Vern et ,
Charles
Antoine
Horace.
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Lebensjalire ungeschwächt. Keiner hat jene lächerlichen Petits-
niaitres, welche unter dem Direktorium svLes incroyablcse genannt
wurden, mit inelir Geist und Laune dargestellt. Seine Postillons,
seine Diligciicen in den engen Strassen einer kleinen Stadt, seine
lustigen Jngdscencn, seine Fahrten auf das Marsfeld uiid ins Bou-
logncr Wäldchen , und eine Menge anderer Coinpositioneii dieser
Art, die sich in Gemälden und Zeichnungen, so wie in Lithogra-
phien vorfinden, sind Leistungen voll Witz und Laune, und ha-
ben den Namen Verneüs berühmt machen helfen. Dieser Iiünstler
war auch im Unigange höchst angenehm. Noch jung an Geist in
einer Zeit, in welcher andere bereits die Beute einer trübseligen
Abspannuiig und Gebrechlichkeit geworden sind, liebte er die Ge-
sellschaft, und nahm Theil an den Freuden der Jugend, gab ihr
den Ton an, und figurirte init dein Sänger Garat in der ersten
Reihe der Modemänner. Lebhaft und originell, wie der" Künstler
war, wetteifcrte er iiiit dem Marquis de Bievre in der Kunst Ca-
lembourgs zu machen, wozu er jeden Augenblick Stoff fand. Als
er einmal neben Baron Gros im Institut sass, und dieser aufmerk-
sain dem Vortrage folgte, suchte ihn Vernet zu unterbrechen. Mr.
Gros rief ihm desswegen ungeduldig zu: Vous nie sciez, Vef-
nct antwortete aber schnell: De votre aveu vous dtes donc
Gros-scie. Bei der Betrachtung des Gemäldes der Schlacht von
Mareiigo machte Gros dem Künstler das Conipliment, und be-
merkte, das Bild sei wadinirablc surtout de detailsna Der
fertige Calcinbourist entgegnete aber: vJ'ai_iIierais niieux Da-
voir peiiit en grosd: Als Vernet zur Zeit der Aufstellung der
Ileiterstatue Heinrich IV. mit dem Herzog von Berry über den
Pont-neuf ging, und die Arbeiter gerade am Sattel beschäftiget
waren, lenkte er die Aufmerksamkeit des Herzogs darauf, mit der
Bemerkung, er könne sobald nicht wieder sehen, wie ein Pferd
gesattelt werde, jvälirend der Reiter_daraiil' sitzt. Zahllos sind die
witzigen und geistreichen Einfälle dieses Meisters.
Iin Jahre 1810 wurde Vernet Mitglied des neuen franzögischcu
Instituts, und 1816 erhielt er den grossen Cordon des St. Michels-
Ordens. Er war der erste Sohn, der mit seinem Vater zu gleicher
Zeit auf den Bänken der alten Akademie sass", und jetzt war er
der erste Vater, welcher zugleich mit dein Sohne Mitglied des In-
stitutcs war, beide dceorirt und im Gliicke des Ruhines. Ini Jahre
1323 begleitete er seinen Sohn Horace_ nach Pioin, wo dieser die
Leitung der französischen Akademie übernahm. Carle wollte da
ein grosses Gemälde vollenden, dessen Ausführung ihm" die Regie-
mng übertragen hatte. Es sollte Ludwig XVIII. dargestellt wer-
den, wie er nach seiner Ruekkehr auf dem Platze von Notre-Dame
ankommt. Dieses Bild __liess aber der Iiunstler 1354 bei Seiner Ar"
reise unvollendet zuruck. Nur die lioiiiglielie Staatgcamsse mit
den acht vorgespannten Pf'crileii,_iiiid die Bildnisse des Königs um],
der Herzogin von Angouleme sind darauf vollendet. Das lßtzte
Werk des Meisters ist eine Ansicht der Mauern von Rom, welche
in den Besitz des Lord Pembrocke kam. Er starb 1356 in den
Armen seines Sohnes Horace, in dein Moment, als ihm die Ro-
sette eines Ollieiers der Ehrenlegion überreicht wurde. Das Kreuz
erhielt er bekanntlich bei der Ausstellung der Schlacht von Auster-
litz. Mr. Garnier hielt bei der Beerdi uiig die Standrede, welche
im Moniteur vom 1. Deeeii-iber 1336 aigedruckt ist.
[Stiche nach Werken dieses Meisters.
Napoleon Bonaparte zu Pferd. L. Darcis sc. Punktirt, fol.
Derselbe. N. Schenker sc. Pu-nktirt, fol.