
äab ihm Unterricht in der Baukunst, welche dann_in Rom dei-
egenstand seines weiteren Studiums war. Hier fertigte Verscliaf.
felt eine grosse Anzahl von Zeichnungen in Tusch und Aquarell,
welche meistens architektonische Denkmäler und Ruinen der römi-
schen Vorzeit darstellen. Eine Sammlung von schön colorirten
alterthümlichcn Baudenlsmälcrn lsain nach Frankreich, wofür ihm
ein deutscher Iiunsthäncller vergebens 8000 fl. geboten hatte". Viele
andere Zeichnungen dieser Art kamen in den Besitz des Baron
von Profi in München, darunter 28 PÖIIIiSChC und finde"! ilillieni-
sehe Ansichten, welche sehr malerisch behandelt sind, und grosse
Einsicht in die Gesetze der Perspektive verrathen. Auch mehrere
landschaftliche Darstellungen aus der Umgegend von Rom und
Neapel kamen in den Besitz des genannten Hunstfreundßi- Vier
grosse Blätter mit Säulenhallen, und zwei andere mit unterirdi-
sehen Gewölben gelten als Hauptwerke des Meisters. Verschaffen
hatte in Italien seinen Sinn für das alterihuinliche Schöne geweckt,
und bewahrte dieses in Skizzen und Schilderungen zur dauernden
Anschauung. Er war auch im Stande, den Anforderungen der 33m
kunst zu genügen. besonders, wenn es galt, ein Gebäude im 1.3"
mischen Style zu errichten; allein er fand nach seiner Rückkehr
in Mannheim nicht Gelegenheit. durch grössere architektonische
Schöpfungen seinen Namen zu verewigen. Mit einer Dosis Iiünst,
lereigensinn versehen, wollte er sich auch zu keiner Bauunteh
nehmung entschliessen, welchmseiner Ansicht widersprach, w0_
durch er manche Gelegenheit zu praktischen Arbeiten vorbeigt,
lien liess Seine Projekte jnurden nicht realisirt. Im Jahre 1793
berief ihn Carl Theodor nach München, wu er dem Ober- Baudi-
rekior C. Lespillier adjungirt wurde. Nach dem 1796 erfolgten
Tod desselben trat er an dessen Stelle. Damals wollte man in
München ein neues Hoftlieater bauen, und Verschaffelt fertigte
das Modell, aber der Bau unterblieb. Hierauf musste er den Ge_
neral-Plan von Nymphenburg und den Garten aufnehmen. 1m
Jahre 1801 nahm der liiinstler seine Entlassung. und trat in Dienste
des Fürsten Esterhazy. Jetzt leitete er in Wien mehrere Bauten,
und starb daselbst 1818. '
Stiche nach diesem Meister.
Die mcisten der fol enden Blätter werden der Composition
nach dem P. v. Verschalgelt zugeschrieben, da nur der Familien-
Name auf denselben steht. Wir zählen sie hier unter dem junge-
ren Verschaffelt auf.
pDas Grabmal des M. Plaiitius bei Tivoli, C. Theodori aqua
forti f. 1325. Nach einer Sepiazeichnung, qu. ful.
Das Grabmal des M. Plautius bei Tivoli, gest. von C.Westei--
mayer, Aquatinta, r. qu. fol.
Jenes der Cäciiläia Metella, gest. von demselben, Aquatinta,
gr. qu. fol.
Das Grabmal des Theodorich in Ravenna, gest. von dßlllsgl-
ben , Aquatinta. gr. fol.
Der grosse Tempel zu Paestum, nach einer Zeichnung (von
Peter VI?) von Dr". E. d'Alton in Bonn gestochen, gr. qu. fol,
Der Bogen des Augustus zu Rimini, in Aquatinta von M.
Hcllerhoven, fol.
Der Tempel der-Minerva Medina zu Rom, gest. von dem.
selben, fßl-
Der Tempel der Sibylla zu Tivoli, (von P. Verschaffelt?),
roy. fol.