Vasari ,
Giovgio.
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gungen und Nachweisungen; allein nach dem jetzigen Standpunkte
der hunsthistorischen Forschung gepiigt dieser Band und der fol-
gende von 135? nicht mehr volllsouhneu, d. h. wenn man VasarPs
NVerls als Geschichte der italienischen Iiunst hinnehmen wollte.
Seit 185? sind mehrere bei Vasari sichtbare Lücken ausgefüllt wor-
den. Wir erinnern an PassavanUs Beiträge zur Geschichte der alten
lWlalerschulen in der Lombardei, liunstblatt 1358 Nr. 00 ff., an
I"örster's Briefe aus Italien im liunstblatte desselben Jahres, an
C. Proinis notizie epigraiichß, 'l'orinu 18563 aus welchen sich er-
weiset, dass Vasari nirgends oberflächlicher 1st als iniLcben des Ar-
nolfo di Lapo, an V. Marchestis Meinorie dei piu insigni pittori
Donicnicnni. liircnze 1345 etc. Sowohl italienische, als besonders
deutsche Furscheriihuben in neuerer Zeit _.Vasari's Kunstpcrioden
ungemein beleuchtet, und der liunstgeschlchtschreiber hat daher
ein reiches Material zur Beniitzung. Von höchster Wichtigkeit,
auch für die Bearbeitung des Werkes von Vasari, ist der Carteggio
inedito d'Ai-tisti dei secoli XIV., XV., XVI. Publicato ed illustrato
con documenti pure inediti del Dr. G. Gaye. 3 tolni. Fiorenze
1859 40. XVeiter in die Literatur einzugehen finden wir uns
nicht berufen, der Geschichtscheiber weiss, welche grosse Aufgabe
ilnn jetzt gegeben ist. Wir bemerken nur, dass nach dem gegen-
wiirtigen Standpunkte VasarPs Vite nur Beiträge zur alten liunst-
geschichte geben, an welche sich Gaye's Carteggio als Urkunden-
werk schliesst.
Ausgaben der Lcbensbeschreibungen von Vasari.
Vasarfs Werk erlebte zahlreiche Ausgaben, und legte den
Grund zu seiner Unsterblichkeit, welche ihm ausserdem nicht in
dem Grade zu Tlieil geworden wiire. Üeber die Quellen des Schrift-
stellers, und über dessen Ausgaben verdanken wir Fiorillo schätz-
bare Beiträge, welche er in den kleinen Schriften artistischen ln-
halts, Göttingen 1805, 1. S. 35 und 99 niederlegte.
Le Vite de piu eccellenti Architetti, Pittori et Scultori Italinni
da Ciinabue insino a, tempi nostri descritte in lingua Toscana da
Giurgio Vasari, Pittore Aretino. Con una sua utile e necessaria
mtroduzzione a le orti loro. 3 Parti in 2 Volunie. Fiorenza app,
Lor. Torrentino impressor Ducale 1550, 4.
Diess ist die berühmte erste Ausgabe, welche selbst in Italien
von der grössten Seltenheit ist. Sie hat keine Portraits, welche
erst in der zweiten Ausgabe beigegeben sind. Diese bildnisse,
welche Cristoforn Coriolano (C. Lederer aus Sachsen) nach Va-
sari's Zeichnungen in Holz geschnitten hat, erscheinen in Einfas-
sungen oder Umgebungen, und wurden Anfangs auch apart abge-
zogen, unter dein mit Holzschnittleisten versehenen Titel: liitratti
de' piu eeeellenti Pittori, Scultori et Architetti contenute nelle vite
di lYI. Giorgio Vasßri Pittore et Arehitetto Aretino. In Fiorenza
Appressoi Uiunti MDLXVIII. 4. Diese Ausgabe ist äusserst selten,
und war allen früheren Bibliographen unbekannt. Nur K, Weigo],
Iiunstkatalog Nr. 15374, beschreibt ein Exemplar mit so sm-ggä]-
tig gezogenen Abdriicken, wie man sie im Buche selbst nie finden
Es enthält 153 (unten nuinmerirte) Blätter, welche aber damit nicht
complet zu seyn scheinen, da auch noch Blätter über Nr. 135 vor-
kommen, und eines die Nr. 152 trägt. ln der zweiten Ausgabe
des Vasari mit 'I'cxt sind jedoch nur 145 Purtraite, wo unten die
Nummern weggeschnitten sind.
WVeigel kennt auch noch eine ändere Ausgabe dieser Künst-
lerbildnissc, welche vor ihm nie erwähnt wurde. Dieses Exemplar