Verria ,
des
s. Deveria.
VOITIO, AHIODIO, Maler von Lecce in der neapolitanisehen Pi-Q_
vinz Otranto, äusserte schon in früher Jugend entschiedene Vule
liebe zur Malerei, und fand später Gelegenheit, in Venedig sieh
in derselben auszubilden. Nach seiner Rückkehr malte er iin Je-
suiten-Collegiuin zu Lecce über dem Tabernakel eine grosse thea-
tralische Decoration, und dann (1661) das Dechenbild der APU_
thehe des Cullegiums Giesu vecchio zu Neapel, wo er den Heiland
darstellte, wie er die Kranken heilt, worunter der Iiünstlcr selbst
als Blinder vom Hunde geleitet erscheint. Domenici rühmt diese
weitläufige Coinposition, findet darin ausdrucksvolle.Köpfe, und
eine lebhafte, vielleicht zu blühende Färbung. Verrio unternahm
auch eine Reise nach Frankreich. In Toulouse malte er das Haupt-
Altarblatt der Carineliterlsirche, starb aber nichtiu jenem Lande
als Hugenotte, wie Domenici wissen will, _und diqcnigen, die ihm
nachschrieben. Sein Glück gründete er_in England, indem ihn
Cai-l II. in Dienste nahm. Anfangs Aufseher der Tlipetennianu.
faktnr in Mortlack, erhielt er später den Auftrag, den Palast in
WVindsor mit Malereien zu verzieren. Zuerst malte er den Triumph
des Königs zur See, welcher zu Anfang unscrs dahrhuntlerts im
Speisesaale zu sehen war, und jetzt wahrscheinlich den Speicher
ziert. Auclreinige Plafonds füllte er mit geschinachloscn Allegkh
rien. An einem derselben sah man den firafen _Aiiton Shafres,
bury unter der Gestalt des Aufruhrs, wie er Libelle zerstreut.
Seine Haushälterin musste in einem anderen Saale als Furie er-
scheinen. Andere Bilder sah man in der Schlosslaapelle, darumel.
die Heilung "der Kranken durch Christus, wo er sich selbst, den
.1V[aler G. Hneller und den Hausinspelttor B. May mit Allungepe_
rücken unter die Zuschauer stellte. Auf dieses Gemälde scheint
Verridgrossen Werth gelegt zu haben, da er es mit einer prali.
lerischen Inschrift versah: Antonius Verrio Napolitanus. non igim-
bili stirpe natus, ad honorcm Dei, Augustissimi ltegis Cnroli II,
et St. Georgii niolem hanc foelicissiina manu decoravit. Der
nig fand sich mit den Arbeiten in Windsor ebenfalls lgßlflßtllget,
und liess dem Künstler in kurzen Zeiträumen 40,000 'llil. anshe
zahlen. Dennoch machte Verrio unbescheidenc Portierungen, und
bediente sich allerlei Mittel, um Geld zu erhaßßhclli du cr einen
übertriebenen Aufwand machte. Walpole und Weyermaii erzählen
einige interessante Anekdoten, init der Bemerkung, dass der
nig den Künstler fortwährend in Gnaden hielt. Auch Jakob 1h
beschäftigte ihm Diesen König malte er von seinen Hufleutei) um-
geben für das Hospital von Christ-Church in Lonflßll- Dagegen
wollte er von Wilhelm III. keine Auftriigßrßlfneihnw", und legte
sogar seine Aemtei- nieder, darunter jenes eines Gartenmeistei-e.
Jetzt verzierte er die Landhäuser des Lord Exeter in Bourleig-
liouse "und Chatsworth. Der Lord beschäftige ihn 12 Jahre,
und setzte ihm einen Gehalt von 1500 Pi. St. aus. In ISoui-leig-
house sieht man neben Anderen die Geschiizhte des Mars und dei-
Venus, und Bacchus auf der Tonne, zu dessen Gesicht ein Geist-
licher das Modell gab. In der Gapelle zu Chatsworth ist der m].
gläubige Thomas. Auf Bitten des Lord Exeter entschloss er sich
endlich auch, für NVilhehn III- zu Inalen, was hätte unterbleiben
können, denn die Bilder in Haniptoucourt, wo der Künstler gnä-
digst seinen Pinsel in Beweäung setzte. sind nicht des Lobes
werth. Da siebt man in der ed-chainbre zwei allegorische Dar-
stellungen der Nacht und des Morgens, und im Rings Dressiilg-