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Tribus ,
Johann.
Tricca ,
holo eine solche Statue zuschreibt. Graf Caylus radirteYnach Tri-
bolo's Zeichnung eine Versammlung von Philosophen.
Es finden sich auch mehrere alte Blätter, welche arehitehtoni-
sehe Ansichten, Abbildungen von Säulenhasen, Capitälen und an-
deren Architekturtheilen enthalten. Diese Blätter sind mit den Buch-
staben G. A. unter einer Fussangel bezeichnet. Auch die Buch-
staben G. P. finden sich unter dieser Fussanäel, wovon aber Bartseh
nichts iweiss. Dieser Schriftsteller nennt ( . gr. XV. p. 540) den
unbekannten, wahrscheinlich der Schule des DrIarc Anton angehö-
rigen Stecher svle Maitre ä la chausse-trappene (Den Meister mit
der Fussangel), und Christ (p. 187. T. F. p. H1) geradeweg An-
gel, weil er ihn wahrscheinlich für einen Deutschen hält, was
nicht der Fall seyn kann. Nach einer handschriftlichen Bemer-
kung des Mr. Mariette könnten diese Blätter einem Meister Tri-
bolo beigelegt werden, wenn man aber darunter den Tribolo des
Vasari verstehen will, ist es jedenfalls 'eine gewagte Annahme.
Das Wort Tribulo bedeutet, wie Chausse-trappe, die Fussangel.
Wenn unser Künstler je an diesen Blättern Theil hat, so ist nur
die Zeichnung von ihm. Die Buchstaben G. A. und G. P. passen
nicht auf ihn. Andere haben daher unter dem Meister mit der
Fussangel den Gio. Agucchia vermulhet.
1) Ansicht eines antiken Triumphbogcns. Mit der Fussangel
und G. A. H. Z. 1 L., Br. 7 Z. Selten.
Im zweiten grucke mit der Adresse von A. Salamanca.
2) Eine Folge von antiken Capitälen und Säulenbasen, wenig-
stens 14 Blätter, mit der Fussangel und den Buchstaben
G. A., u. 8.
Eineq solche Folge befand sich in der Sammlung des
Grafen Steruberg-Manderscheid. Bartsch kannte diese sel-
tenen Blätter nicht.
3) Eine ähnliche Folge mit der Fussange] und den Buchstaben
G. P., vielleicht ein Theil einer grösseren Folge von alten
architektonischen Details.
Trlbus, Jühann, Maler, geb. zu Lana in Tirol 1741, W11? Anfangs
Schüler Pichlefs in Lana, und ging dann nach Meran zu Hierun.
PeteEi, bis er in Wien an P. Troger einen weiteren Meister fand.
Nach vier Jahren kehrte er nach Lana zurück, ergriff aber bald
wieder den Wanderstab, um eine seinem Talente angemessene He.
schäftigung zu finden. Er arbeitete in Wien, in mßhnreren Städten
Mährens und Ungarns, war aber nur selten selbstandig, indem
er anderen Meistern bei der Ausschmückung von lhrcheu und Pa-
lästen als Gehülfe zur Seite stand. Tribus war ein für seine Zeit
sehr beachteuswerther Künstler. Er malte historische und reli-
giöse Darstellungen in Ocl und Fresco, Selllß Werke tragen aber
meistens einen anderen Namen , wie es den Gehülfen anderer, oft
geringerer Meister zu gehen pflegt. Es finden sich aber Zeich-
{Jungen von ihm, die von Talent zeigen. Einige derselben hat er
im hupfer radirt.
Tribus kehrte nach einer Abwesenheit- von 50 Jahren nach
Lana zurück, und lebte daselbst noch 1811.
Trlcca: A-s Zeichner und Maler zu Florenz, ein jetzt lebender
Künstler, ist vornehmlich durch Zeichnungen bekannt. Von 134.1
an lieferte er solche nach Werken der flerentiuischen Gallerie
zum Stiche für die Galleria de]? J. et K. Academia di Flfenzg,