Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

Vanspaendonk. 
Vanvitelli , 
Gas pur. 
437 
Vanspaendonk , 
van 
Spaendonk. 
Vanswyndregt , 
Swyndregt. 
van 
Vante , 
Attavante. 
Vantml; RlldÜlfO, Architekt zu Mailand, machte seine Studien in 
Rom. und richtete da ein besonderes Augenmerk auf die Werke 
der classischen liunst der Kaiserzeit. Später nach Mailand heru- 
fen trat er in Dienste des Staates, und zeichnete sich nament- 
lich durch den Bau der Porta orientale aus. Im Jahre 1827 wurde 
ihm zu Ehren eine Denkmiinze geprägt, welche die Faeade dieser 
Porta enthält. Diese Medaille ist in Silber und in Bronze ausge- 
prägt, in Silber 5 Thl. wcrtll.  
Vanude , 
Udcn. 
van 
Vanvitelh, GEISPEIP, genannt Occliiale, Landschaftsmaler, stammt 
aus einer holländischen Familie, welche sich van Vitel oder Witel, 
nach andern van Half nannte. Baldinucci will auch einen älteren 
Gaspar Vanvitelli von Amersvoort kennen, der bei Mathias Wit- 
hoos (f zu Hoorn 1703) die Baukunst erlernte; allein der genannte 
Schriftsteller scheint im Irrthum zu seyn, da erst unser liünstler 
den Namen van Vitel oder Witel in Vanvitelli italienisirte. 
Im Jahre 1647 zu Utrecht geboren, konnte er bei Withoos Unter- 
richt in der Architektur genommen haben, da gerade architekto- 
nische Darstellungen zu den Hauptwerlien des Meisters gehören, 
und auch in andern Bildern die landschaftliche Umgebung nur 
der Bauten wegen da ist. Vanvitelli ging als Jüngling von 19 
Jahren nach Rom, muss aber schon um diese Zeit Proben seiner 
liunst geliefert haben, wenn die fein vollendeten Landschaften in 
Oel und Gouache, welche nach Brulliot, Dict. des monogr. II. 
Nnliää, G. V. VV. bezeichnet sind, von ihm herrühren. Die alle 
Form des G. scheint uns für den Biinstler fast nicht recht zu pas- 
sen, wir wagen es aber auch nicht zu behaupten, dass wirlilich 
zwei Künstler dieses Namens gelebt haben. Einiger Massen ent- 
scheidend möchte der Umstand seyn. dass der Iiiiilstler in späte- 
rer Zeit nicht mehr so fein vollenden konnte, da seine Augen 
schwächer wurden, und er sich der Brillen bedienen musste, wo- 
her er den Beinamen G. dagli Occhiali erhielt. Zuletzt verlor er 
beim Aufheben der Gläser ein Auge, und nun konnte er nicht 
mehr genau nach der Natur, und nur im Grossen malen. 
Vanvitelli besuchte verschiedene italienische Städte, und gab 
theils Ansichten von denselben, oder malte einzelne Stadttheile 
 und Pallüste. Auch eine bedeutende Anzahl von Villen malte er, 
wobei auf die landschaftliche Umgehung Rücksicht genommen ist. 
Die Landschaften sollen aber Weniger geistreich behandelt seyu, 
und keine Abwechslung bieten. Die Lüfte sind blass, und mit 
riithlichen Wölkchen durchzogen. Einen anderen Theil Seiner 
Werke bilden die lVIarinen, worunter Ansichten italienischer See- 
häfen sich befinden. Ein grösserer Ruhepunkt seines Lebens ist 
in Neapel zu suchen, wo er vgn) Hofe begiinstigct war. Der 
Vice-König Herzog von Medina-Ccli stand sogar seinem Sohne 
Lndwig zur Taufe. Bei den durch Macchia erregten Unruhen 
ging Vanvitelli nach Rom zurück, und schilderte da fast alle Pracht- 
bauten der modernen Stadt. Die Hiiuser Saechcti und Colonna 
erwarben viele Bilder von ihm, andere gingen ins Ausland. Er
	        
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