Veith ,
Johann
Philipp-
man auch Zeichnungen von ihm, gewöhnlich mit der Feder um-
rissen, auch in Tusch undABister, oder mit Rothstein ausgeführt.
Mehrere sind mit VVeiss gehöhl. Auf" einigen seiner VVerke steht
das Munpgramm HMV (verschlungen). M. Hurter, Ph. liilian
und J. B. Seiler haben Bildnisse nach ihm gestochen. Letzterer
stach auch die vier Jahreszeiten in schwarzer Manier. J. B. Zieg-
ler radirte ein Blatt, welches Venus und Adonis vorstellt.
Veltll, Johann Philipp, Zeichner, Maler und Kupferstecher, geb.
zu Dresden 1769, war Schüler von Pmfessor Zingg an der Alaa-
demie daselbst, und ging 1802 als Pensionär dieser Anstalt nach
Italien. Er machte in diesem Lande viele Studien nach der Natur,
welche fortan seine Führerin war, so dass Veith unter den Land-
schaftern als derjenige zu bezeichnen ist, welche der cunvexi-
tiuuellen Manier entsagten, und ihr Streben auf Naturwalirlieit
richteten. Seine Arbeiten sind daher sehr geschätzt, besonders die
Zeichnungen in Iireide und Bisler, welche sich durch Bestimmt-
lieit der Darstellung und durch VVeichheit der Behandlung aus-
zeichnen. Besonders schön ist der Banmsclilag, und auch in Be-
obachtung der Luftperspelstive kommen ihm wenige seiner Zeitge-
nossen gleich. Er basirle dabei auf dem, was der etwa: manotcinc
Zingg Gutes hat, und nahm übrigens den Claude Lorrain zum
Vorbilde.
Als Frucht seines ersten italienischen Aufenthaltes nennen wir
besonders die zwei Ansichten von Tlerraciiia, welche Veith auch
railirt und gestochen hat. Später ratlirte er einige Ansichten von
lloni und den Umgebungen. Die Zeitverliältiiisse waren aber da-
mals dem Iiiinstler nicht günstig, und er musste daher häufig
nur lileine Arbeiten für den Buchhandel unternehmen. Diese Blät-
ter sind aber über die gewöhnlichen Erzeugnisse dieser Art weit
erhaben, da er die Nadel und den Stichel meisterhaft haiidhabte,
und bei seiner grossen Sicherheit in der Zeichnung Blätter lie-
ferte, welche stets ihre Liebhaber finden werden. Yeit war auch
Lehrer der landschaftlichen Darstellung an der Alzndeinie in Dres-
den und Mitglied derselben. Er bildete tüchtige Schüler, worun-
ter John, Pochuianii, Bruder und Hammer bqsundel-s zu nennen
sind. Sie sind als liupferstcehei" bekannt, welche in der [tibhtiiiig
des Meisters schälzbare Arbeiten lieferten, wie denn überhaupt
durch Veith die l'iupfr-rsteehrerlaiixist in Dresden einen lobenswer-
thenÜnlsßhwung gewann. Als Maler steht er neben Iilengel, liziatz
und lwßchau, welche vielleicht nur im technischen Theile einen
Yorspriing hatten, im Uebrigen aber steht Veith über ihi Cll- Seine
Landschaftsgeniälde sind nicht häufig, da er als Zeichner und Ste-
cher wenig Zeit auf" die Oelmalerei verwenden konnte. Im Jahre
1813 begab sich der liünstler zum zweiten Male nach Italien, und
vefWelllß 1814 in Boni. Aus dieser Zeit stammen einige seiner
Gemälde. I_n Bezug der Ungleichheit der Arbeiten des Künstlers
bemerken wir, dass er in späterer Zeit erblindete, aber glücklich
operirt wurde. Die Blätter aus seiner späteren Zeit haben daher
nicht mehr jene Zartheit und Klarheit, wodurch sich Veith früher
auszeichnete. Die Meisterhand ist aber überall zu erkennen, und
die kräftige Behandlung dürfte von anderer Seite nicht minder
hervorgehoben werden. Er ntarb 1855. Das Bildniss dieses liiinst-
lers ist in der berühmten Portraitsamiiilung des Hofmalers Vogt-l
voll Vogelstein, von diesem selbst 1812 gezeichnet. S. auch A.
M. Veith.
VYitzani stach nach xihln eine Ansicht von Dresden, und 12