Thomas.
sich die Fertigkeit im Zeichnen zu erwerben, die ihm späterliin
bei den Entwürfen und der Erläuterung seiner inaiiniglkiltigen
Werke so vortrefflich zu Statten kam. Auch gelangte er in At-
kinsoifs Haus zur Iienntniss dessen, was von Seite anderer Ge-
lehrten über die Gegenstände seines Faches eschriebcn wurde,
zu welchem Zwecke er, ohne Lehrmeister, siäi fremde Sprachen
anzueignen wusste. Die höhere Mathematik, Chemie, ltliiicraliagig
und Geolo ie nahmen ebenfalls seine vorzügliche Aufmerksamkeit
in Auspruäi, und da Tredgold im l-lause At iinson's auch mit den
bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit in Berührung kam, so erlangte
er bald den lluf eines Mannes, der zu den grössten Erwartungen
berechtige. Nach sechsjährigeni Aufenthalte verliess er endlich dic-
ses Haus, obgleich er noch fortwährend in Athinsoms Diensten
blieb, bis er 132.5 aufseine friihcre Stellung verzichtete, wozu ihn
neben der griisseren Ausdehnung seiner literarischen Bescliiiftzigun-
gen auch die Zunahme seiner Familie bewog, yvelche grössere Siib-
sistensmittel verlangte. Uebri ens betrübte ihn diese Massregel
bis zur letzten Stunde seines läebens, obgleich seine Ergebenlieit
und Ehrerbietun gegen Atkinson unverändert blieb, Nach Seiner
Entfernung aus dein Hause desselben trat er selbstständig als Civil-
Architekt und Ingenieur auf, oder er war vielmehr der Rillllgebtft-
aller Architekten und Ingenieurs. Er hatte im Ganzen nicht aus.
serordentlich viel Geschäfte, ausgenommen in dem letzten Jahn,
seines Lebens, wo dieselben sich so ungeheuer anliiiuften, dass,
als er, um seine Gesundheit zu verbessern, auf einige Wochen
nach Margate ging, man ihn von London und anderen Orten her
so häufig aufsuchte, dass seine Zimmer fast nie von Besuchen,
leer waren. Jeder Bauverstäiiilige fragte ihn um Ratli, oft aber
überstieg die Bewunderung seiner Gelehrsamkeit den Lohn, wel-
eher dem bescheidenen und uneigennützigen Künstler zu Theil
wurde. Seine Praxis beschränkte sich bis auf die letzten zwei
Jahre seines Lebens hauptsächlich darauf, ihn bei Bauten als
Rathgebcr auftreten zu lassen, um die Zeit seines Todes hatte ihin
aber der Herzog von Northumberland den Bau eines sehr grosseu
Gewiichsbauses in Zionhoiise aufgetragen, welches durchgängig
von Guss- und Schmiedeeisen zusammengesetzt war. Das Jahr vor-
her baute er ein weltbcriihnites, kreisfiiriniges, mit Glaskuppeln
versehenes Gebäude ähnlicher Art in Bretton Hall (Yorlfsbire) für
die verstorbene Mistress Beauniont. Als die Coiistruktiun dieses
sogenannter: siLöwen des Nordense vollendet war: wurde Tfßdguld
aufgefordert, sein Gutachten iiber die Haltbarkeit abzugeben, d,
vor der Verglasung der geringste Wind das Gebaude erschiittei-ie_
Er erklärte den Verband für genügend, behauptetenaberner könne
nicht eher vollständig gewiirdiget werden, als die sammtlicheii Vel,
glasungen angebracht wären. Und diese Meinung rechtfertigte sich
so vollkommen, dass, als alle Fenster eingesetzt waren, A les fest
und unveri-iilit erschien. Dieses Gebäude hatte einen Durchmesser
von 100 Fass und eine Höhe von 60 Fuss. Die Iiipten des Eisen-
verbandes allein betrugen 4000 Pf. St. und das Ganze kostete über
111.000 Pt. St. Nach dem 1852 erfolgten Tode der Mistmss kaufte
der Herzog von Devonshire dieses Bauwerk, und liess es in Chats-
worth aufstellen. Damals lebte aber der Künstler nicht mehr, er
starb 1821) im 41. Jahre. Mancherlei literarische und architektonische
Unternehmungen, welche sein grossartiger Geist vorbereitet hatte,
und deren Ausführung bereits begann, wurden durch die 1111er-
bittliclie Hand des Todes zerstört, und mit der irdischen Hülle
des Iiiinstlers ruhen alle seine hohen Exitwürfe auf dem Iiirclihote
man St. Jnhiis tVooil-Chapel iiii liirchspiele Mary le Bone, In