Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Traut , 
Wilhelm. 
schnitten sind, lassen wir dahin gestellt, die Wahrscheinlichkeit 
bleibt aber für eine solche Annahme. Zu bemerken ist nach, dass 
sich auch der tblgende Künstler eines ähnlichen Munogramms 
bediente. 
Traut: Vvllhelm, Formschneider und Briefmaler zu Frankfurt am 
Main, ist durch Iliisgen (Nachrichten von Frankfurter Iiiinstlern 
S. 60) bekannt. Zur Zeit dlCsvS Schriftstellers (H80) fand man 
ein in Schweinsleder gebundenes Buch mit dem Buchstaben W. T. 
1656 auf dem Deckel. In diesem Bande befanden sich die von 
Traut geschnittenen Blätter in chronologischer Ordnung. Auf dem 
ersten Blatt erklärt der Künstler in acht Versen, dass er 1656, als 
er zu schneiden anfing, noch wenig geübt war, und schliesst mit 
dem frommen Wunsche: 
Gott half das ich es besser lern 
dass ich schneit nier in Eren. 
Und wirklich brachte es Traut zu bedeutender Vollkommenheit. 
Er, der anfangs nur grosse Buchstaben und Fraktur-Schritten, 
dann VVappen schnitt, lieferte zuletzt auch gute historische Bliit. 
ter. Man liest auf einigen seinen Namen, auf anderen steht ein Mo- 
nogramin, welches jenem des alten Wolfgang Traut ähnlich ist. Auch 
die Initialen W. T. mit dem Messerchen schnitt er auf die Platten. 
Iliisgen setzt den Tod des Iiiinstlers um 1664, "Keim (Über 110i 
Heller 1564 steht, so ist es als Druckfehler zu betrachten. Juli. 
 Georg Walther heiratlictc 1665 die Wittwe des Hiinstlers. 
i) Die Büste des Heilandes, im Profil nach rechts, mit erho- 
bener Hand. Adorate Dominum oinni (omnes) saneti 
ej us. Im Rande: Wilbelnius Trau-t scul. Frankfurt cxcnd. 
Auch die Buchstaben W. T. mit dein Messerchen brachte 
der Künstler an, und die dabei stehenden Initialen L. li. f. 
bedeuten wohl Lucas Iiilian. H. 15 Z., Br. 11 Z. 6 L. 
Selten. 
2) Die Büste der Maria mit gekreuzten Händen. Salutate etc. 
Id. fec. et excud. Das se tene Gegenstück zu [obigem Blatte. 
Beide Blätter sind mit einfachen Strichlagen {und schön 
behandelt. 
5) Die Geisslung Christi. Der Heiland sitzt auf dem Boden an 
einen grossen Stein gebunden. Hinter ihm steht ein Hen- 
ker mit der Ruthe, wie er die Rechte auf das Haupt des 
läilandes legt. Im Rande steht: Ecce Homo. Rechts un- 
t W. T. mit dem Messerchen. Links L. Ii. f. Die letz- 
teren Buchstaben bedeuten wahrscheinlich Lucas Kllian als 
Zeichner.   
Dieses meisterhaft geschnittene und sehr vollendete Blatt 
gibt eine hohe Idee von der Kunst dieses Meisters. Er 
brachte liretizschrallirungen an, und glich die Arbeit durch 
Punkte aus. H. 10 Z. 5 L., Br. 7 Z. [l L- Selten- 
4) Der gekreuzigte Heiland. Mit der Adresse: Frankfurt am 
Mayn, bei Wilhelm Traudt Formsehneider und Briefmahler, 
den Laden auf dem Pfarreisen. 
Dieses Blatt nennt Hiisgen; und zeichnet es unter den 
Werken des Künstlers aus. Die obigen Blätter kommen 
liie und da in Catalogen vor. Dieses lireuzbild fanden wir 
aber nicht weiter erwähnt. 
5) Ein geflügelter stehender Engelimit dem Leichname des Hei- 
landes in den Armen, während sich der Himmel Ülinet. wu 
man strahlende Sterne erblickt. Unten im Bande: Qui
	        
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