Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Vasari , 
Giorgio- 
gab die Seene, wie der Admiral Colign? von einer Strasse in Paris 
weggctragen wird. Die übrigen Geniä de dieses Meisters wurden 
nach Cartons von Vnsari vun Sarnmachini, T. und F. Zucchei-i, 
F. Salviati und J. Sicciolante gemalt. Er selbst hatte den Bron- 
zino zum Gehülfen. Früher noch als dieses Gemälde  begann 
Vasari die Fresken in der Kuppel von St. Maria de] Fiore zu 
Florenz, wobei ihm Zuccari hilfreiche Hand leistete. Der Inhalt 
der Bilder ist grösstentheils der Divina comedia entnommen. Mnu 
Sieht da mehr als 500 Fguren, die eher ungeheuer als gross ge- 
nnnnt werden können. Sie sind 50 Fuss hoch, und darüber hi- 
naus reicht Lucifer. 
Ixn Juli des Jahres 1575 Gilden wir den Künstler in Arezzu, 
Er haute da die Halle der Uifizien auf dem Platze, welche nls'V;i- 
sari's Hauptwerk dieser Art bezeichnet werden kann. Früher schon 
hatte er daselbst die Iiirche della Pieve restaurirt, was ihm nach 
eigener Aussage um so angenehmer war, da sich an diese Iiirchq, 
die Erinnerungen seiner liindheit lsnüpüen, und seine Väter hier 
begraben lagen. Er rühmt sich auch, diese Iiirehe vom Tode ge- 
rettet zu haben; dafür vernichtete er aber die Bilder aus clerschule 
des Giottu. Seine eigenen bieten keinen Ersatz. In Arezzo steht; 
auch noch das Haus des Meisters, grösstentheils im alten Stande, 
Es enthält mehrere seiner bessten Zierarbeiten. 
Vasari starb 1574, nach der gewöhnlichen Angabe in Florenz, 
von wo aus seine Leiche nach Arezzo gebracht wurde. Dr. Gaye 
gibt einen Brief des Pietro Vasari, in welchem dieser am 27. Juni 
1574 dem Grossherzog den Tod seines Bruders vvCavallier lYIaesti-u 
Giurgiou anzeigt. Sein eigenhändiges Bildniss ist in der fluren- 
tinischen Sammlung, halbe Fi ur mit den Händen, .vor einem 
Tische ernst und stattlich dasteiend. P. A. Pazzi hat es für das 
Museo Fiorentino gestochen. Auch Baron stach sein Bildniss. 
Dann kommt es in VasarPs Vite de pitturi etc. vor, in der (10. 
rentinisehen Serie de' ritratti VI. 175-, bei Sandrart I. 'l'ab. S. 
I1. 50 W. 
Vasari als Schriftsteller. 
Wir verdanken diesem Künstler ein grosses literarisches Werk 
der Iiünstler-Biographien, in welchem er weniger als strenger und 
unpartheischer Forscher, wie als liebenswürdiger Novellist erscheint. 
Vasari musste daher von Einheimischen und Fremden V0rwvürfe 
erfahren, wovon ihn Lanzi vergebens erettet zu haben meint. In- 
dessen hat der Künstler viele Nachrichten überliefert, für welche 
ihm die Kunstgeschichte zu grössteixi Danke" verpflichtet ist. Sein 
Werk Vbietet dahen in alter Ausgabe nur mehr oder weniger ge- 
nügende, theils mit Vorsicht zu_gebraucheude und vielfach be- 
richtigte Beiträge zur Kunstgeschichte des 14., 15. und 16. Jahr- 
hunderts, Schon Bottari (1759) deckte in seiner Ausgabe der Vite 
Vasen-PS viele Unrichtiäkeitextauf, und-Quell die folgenden Com- 
mentamren rügten Irrt ümer und Mängel, aber ohne letztere zu 
ergänzen. Am ungenugenclsten sind die Mittheilungexl über die 
Sflhulen zu Mailand, Treviglio und Lodi, was schon Lorln-ZIZZO 
rügt, aber ohne die Lücken auszufüllön- Auch die neueren L0- 
linlschriftsteller haben nur mehr oder minder ausführlich berichtet, 
so dass noch vieles zu erforschen blieb. Eine erfreuliche Erschei- 
nung war daher die deutsche Üebersctzullg der Lebensbeschrei- 
bungen Vasari's vox1"L. Schorn, wovon 13,32 der erste Band er. 
schien. Diese Ausgabe enthält die wichtigsten Anmerkungen der 
früheren italienischen Herausgeber, a0 iwic die neueren Berichti-
	        
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