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Treu ,
Maria
Anna.
Treu ,
Martin.
brückcn Hofmaler des Fiirstbischofs Adam Friedrich von Seins-
heim in Würzburg wurde. Dieser geistliche Fürst schickte den
Iiünstler zur weiteren Ausbildung nach Paris, wo er unter Pierre
und Charles Vanloo neun Jahre der Iiunst oblag. In Paris wählte
er sich auch eine Gattin, mit welcher er nach Würzburg zurück-
kehrte, wo sie bald darauf starb. Jetzt ging der liünsller nach
Boni, um die Meisterwerke jener Stadt zu studiren; allein die
französische Manier war in ihm so fest gewurzelt, dass sein rü-
mischer Aufenthalt keine Äenderung seiner Audassungs- und Mal-
weise bewirkte. Er malte den Papst Pius VI. in Lebcnsgrüsse,
wofür er mit goldenen und silbernen lYIedaillen beehrt wurde
Dieses Bildniss zog die grüsste Aufmerksamkeit auf sich, und es
wurde von der Akademie-von S. Luca gekrönt. Sein Aufenthalt
in Rom dauerte mehrere Jahre, und verfloss nicht ohne Neid der
einheimischen Künstler, die sich von Treu oft beeinträchtigct Sa-
hen. A_ut' seiner Rückreise hielt er sich einige Zeit in Sololhurn
auf, verweilte auch in München, und dann in Iiaisersheim, wo
er das lebensgrosse Bildniss des Abtes Cölestin Angelsberger malte,
eines seiner Hauptwerke dieser Art. Nach seiner Ankunft in Wiirz-
burg malte er das Portrait des Fürstbischots Adam Friedrich von
Seinsheim, welches sich in dem gräflich Seinshcinfschen Hause zu
München befindet. Im grossen Saale des Ernestinischen Prie-
stcrhauses zu Bamberg sind acht Bilder von ihm, darunter die
liirchenväter und andere Heilige. In der Ober-Pfarrkirche daselbst
ist die Rückkehr des verlorenen Sohnes, ehedem in der Saimn-
lun des Grafen von Rotenhan. In der Sammlung des Vicar 11cm-
meriiein in Bamberg sah man von Treu ein Altarbild mit vier Hei.
Iigen aus dem Refectorium der Franzikaner, und das Hauptwerk
des Meisters, welches Iiomulus und Remus vorstellt, lcbensgrosse,
ringeude nackte Gestalten. In der Gallerie des Bisclwisvon VVürz-
burg waren zwei BiQIer, Abraham und Sara, und Judith vor Ho-
Internes vonstellend. Die erstere dieser Darstellungen führte der
Künstler für die Dominikaner Kirche zu VViirzburg im Grossen
aus. Er starb daselbst 1786.
F. B. Goez stach nach ihm das Bildniss des Cardinals Franz
Christoph von Speyer.
Treu, luüfla Annas Malerin, geb. zu Bamberg 1755, widmete
sich schon in früher Jugend der Kunst, worin sie ihr Bruder Juh,
Niculaus unterrichtete. Sie malte Bildnisse in Miniatur, neben
anderen suluhe von Generälen aus der Zeit _des siebenjährigen
Krieges. Einer derselben, der Ungar Versikowski, wollte die schöuu
liünsilerin sogar zur Frau nehmen, sie zog es aber vor, in dei-
Heimath zu bleiben. Nach zwei Jahren trat sie mit dem Aclvukq-
teii Geruld in ein eheliches Biiiidniss. und als YWillwe heirathete
sie später den Waisenhausverwalter Georg Ludwig Hemmerlein in
Bamberg. Die häuslichen Geschäfte zogen sie indessen nicht ganz
von der Kunst ab; sie malte auch Bildnisse und Thierstiiclie in
Oel, besonders Jagden. Diese Bilder fanden ebenfalls Beifall, sie
sind aber nicht von Härte frei. Die Künstlerin starb zu Bam-
bßrg 1786.
Treu,
Bosalie ,
Dorn.
Treu, Martin, wird seit Christ (Dict. des Monowr. p. 231) ein
liupferstechcr genannt, anscheinlicl; auf die willlwüäiclsc Erklärung
eines aus. M. T. bestehenden Nlonogramms hin, welches sich auf