Volltext: Veit, Ph. - Vouet (Bd. 20)

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Vernet, 
Claude 
Joseph. 
sich Vernet erst später für die Marine entschieden habe, gibt ihm 
aber ebenfalls den Fergioni zum Meister, so wie der Herausgeber 
der Biographie universelle. Nur M. Burjavcl weiss nichts von Feb 
gioni. und behauptet dagegen, Vernet habe die Ateliers der Maler 
Solimena, Panniniund Locatellibesucht. Gewiss ist, dass Vernet in 
Boni verschiedene Bilder malte, Anfangs mit Vorliebe Landschaften 
und Ansichten mit Staffage, welche ernuni geringe Preise verkaufte, 
um leben zu können. So erhielt er fur zwei k eine Gemälde, WQL 
che aus dem Cabinet Julienne für 1000 Thl. weggingßß, in Rom 
nur einen Rock, eine Weste und eine Haube. Doch machte sich 
der Künstler bald vurtheilhaft bekannt, namentlich durch die Bip 
der in der Gallerie Borghese, und durch jene ini Palazzo ROnda_ 
nini, worin er den Salvator Rosa glücklich nachgeahmt hatte. 
Der Verfasser des Artikels über die Faniilie Vernet in David's Dich 
de la conversation will wissen, dass der Iiiinstler durch den geringen 
Erfolg. welchen er durch seine Landschaftsbilier hatte, Elllilnllthiget 
worden sei, und Rom verlassen habe.  Beim Anblick des _Meeres 
aber, und bei der Betrachtung des lllayiälülllSßllßll Schauspiels des 
Elements soll er jene. Richtung erkannt haben: welche ihn zum 
Ruhm führte. Nach seiner Ruck ehr scheint wirklich eine glDCliliQhe 
Wendung eingetreten zu_seyn , denn die Akademie _von _St. Luca 
ernannte ihn zum Mitgliede, und Vernet wählte sich eine Gab 
tin. J. David lässt ihn dieses Biindniss 17-15 mit _Virginie_Pai-lser, 
der Tochter eines englischen Oificiers in päpstlichen Dlßllslgn, 
schliessen, Mr. Achard ersah aber aus dem Tagebuch des Iiünst. 
lers, dass er sich erst 1745 vermählt habe- Aus dlßsemflagebuci, 
wissen wir auch von dem musikalischen Talente des Meisters. [Ich 
golese soll- in_Vernet's Atelier die schunsten Stellen seines Stabat 
niater componirt haben. 
Vernet scheint bis im Sommer 1755 in Bpm geblieben zu seyn, 
jetzt machte ihm aber der Mai-quis de Mßflgnj im Auftrag Lud_ 
vvigäs XV_ den Vorschlag, nach Frankreich zurückzukehren. Der 
Künstler versäumte diesen günstigen Zeitpunkt nicht, und schipfte 
sich auf einem kleinen Fahrzeuge in Livorno ein. Vorn Sturme 
überfallen, drohte es das Meer zu verschlingen, walirend aber alle 
zitterten, liess sich der Künstler an den Mastbaum anbinden, um 
das furchtbare Element zu belauschen, und den Flug der Wellen 
zu skizziren. Ein junger Bildhauer von Barbentone, Namens Ve_ 
ray, hat diesen Moment aus Yernefs Leben plastisch behandelt, 
und die Statue in Gyps ist jetzt im Musce Calvet zu AVlgnQn. 
Horace Vernet hat diese Scene gemalt, und selbe 1822 im 5310„ 
des Louvre zur Ausstellung gebracht. Die genannten tranzösi, 
sehen Schriftsteller sind über den Zeitpunkt im Irrthum, in web 
chein Vernet nach Frankreich kam. Nach ihrer Angabewvurde er 
schon vor 1752 Mitglied der Akademie in Paris. und in dlesgn], 
oder in dem folgenden Jahre soll er den Auftrag erhalten haben, 
die berühmten französischen Seehäfen zu malen, welche jelzt) 15 
an der Zahl, eine Zierde des Musce du Louvre sind. Allein Vernet 
reiste erst 1753 mit seiner Gattin, seinem in Rom gebornen Sohne 
Livio und seinem Schwiegervater Parker ab, und den 16. Oktober 
desselben Jahres kam er in Marseille an. Proben seiner liiins; 
waren aber schon viel früher in Paris zu finden. Aus dieser Zeig 
stammen die Ans_ichten_vom Castel St. Angele und des Ponte Rutm 
in Rom, dann die Ansicht der Umgebung der Stadt, jetzt im Mu- 
seum des Louvre. Im Jahre 1750 beste lte Mine. de Pompadour 
zwei Gemälde, uiid in demselben Jahre bezahlte ihin Mr. dc For- 
bin für einen Seesturm 30 romischc Thaler. Im Jahre 1751 malte
	        
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