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zahlreichen Blättern findet, die nach ihren Jahr-zahlen die Thä-
tigkeit des Meisters um 1540 154.15 festsetzen. Der Stecher ge-
hört zu den sogenannten kleinen Meistern, undkönnte in Nürn-
berg gelebt haben.
Eine Familie des Namens Treu oder Trew hatte im 16. Jahr-
hunderte gelebt, und somit könnte der Stecher zu derselben gehö-
ren. Er wiire demnach einer der Vorfahren des Abadias Treu.
Bartsch, P. gr. IX. 68 FF. beschreibt 42 Blätter von diesem
Meister, welche in guten Abdriicken fast alle selten sind, iund
theilweise in hohen Preisen sähen. Brulliot (Dict. des monogr.
1. 2958) sagt, das Verzeichniss ei Bartsch sei nicht complet. VVir
wussten nur wenig hinzuzufügen.
1) Das Urtheil Salonions. Er sitzt rechts auf dem Throne,
und neben ihm steht der Diener, welchem er den Auftrag
zur Spaltung des Kindes zu geben scheint. Links sieht
man die Mütter. Rechts unten ist das Tiifelchen mit dem Zei-
chen und 1540. H. x Z. 5 L., Br. 1 Z. 10 L.
2) Die fünf klugen Jungfrauen mit brennenden Lampen, jede
im Costiime der Zeit. Rechts oben ist das Zeichen und
1540. 1.1. 1 Z. 4 L., Br. 5 z. 1 L.
VVir landen auch eine Darstellung der thörichten Jung-
frauen von dem "Nlonogramxnisten M. T. erwähnt. Dieses
Blatt wäre demnach das Gegenstück zu der von Bartsch er-
wähnten Darstellung.
5 14) Die Parabel vom verlernen Sohne. Folge von
12 numerirten Blättern. H. 2 Z. 8 L., Br. 3 Z. 1 L.
3) Der Sohn fordert vom Vater sein Vermögen. Rechts unten
das Täfelchen mit dem Zeichen und 1551!.
d) Er zieht wohl versehen von dannen, und begiebt sich nach
der Stadt. Rechts unten das Tüfelchen mit dem Monogrannm
und 15105.
5) Er befindet sich in Gesellschaft liederlicher Weiber, und
liegt bereits einer derselben in den Armen. Links unten
im Täfelchen das Monogramm und 1545.
6) Er sitzt an der Tafel und vergeudet mit Männern und Wei-
bern sein Vermögen. Links unten das Täfelchen mit dem
Zeichen und 1541.
7) Die Weiber berauben den Ungliicklichen seiner Kleider.
Links oben das Täfelchen mit dem Zeichen und 1545.
8) Die Dirnen jagen den Beraubten aus dem Hause. Links
oben das 'l'äfelchen mit dem Zeichen und 1541.
9) Von allen Mitteln entblösst steht er vor der Thiire eines
Bauernhauses, und bittet das Weib, ihn als Hirten anzu-
nehmen. In der Mitte ohen das Zeichen und 1545.
10) Der verlorne Sohn als Hirt bei der Schweinsheerde. Das
Zeichen wie oben , aber ohne Jahrzahl.
Bartsch lässt seine Nr. 10 offen, da ihm diese Darstellung
nicht zu Gesicht kann.
11) Der Ungliiekliche ist ezwungen mit den Schweinen zu
essen. Rechts unten dasillfätelchen mit dem Zeichen und 151.3
12) Von lieue durchdrungen beschliesst er zum Vater zurück-
zukehren. Rechts unten das Tiifelchen mit dem Zeichen,
aber die Nr. 10 fehlt.
I5) Der Vater nimmt ihn zärtlich auf. Rechts unten das Tä-
felcheu mit dem Zeichen, aber ohne Nr. H.