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Vernet ,
Antoinc
Charles
Horace.
gefallenen Granate nach allen Seiten ausschlagen, und die griisste
Mannigfaltigkeit der Bewe_ung entwickeln. Napoleon _ertheilte
dem liiinstler auf der Ausstdllung das Kreuz der Ehrenlegion, und
sagte: wlVlr. Vernct, vous ctes ici coinme Bayard, sans peur er;
sans reproche. Venez, voila conimc je reconipense le mentale Und
die Kaiserin fügte hinzu: wCG sont deux croix cn une; il est des
hoinnies qui trainent un grand nom, VMIS, Mr- Vßrnßt, Vuus
portez le vötrem Ein anderes berühmtes Werk ist das Bumbarde-
inent von Madrid, 1810 im Auftrage des Senats gemalt, und das
10 F. grosse Bild der Schlacht von Rivoli, im Besitze des Prinzen
von Neufchatel. Andere grosse und gcrühmte Gemälde stellen die
Einnahme von Pampeluna (Versailles), den Einzug in tWIai-
land, und die Schlacht von Wagram dar. Gegen das Ende SClIIQP
Regierung hatte der Kaiser ihin aufgetragen, fllP Landung des heil_
Ludwig in Damiette zu malen. Die Composition, fur die St. Dia-
delaine bestimmt, sollte 55 F. breit werden, der Sturz Napu,
leoifs verhinderte aber die Ausführung des Gemäldes. Auch le_
bensgrosse Portraite zu Pferd hat man von Vernct, darunterjenes
Von Napoleon (1308), und des Ilerzog von Bcrry als Colonel gß
neral des dra ons. Dieses Bild ist von 1815i und yon griisster
Aehnlichlneit. gDazu kommt eine grosse Anzahl von grosseren oder
kleineren Staffeleibildern, deren reinige Episoden aus dein Leben
des Kaisers enthalten. Wir erwähnen darunter das Gemälde mit
Napoleon auf der Hirschjagil bei Auteuil, jetzt in dGfÄllCYZLigHch
Leuclitenbergischen Gallerie zu München, eine Jagd des liaisers
"im VValde bei Boulogne, und ein drittes Gemälde, evu Napoleuh
vom Pferde steigt, um der Jagd lieizuwohnen. AlsiThicriiialer, be_
snnders in Darstellung von Pferden und Hunden, nimmt Vernei-
einen besonderen Rang ein, und gcwfiss nur in jnrcnigen trifft ilin
der gemachte Vorvirurf, dass er die Gestalten dieser '_l"hicre nicht
mannigfaltig genug darzustellen gewusst habe, mit einigem Rechte,
In den meisten Coinpositionen sind die Bevcegnngen der oft zahL
reich angebrachten Thiere und menschlichen Figuren mit eben St,
grosser Lebendigkeit als Naturwalirheit gegeben. Die Richtig.
lieit und das Augenbliclsliche der Bewegungen ist gerade ileiqeiiiqe
Theil der Kunst, worin Carlc Älernet sich vorzüglich iiL15ZOllIllllQEe_
Vielleicht nur sein Sohn l-Iorace hat. die Bewegungen und Stelluu-
en der Thicre mit mehr Energie und Feinheit wieder gegebem
{dieser hat aber in einem hohen Grade die Gabe einer brillanten
Färbung, während bei Carlo Vernct das Colorit der schwächere
Theil ist. Dcsswegen steht er vor seinem Sohne im Schatten, wQL
eher aber für sich allein betrachtet, wieder vollkommen VGPSClPWlll-
det. Seine Schlachtbililer sind historische Dokumente aus der Iia;
serzeit. Vernet zeigt in diesen selbst eine merkwürdige dieiintniss
der Gesetze der Strategie, ohne von dem Pittureslicn seiner" C0111,
Position etwas aufzuopfern. worauf früher nur _wenige liunstler
liucksicht genommen hatten. An die Schlachtbilder reihen wir
110011 28 Zeichnungen, welche eine Folge historischer Momente
aus Napoleorfs Feldzügen bilden, und in ihrer Art ausgezeichnet
sind. Duplessis Berteaux hat sie für die aCanipagnes diltalie du
göncral Bonapartee gestdchen.
Vernct bewegte sich aber nicht allein auf dem Felde der Ge-
schichtje und der Schlachten, sondern malte auch eine Menge von
Genrebilidcrn, da er_ eine staunenswilrdige Leichtigkeit in der Aus-
fijhyung besass. Seine lileinen Pferdestuclie, seine Jagden, seine
Vullsssccnen der verschiedensten Art werden stets ihre Verehrer
Iiiiilcn. Mit cigenthiiinlichcni Behagcn bewcglc er sich in der ko-
mischen Malerei, und bewahrte dieses 'l'alciit bis in die lctztcn