Volltext: Veit, Ph. - Vouet (Bd. 20)

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Verrocchio , 
Andrea 
noch Crucilixe in Holz von ihm finden, deren Vasari sah, ist  
unbekannt. Diese Bilder wurden ebenfalls sehr gerühint. 
Die genannten Bilder dürften zu den früheren Erzeugnissen 
des Meisters gehören, an welche sich dann die Grosseriearbeitex) 
und die in Silber getriebenen Bilder reihen. Vasari erwähnt ein 
Becken mit Lauhwerk, und ein anderes mit einem aniiiuthigen 
Iiinilertanz, es sind aber beide verschwunden. Erhalten sind zwei 
Reliefs in Silber, ehedem am Altare von S. Giovanni, jetzt in der 
Garderobe der Üomverwvaltung zu Florenz. Richa (Desc. (lelduglnu 
V. 31) will wissen, sie seyen um 1477 gearbeitet. Hierauf führte 
Verrocehio für die Capelle des Papstes Sixtus IV. in Rom einige 
Statuen der Apostel in Silber aus, welche nach Bottari unter 13m 
nedikt XIV. entwendet wurden. In Rom erwachte Andrea's Liebe 
zur Bildhauerei, und er ab die Goldsrhmiedelsunst völlig auf; 
Jetzt versuchte er einige kiiaine Figuren in ldronze zu giessen, die 
sehr gerühmt wurden, und somit wagte sich der Künstler auch 
an den Marmor. Sein erstes Werk war das Grabmal der Gattin 
des Francesco Tornabuoni, welches in der Minerva zu selten war 
aber nicht mehr vorhanden ist. Nur das Grabmal des Francesqg; 
Tornabuoni von Mino da Fiesole ist noch daselbst. Andrea stellte 
die Verstorbene auf dem Marmorsarge dar, und dabei drei GeSraL 
ten, welche die Tugenden versinnlichen. Nach seiner Rückkehr 
erhielt der Iiünstler in Florenz den Auftrag, die 2,3 Elle hohe 
Bronzestatue des David zu fertigen, welche jetzt im Saal der mm 
(lernen Bronzen in der florentinischen .Gallerie aufgestellt ist. In 
diese Zeit setzt Vasari auch das Marmorbild der Madonna über 
dem -von B. Piossellini gefertigten Grabmale des Lionardi Bruni 
in St. Croce. Dieses Werk ist noch vorhanden, verschollen aber 
ein anderes halb erhobenes Marmorbild der Madonna mit; dem 
liinde, welches in dem Hause der Medici zu sehen war. Zwei 
Metallköpfe in Hochrelief, jene des Alexander und des Dar-ins 
welche Lorenzo de' Medici dem Iiönig Mathias Corvinus von (u: 
garn schenkte, gaben nach Vasari Veranlassung, dass dem Iiiinst- 
1er die Ausführung des Grahmales der Herzoge Giovanni und P19- 
tro de Medici in S. Lorenzo aufgetragen wurde. Das Münumeng 
besteht aus einem Porpliyrsarg, der von vier bronzenen Eckver- 
zierungen getragen wird. Ueber dem Sarge ist ein schön verlieh 
tes Mandorlengitter") von Bronze angebracht. An dieses Werk 
reiht Vasari die Bronzegruppe des Heilandes mit dem ungläubigen 
Thomas, welche die liaufmannschaft für das Oratorium von San 
Michele ausführen liess, wo sie noch zu sehen ist. Vasari beo" 
bachtet keine richtige Zeitfolge, wir können aber jetzt die Zeit, in 
welcher dieses berühmte Werk entstanden ist, näher bestimmen 
Dr. Gaye fand das Testament des Künstlers auf, und liess es in; 
Cßrteggio inedito I. 567 Nr. 181 abdrucken. Die Angabe einer von 
der Zunft der Mercanzia noch geschuldeten Zahlung führte auf 
diese Gruppe. Die Ausführung wurde im März 1465 beschlossen 
schon 140? wurde ihm eine Zahlung geleistet, und 1485 War de- 
Loh" im Ganzen 301'800 Fiorini larghi bestimmt. Vier Jahre s i: 
ter wurde der Rest den beiden Nichten Verrocchiok als Ausstediel: 
arlgßwlßäßny Zu Ende des Jahres 1485 War die Gruppe aufgestellt 
Vasari lobt vornehmlich die Drapirung an diesen Figuren, und 
glaubte, dass Andrea dieser Kunst nicht minder mächtig sek a], 
Douatello, Ilorenzo und die übrigen Meister vor ihm; allein did 
Gewänder scheinen nach Rumohr l. c. II. 503 ein mit nasser Lein- 
Min 
oval 
gespilzten 
OcHnungcn 
und 
Arabesken.
	        
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