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Joh.
Adam.
Treu ,
Jos.
Christ.
ses Fürsten verlor sie 200 Gulden an Gehalt, da sie nicht rach
München übersiedeln wollte, es wurde ihr aber 1776 die Alls-
zeichnung zu Theil, zur Professorin an der Akademie in Düssel-
dorf ernannt zu werden. Im Jahre 1781 verehelichte sie sich mit
Jakob König in Schwetzingen, suchte aber nach ein Paar Jznren
um Scheidung nach, und starb als Wittwe 2811 in Nlannheirn.
Die Bilder dieser Künstlerin wurden sehr geriihmt, stvcohl
wegen der schönen Anordnung als wegen der Frische des Colu-
rits. Sie hatte im technischen Theil grosse Fertigkeit erlangt,
führte aber ihre Gemälde mit vielem Fleisse aus. Die meisten der-
selben kamen nach England und Italien. Die Düsseldorfer Gal-
lerie bewahrte zwei grosse Fruchtstiiclse, welche in MechcPs Gal-
leriewerk radirt sind. Im v. Hutteifschen Cabinet zu Würzburg,
in Rihuudefs Haus zu Bamberg und in anderen Privatsammluxi-
gen findet man einige Bilder von dieser Künstlerin. Jene aus der
Mannheimer Gallerie kamen nach München.
Treu, Johann Adam, Zeichner und Buchbinder in Altorf, wahr-
scheinlich der Sohn des Abadius Treu, war um 1676 thätig. Seinen
Namen tragen folgende Blätter:
1) Das Bildniss des Abadias Treu von H. J. Schollenberger ge-
stochen, 4.
2) Eigenllicher Prospekt der Löblichen Stadt und Gegend Alt-
dorFf, wie solche gegen Mittag anzusehen. Juh. Ad. T,
I11v., qu. 16.
5) Prospekt der Stadt LaulT. Zu finden bei Jull. Adam Treu,
Buchb. in Altdurll" 1676. Schmal (In.
4) Einfäiltige Jedoch warlnalTtige Vorstellung der Löbl. Stadt
Herrsbruck, von 10h. Adam Treu, Buchb. in Altdurß 1630-
Schmal qu. 4.
5) Der Plan und die Ansicht von Altorf, Copie des Blattes von
Abadias Treu. Eine solche Darstellung erwähnt Füssly jun.,
ohne Angabe der Grösse. Das Nr. 2 erwähnte Blatt kann
es kaum seyn. Auf den ersten Abdrücken liest man Trey
statt Treu. Später 1mm die PlaLte in den Besitz der Iiunst-
lliindlex- D. Funk, J. A. von Kreuz, u. A.
Treu, Johann Joseph ChFlSlÄOPh, Maler, geb, zu Bamberg 1759,
wnr Schüler seines Vaters Marquard, unter dessen Leitung er sich
im historischen fache iihte. Später unternahnner zur weiteren
Ausbildung Meisen, und gründete 1765 m {Stuttgart den Ruf eines
vorziiglicrhen Künstlers, so dass ihn der Eurstbisehof von Hatten
nach Hruchsaal berief, wo Treu zahlreiche Aufträge erhielt. Herr
von Hutten liess durch ihn alle im Fürstenthtune Speyer gele-
genen Land- und Bergschlüsser malen, welche neben mehreren
historischen Cabinetstiielsen im Schlosse zu litslau aufbewahrt wur-
den. Hierauf verweilte der Künstler einige Zeit in Düsseldorf,
und von da aus (lurchzog er Flandern und Holland, wo er viele
Studien zu Seebildern machte, deren er später in der Heiinath in
Oel ausfiihrte. Er malte die stürmische See mit den von den Wo.
gen gepeitschten Schiffen, und auch Landschaften, wo Sturm und
Blitz hausen. "Wenn er die friedliche Natur darstellte, nahm er
gewöhnlich Dietrich zum Vorbilde, doch suchte er meistens durch
gewaltsame Naturereignisse zu nnponiren und in Schrecken zu se-
17,911. Seine Werke sind zahlreich, besonders die Landschaften
und Seestiielie, welche damals viele Liebhaher landen. Sie sind
von warmer, glänzender Färbung, und kräftig behandelt, im Gan.