Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

Treu , 
Jos. 
Bhrquard. 
Treu, 
Joh. 
Nicolaus. 
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zen aber in der allen conventionellen Weise durchgeführt, welcher 
bei lobenswerthem Naturstucliunl (lach von der neueren Auflassung 
landschaftlicher Scenen ferne ist. Seine Wolken sind meistens 
schwer und undurchsichtig, von phantastischen Formen. Der Chur- 
fiirst von Ciiln ertheilte ihm den Titel eines I-lofmalers, im Jahre 
1771 kehrte er aber nach Bamberg zuriick, wo ihn der Fiirstbi- 
schuf 1'. L. von Erthal zum Cammermalcr ernannte. Der Iiünstlcr 
lßblß biS 1780 in dieser Lage, jetzt aber iihernahm er in Pommers- 
fehlen die Stellen eines Gallerie-Ixispelnturs, welcher sein Vater 
Alters wegen nicht mehr vurstchcn konnte. Er starb zu Bam- 
berg 1'298, ' 
Treu! Joseph Marqußrrl, Maler, vvar der Sohn des churfürst- 
lich-bamlsergischen l-lofjuden Wolf Nathan, und wurde Jol ge- 
nannt. lin Jahre 1712 zu Bamberg gebureihgenoss er als Knabe 
einen dürftigen Unterricht, zuletzt aber schichte der Vater den 
talentvullen Jüngling nach Prag, um die hohe Bildungsschule zu 
besuchen. Von da aus begab er sich zu gleichem Zwecke nach 
Metz, wo ein Canouiltus eine solche Veriinilerung in Glaubens- 
sachen in ihm bewirkte, dass er sich dem Cln-istentlinme zuwen- 
dete. In die Heimath zurückgekehrt besuchte er heimlich die Je- 
suiten; allein kaum hatten seine Glaubensgenossen zuverlässige 
Nachricht davon, so war, wie wvir in JiiclCs Pantheon lesen, auch 
sein Tod beschlossen. Seine Schwester Bräunle machte ihn auf 
die drohende Gefahr aufmerksam, und er floh im entscheidenden 
Augenblicke in das Collejum der Jesuiten. Im Jahre 1735 em- 
pfing er die Taufe, und Clfllllell. den Namen Joseph Marquard Treu. 
Sein Eifer für den neuen Glauben wurde so gruss, dass er bald 
mehrere jüdische Familien für denselben gewann. Damals war er 
noch nicht Künstler, sondern nührte sich und seine Familie durch 
ein Galanterie-Waarengescbäft, fnit weichem er aber nach drei 
Jahren zu Grunde ging. Er musste sich jetzt zu den geringsten 
Arbeiten verstehen , bis er endlich durch Unterstiitzun des Gra- 
fen Franz Conrad von Stadion unter Leitung der damals berühm- 
ten Maler Nicolaus Grooth und Lorenz Theisinger sich der Ma- 
lerei widmen konnte. D'or griifliche Domdcchant wollte ihn sogar 
nach Rom schicken, allein Treu lehnte diese Gnade ab, weil nach 
Jijclfs Bemerkung der genannte Gönner die schöne Gattin des 
Künstlers zu sehr ins Auge gefasst hatte. Im Jahre 1'266 ernannte 
ihn der Beichsgraf Erwin von Schünborn zum Inspektor der Gal- 
lerie in Ponunersfeltlen, was auf seine Ausbildung den günstig- 
sten Einfluss hatte. In den [iirchen zu Bildhausen und Schüssen- 
ried sind zwei Altarbilder aus der früheren Zeit des Künstlers. 
Dann malte er auch Bildnisse und alte liüpfe nach der Natur, 
welche grossen Beifall fanden. Ueberdiess finden sich Thierstücke, 
Landschaften und Iiüchenstücke von ihm gemalt. Auch diese Bil- 
der wurden gesucht, und erwarben dem liünstler grnssen Ruf. 
NilClKlClh sein Sohn Johann Joseph Christoph die Iuspekturstelle 
in Pommersfelden übernommen hatte, be ab sich Treu nach Bam- 
berg, und starb daselbst 1796. In der letzteren Zeit seines Le- 
bens genoss er eine schmale Pension des Fürstbischofs F. L. von 
Erthal. 
Preua Johann Nlcßlalls; Maler, geb. zu Bamberg 1754, widmete 
sich in seiner Jugend den Wissenschaften, und ging gegen den 
WVillen seines Vaters Marquard aus den Schulen der Jesuiten zur 
lYIalcrci über. Er hielt sich viele Jahre im väterlichen Hause auf. 
bis er endlich durch die Verwendung des Ilcrzugs Carl von Zwul-
	        
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