Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Trautmannh, 
Johann 
Georg. 
wahrscheinlich auch die gemalten Fenster der St. Salvntorslalrcllc, 
u13l0he ebenfalls der Zeit nicht trotzten. Die späteren Malereien in 
der Frauenkirche könnten von dem älteren Sigmund Ilcbenstreit 
herrühren. 
Trautmann , JOlIimYI GßOfg, Maler, geb. zu Zweibriiclien 1715, 
ivar anfangs Schüler des Hofrnalers F. F. Bczlon, übertraf ihn 
aber nach wenigen Jahren, so dass er in Frankfurt bei Th Schle- 
gel sein weiteres Heil suchte. Nach einiger Zeit wurde er mit dem 
(Papeteninaler Kiesewettcr bekannt, der ihm seine Tochter zur 
Ehe gab, und ihn als Gescliäftsgenossen aufnahm. Trautmann he- 
malte jetzt einige Jahre Tapeten, griindete aber seinen Ruf später 
durch Bilder in Oel. Besonderen Beifall erwarb er sich durch 
seine Gemälde, welche in D. van HeiPs Manier nächtliche Feuers- 
brünste vorstellen. Zu wiederholten Malen malte er den Brand 
von Troja. Dann finden sich auch lustige Bauerngesellschatten 
in der Weise von Ostade, Teniers, Brouwer n. a., ferner bärtige 
Iiiipfe in Reinbraiidüs Manier, und viele Bildnisse. Auch in die- 
sen ahmteler öfter den Rembrandt nach. Dazu kommen dann 
noch mehrere Coiiipositionen biblischen und historischen Inhalts, 
in welchen er ebenfalls den Rembrandt nachahmte. Darauf deutet 
Gbthe (Aus meinem Leben I. 198), wenn "er Sagt, Tfaüimanfl 
hahe (um 1759) für einen französischen (H-fizier einige Auferste- 
huxigsgeschichten reinbrandisirt, und nebenher Dörfer und Müh- 
 leii angezündet. Ueberdiess finden sich auch Handzeichnungeu 
von ihm, braun oder schwarz getuscht, und in Iiupferstichmanier 
mit der Feder schraffirt. 
Trautniann wurde 176i Pfälzischer Hofmnler, und starb zu 
Frankfurt 1769. J. G. Prestel punktirte das Bildniss dieses Künst- 
lers, nach dessen eigenhändigem Gemälde von 1752. Folgende 
Blätter wurden nach ihm gestochen: 
Die Geburt Christi, gest. von J. F. Haid, 4. 
Vier Bauerustüclie, gest. von E. Gottlob ,  
 Ein Mannsliopf mit grosser Mütze, in Bembrandfs Manier, 
gest. von J. Coentgen , 4. 
Büste einer Frau mit dem Turban, gest. von demselben, gr. 8. 
Eigenhändige Radirungen. 
 Dieser erfindurigsreiche und fleissi e Künstler hat auch einige 
Blätter radirt, welche nicht häufig voriliommen.  
1) Die Erweckung des Lazarus, in Rembrandtfs Manier flüch- 
tig uiäd breit radirt. Mit dem Monogramm T. M. und fec. 
kl. fo . 
2) Der Brand von Troja, in Rembrandfs Manier radirt, mit 
dem Monogramm, 4.     
5) Der Charlatan mit dem Medicinhasten, neben ihm ein Weib 
und ein Hind, halbe Figuren. Dieses in Ostade's Manier 
radirte und köstliche Blatt kommt sehr selten vor, 4. 
H. Weigel werthet es auf drei Thl. 
4) Das Innere eines Hauses. Im Vursrunde sieht man zwei 
Kinder am Schemniel, und weiter hin steht am Fasse eine 
 Frau, neben welcher ein Iinahe das Licht hält. Schön ra- 
dirtes Blatt, ohne Namen, und auch dein Joh. Peter Traut- 
mann zugeschrieben, 8-  
5) Büste eines Alten im Profil, mit orientalischem Kopfputz, 
und einer Feder darauf. Unten bezeichnet mit dem Mont)- 
gramm T. M. und fecit. Sehr seltenes Blatt in Rembrandts 
Manier, 12-
	        
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