Vercnüael ,
Nicolanxs.
Verendrcnt.
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dass seine Bilder in England unbeachtet blieben. Diess ist indes-
sen unrichtig, denn Walpole bemerkt, dass Veuelsfs Gemälde mit
ungeheueren Preisen beehrt wurden, was indessen nicht hindert,
ihn geringer als van Huysum zu stellen. Der Herzog von Bucking-
ham war sein besonderer Gönner, und beredete ihn eines 'l'zlgcs,
auch sein Bildniss zu malen. Verelst sänmte nicht, den Auftrag
zu vollziehen, obgleich der Herzog nur in boshalter Laune den
liiinstler dazu aul" efordert halle. Dieses Bildniss war aber fast
mit Blumen bedecit, so dass Lely und andere Maler dariiber
lachten. Verelst hielt aber in seiner Einbildung nichts für unmög-
lich, und fuhr fort Bildnisse zu malen, die bis zum kleinsten De-
tail lleissig vollendet waren. Doch fehlten nie die Blumen, und
zuletzt wurden die Bildnisse des Verelst zur förmlichen Mode, so
dass selbst Lely in Nachtheil kam. Der Stolz und Eigendünhel
dcsMeistcrs, svelcher schon dem Herzro von Buckingham Stoff
zum lachen gab, nahm aber xnit diesem geiiall zu, und artete zu-
letzt in VVahnsinn aus. Er hielt sich für den König der Malerei
und den Gott der Blumen, und glaubte selbst dem Könige von
England nicht ilaöhstehen zu dürfen. Zuletzt musste man ihn der
Freiheit berauben, und als die Heilung eingetreten war, konnte
er nicht mehr malen. Pilkington lässt den Künstler um 1710 im
46. Jahre sterben, Fiorillu will aber wissen, dass der Künstler ein
hohes Alter erreicht habe. Balkenm behauptet, derselbe sei 172i
in London gestorben.
Vcrendael, NIOOlGUS, Blnmenmaler, geboren zu Antwerpen 1659,
befliess sich eines genauen Studiums der Natur, und führte seine
VVcrhe mit grbsster Sorgfalt aus. Seine Vorbilder waren Prligntin
und van Huysum, welchen er aber nicht ganz gleich kam. _In den
Gallerien zu Wien, Dresden, Schleissheim, Pommersfelden u. s. w.
sind Bilder von ihm. Daraus geht hervor, dass der Künstler nicht
allein Blumen und Früchte, sondern auch Thiere und Stillleben
malte. Das Bild im Belvedere zeigt eine auf dem Tische stehende
Vase mit Blumen, und dabei steht ein Crucifix, ein Todtenlsopf,
eine Schreibfedei- und eine Uhr. In Dresden sieht man zwei Geuiälrle
mit Affen, wovon die einen in Conversation begriffen sind und Be-
suche annehmen, die anderen an der Tafel versammelt sind. Ein
anderes reiches Bild daselbst ist von Verendael, Ch. Bicläs und P.
Tcniers gemalt. Es stellt eine Iiiiche vor, vielche Teniers malte,
dann tudtes Geflügel und eine Katze von Biclasr, und ein Gefäss
mit Blumen von Verendael. Letzterer ist sicher jener Munogram-
mist bei Brulliot I. 2007, 3027. Auf: dem 'l'hierstü.else steht das
Itlunoggruinm V. P., was Vcrendael pinxit bedeutet, und auf Still-
mlpleben das Munugrannn V. d. h. Verendael rltßßlt. VVaxeleg und
" iärjäeseztm m glauben indessen nicht, dass dieser Itunstler auch tudtes
flzflfiiäilügell und andere Stillleben gemalt habe, und sie nehmen (lafiir
elfiexiunbeltniixitexi Verenduel an. Unser {Künstler stärb 171? in
Antwerpen.
Verendrcnt, Hupfcpstechcr, nrbgilctc im 18. Jahrlxundäxlto in Paris.
"Füssly jun. wül wissen, dass (licscr Name erfunden S01, allein er
qsßwclgt auf fulgenden Bliitgcrnt
La-vicille gouverunxlte, nach Grenze, in 'I'u.sci1manier, fnl-
2) Les Baigneus s flamamles. Badende lYIiidcheu unter emer
V Höhle , uachfß. Poelexxburglz. Vcrendrent sc., gr. fol.
5) La Masure. fBadende Mädchen bei altem Mnuerwerkulcl. p.
Id. sc. Das Gegenstück.
Nuglerls Künstler-Lax. Bd. XX. 7