Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

Trautmann , 
Joh. Peter. 
Trantma nn , 
Michael. 
5a 
6) Die halbe Figur eines Juden, wie er sich an den Tisch lehnt, 
auf wvvlßllßlll Einige Münzen liegen. Schönes Blatt in Bem- 
branclüs Manier. Mit dem Monugramm M. T. und fecit, 12. 
Trautmann, Johann Peter, Maler, gen zu Frankfurt an] M_ 
1745, war Schüler seines Vaters Georg, und malte wie dieser Köpfe 
in Bembrandfs lYlanier, geschichtliche Darstellungen und Bauern- 
stiiche in der VVeise des J. Georg 'l'rautrna1u1 Dann restaurirte 
er auch alte Gemälde, worin er mit vielem Gliicke verfuhr. 
Trautmann starb 1811. 
J. Bissel stach nach ihm zwei Blätter in Aquatinta, Bauern- 
scenen vurstcllcntl: Abcnclzeitvcrtreih, und die frohe Gesellschaft, 
qu. ful. 
Dann kimnte er auch an rlen raclirten Blättern Thcil haben, 
welche wir oben im Artikel des Vaters aufgezählt haben. Nr. (5 
und 5 finden wir ihm von Frenzel im Sternbergßchen Cataloge 
beigelegt.  . 
Trautmann, lulßllaßl, Bildhauer und Wachsbossirer, wurde 1742 
zu Bamberg geboren, und als der Sohn eines Gärtners zu den ge- 
wöhnlichsten Arbeiten verwendet, obgleich seine Anlage zur liunst 
entschieden war. Der Bildhauer Diez gab ibm Modelle, Welche 
er sehr gut in" Thon nachbildete, allein die Mutter belohnte sei- 
nen Eifer mit Misshandlungen, und trieb ihn zur Gartenarbeit. 
Endlich ereignete sich ein Umstand, der für seine kiinftige Lauf- 
bahn von den günstigsten Folgen war. Er hatte einen kranken 
Vetter zu pflegen, u-nd nahm dessen bleiche und matte Gesichts- 
ziige zum Vorbilde für ein Crucilix in Wachs, welches die Auf- 
merksamkeit des Fiirstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim in 
dem Grade auf sich zog, dass er dem Knaben eine Unterstützung 
gewährte, und ihn dem Holinalei" Scheubel in die Lehre gab. Die- 
ser crlheilte ihm aber nur Llnterricht im Zeichnen, im Modelli- 
ren blieb er sein eigener Lehrer; doch erlangte er in wenigen 
Jahren grosse Fertigkeit. Jetzt fing der Künstler an, Figuren in 
Holz zu schneiden, und solche in Stein auszuführen, und um 
seine Ausbildung zu vollenden schickte ihn der Fiirstbisehtaf nach 
VVien. Hier versprachen sich die steifen Alitttlelllll-tßl" von dem 
schlichten Batnberger nicht viel, als er aber zwei Figuren aus fei- 
ner Erde gebildet hatte, wurde er sogar der Kaiserin Maria The- 
resia empfehlen, welche ihn mit einem Gehalt von 6-40 Gulden 
zum Modellircr ernannte. Allein 'l'rautmann hielt sich seinem 
Gönner verpflichtet, und lehnte die Stelle ab. Dafür ernannte 
ihn der Fürstbischof zum Hof-VVachsbossirer, als welcher er eine 
Menge von Tafelaitfsiitzen in Wachs fertigte. Diese bestehen in 
historischen und mythologischen Gruppen, in Schlachtscenen, in 
Früchten und Blumen, welche täuschend nachgebildet und colo- 
rirt waren. Ueberdiess fertigte er viele Bildnisse in Wachs und 
feiner Erde. Fürsten und angesehene Familien beschäftigten ihn 
in diesem Fache.  
Obgleich die Waehsbildnerei das Hauptgeschäft des Künstlers 
war, so fertigte er aber auch mehrere Bilder in Holz und Stein. 
Sein Werk sind die schönen Brunnen auf dem gräflich Ortenbur- 
gischen Schlosse zn Tambaeh mit Christus und dem Cananäischen 
Weibe. Auch in der Kirche zu Tambach sind Bildhauerarbeiten 
von ihm. Im Refectoriurn des Klosters zu Langheim sind zwölf 
Basreliefs in Stucco von seiner Hand, im Garten zu Greifenstein 
sieht man die vier Jahreszeiten , und am Brunnen auf dem DOW" 
platze zu Bamberg fertigte er die Hauptliguren. Er starb zu BRIIP
	        
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