Vannudci ,
Pietro
di
Christofano.
nen, dass sie wirklich jene des genannten Blattes ist. Im Cataloge
des Museums steht nur: Combat de l'amour et de la chastete, mit
der Bemerkung, dass Amor im Grunde mehrere Metamorphosen
vornehme. Das Monograxnm zeigt deutlich die beiden P. mit dem
Paragraphe durch die unteren Schenkel. Dasselbe Zeichen trägt
auch das Blatt mit dem vom Iircuze abgenommenen Heiland, jenes
mit St. Christoph, und David mit dem Hanpte des Goliath.
Dadurch wollen wir nicht behaupten, dass die Blätter von
einer und derselben Hand herrühren. Sie gleichen sich im Gegeih
theile sehr wenig im Stiche. Auch ist nach Zanetti (Cahinet Q;
cognara p. 182) das Verdienst derselben nicht gleich; doch vielleicht
nur im späteren retouchirten Abdruck. Die altenAbili-iicke sind sehr
delikat und mit viel Geist mit der kalten Nadel behandelt. Die
Retouche wurde meistens mit dem Hammer vorgenommen, an_
scheinlich von einem Goldschmiede. Bartsch l. c. beschreibt nur
die ersten drei Blätter genau. Alle gehören zu den grossen So]-
tenheiten, besonders im vorzüglichen Drucke.
1) Die Löwenjagd. Zwölf Ritter bilden das Gefolge eines jmb
gen Prinzen zu Pferd, und der Zug geht nach rechts. 1m
Mittelgrunde erscheinen vier Jäger zu Pferd, welche den
Löwen verfolgen, der mit einem Hunde zwischen den lfüs-
sen nach dem rechts sich ausbreitenden Wald flieht. Vom
in der Mitte helfen drei Jungen dem vom Pferde gestürzten
Reiter auf, rechts flöten zwei Hirten bei zwei Kühen, und
ein nackter Mann liegt auf dem Boden. Den Grund bildet
eine Landschaft mit Bergen. Links sind zwei Hütten, und
gegen die Mitte zu breitet sich das Dorf aus. In der Mitte
unten sieht man das Monogramm mit den Buchstaben P P_
verkehrt, so durchzogen, dass sie fast dem lt B. gleichen,
H. 4 Z. 4 L., Br. 5 Z. 2L:
2) Das Bacchanal mit Silenus, letzterer in der Mitte des Blag.
tes von zwei Faunen und einem Satyr getragen. Rechts
steht ein Mann mit den Fiissen im Wasser, und sucht eine
dicke Weibsperson auf den Rilicken zu heben. Zwischen
diesen Gruppen trägt ein Mann den anderen auf dem Rü-
cken, und links sieht man zwei Faunc, den einen mit der
Doppelllüte, den anderen mit der Schalmei. Genaue Cßllic
nach A. Mantegna. Nach rechts unten das Zeichen mit den
verbundenen Buchstaben PP., welche eher RB. gleicht-n.
11.5 Z. 5 L., Br. 8 Z.
3) Die Macht des Amor, betitelt man gewöhnlich eine allego-
rischc Darstellung, welche aber auch eine andere Bedeutung
haben kann. In der lYIittc des Blattes steht ein nackter
Mann auf dem Piedestal, mit der Rechten eine Fackel, mit
der Linken einen Halbmond haltend, in dessen Run-
dung die Figur eines Mannes galopirt. Auf einem anderen
Piedestal kniet ein Alter, wie er dem nackten Manne mit
beiden Händen ein Idol darbietet. Auf einem dritten Piede-
stal schläft ein Greis, und rechts sitzt ein Weib mit zwei
Kindern in den Armen auf einem vierten. Zu ihrer einen
Seite steht ein Weib mit dem Iiinde auf der Schulter, zur
anderen eine Mutter mit dem Iiinde auf dem linken Armm
Links steht wieder ein nackter Mann und eine nackte {Frau
auf dein Piedestale, wie sie eine grosse Vase tragen. Weiter
vorwärts sitzt ein nackter Mann zu Pferd, und leitet neben
sich ein anderes Pferd. Rechts vorn wäscht sich ein Misch
chcn die Fiisse im Flusse, und gegen die Mitte zu sitzt ein