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Von Göln aus kehrte der Künstler nach Antwerpen Züvüeli,
und malte da für die liirche U. L, F. ein Bild des Abendmahl-t.
welches sich noch in der Capelle des heil. Salsramenxes beiindet
Für den Hauptaltar der Kirche malte er den Heiland 1111191" den
hehekrten Siindern, Fiir die Pfarrlsirehe von'St. Andreas dßselbst
malte er die Marter dieses Heiligen. Im Museum der Stadt sind
einige andere Bilder, welche ehedem in Hirchen waren, darunter
zwei Darstellungen aus dem Leben des heil. Nieolaus: wie er der
armen Familie einen Sack mit Geld bringt, und dessen Vermeh-
rung des Weizens. Ferner sieht man da ein Gemälde der Beru-
fung des Matthäus zum Apostelamt, und ein anderes stellt Christus
dar, wie er den Zrachäus vom Feigenbaume herablsommen lässt,
Ein weiteres Gemälde stellt St. Lucas im Hause des Proconsul dar.
Dann sieht man da auch ein Bildniss des Bischofs Sonnius von
Antwerpen.
O. van Veen lebte aber nicht beständig in Antwerpen, son-
dern auch im Haag, und noch länger in Brüssel. Alexander Far-
nese. Herzog von Parma, und spanischer Ileerfiihrer in den Nie-
derlanden, ernannte ihn zum Ingenieur und spanischen Ilofmaler.
Nach dem Tode dieses Fiirsten kam er in Dienste des Erzherzugs
Albert, Statthalters der Niederlande, dessen Einzug er 1602 durch
ein Iiupferwerk verewigte. Auch das ßildniss desselben malte er,
welches mit jenem seiner Gemahlin Isabella an den Hof Jakob II.
von England geschickt wurde, Erzherzog Albert ernannte den liiinst-
ler zum Intendanten der Münze in Briissel, wo er die letzteren
Jahre seines Lebens den Pflichten seines Amtes, sowie der lriunst
und Wissenschaft oblag. Aus Liebe zu seinem Fürsten schlug er
jeden Ruf aus. Er sollte nach Wien, Salzburg und Spanien gehen,
blieb aber im Vaterlande. Auch der Iiiixiig Ludwig XIII. von
Frankreich machte ihm vergebens das schmeiehelhafteste _Anerbie-
tcn. Er gieng nur nach Paris, um Zeichnungen fiir die Manufak-
tur der GQlJCllllS zu fertigen. C. van lYlmlder sagt, der Künstler
habe viele schöne Werke ausgeführt, und auch Portraite, ohne
die Männer zu nennen, welche er malte. Uehrigens erwähnt e;-
ein grosses Gemälde von 1604, welches das Fest oder den Tri.
umph des ßacchus vorstellt, ähnlich dem Bilde von Martin Heems-
lißflri, _welches damals ein Herr Wijntgens zu Middelburg be-
sass und im Stiche bekannt ist. Dann hesass Wijntgens auch
ein sehr schönes Bild, welches Zeuxis vorstellt, wie er fiinf
nackte Frauen nach dem Leben malt, Diese Bilder sind wahr-
scheinlich noch in irgend einer holländischen Sammlung, wenn
niem VBrSClIOllGII, da in keiner unserer späteren Quellen ElWYilllg
niing davon geschieht. Wir nxiissen uns daher mit der Angabe
einiger Gemälde begnügen, welche aus Iiirchen und Palästen in
ständige Gallerien übel-gingen. In der Kirche St. Pavon in Gent
ist noch eine Erweckung des Lazarus in lebensgrossen Figuren,
deren wir schon oben erwähnt haben, bei Gelegenheit der An-
zeige einer ähnlichen Darstellung in Sanssuucy, und in Paris zur
Zeit der Napoleonischen Iiunstbeuterei. Ein anderes grosses Bild
stellt den Heiland im Hause des Pharisäers vor, wie ihm Magda-
lena die Fiisse salbt. Dieses Bild führte Q. Venius fiir das lie-
felitoriuiii des [ilosters St. Vinox in Bergen aus, wo Descamps das
Gemälde noch sah. I'm Saale der General-Staaten im Haag waren
12 Bilder, welche die Feste, Iiämpfe und 'I'haten der alten Bata-
vc-r unter Claudius Civilis vorstellen, und durch A. 'I'empesta's
Stiche bekannt sind. Geeenwairtig sieht man diese Gemälde im
Muscusxi zu Amsterdam. bie Geschichte des batavischen Iirieges