Vannucei ,
Pietro
di
Christofano.
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Ein stehender und ein leseuder Müneh, Zeichnungs-Imitation
von St. Mulixlari, kl. fol.
Die Fresken im Colleäio (lel Cambio zu Perugia, gestochen
von F. Cecchini, die reic ne Composition mit den Helden, qu,
ro . fol.
y Herkules, der den Neid vom Parnasse jagt, Helldunkel von
einem anonymen Meister, fol.
Anhang von Blättern, welche von einigen dem Sti-
che nach, von anderen der Zeichnung nach dem
Pcrugino zugeschrieben werden.
Man findet einige alte Blätter, welche mit einem aus den ver-
bundenen Buchstaben P. P. gebildeten Munogramm benichnet sind,
Durch die unteren Schenkel der neben einander stehenden Buch-
staben geht ein Paragraph, der auf dem Blatte Nr. 5. fast einer
liegenden, gedehnten Zi er 8 ähnlich ist. Die Führung dieser Ver-
bindungsliuie ist nicht gleich. Auf dem Blatte Nr. 1. gibt sie den
beiden Buchstaben fast das Ansehen von zwei B.
Dass diese Blätter wirklich von Peruginu gestochen seyen,
ist noch nicht entschieden, und was darüber verlautet, beruht
nur auf der Vermuthung LanzPs, welcher in der ersten Ausgabe
seiner Sturia das Muuugramm dem P. Perugino beilegt. In der
zweiten Ausgabe geht er davon wieder ab. Doch kommt Zani,
Matcriali etc. p, 11g, darauf zuruck, aber ohne zu behaupten,
dass Perugino in Kupfer gestochen habe. Der genannte Schrift-
steller sah in der Sammlung des Grafen Ilemendini zu Bassano
das Blatt, welches die lireuzabnehmung vorstellt, und wurde bei
dieser Gelegenheit an die Bemerkung Lanzi's erinnert, welcher
das Munogramm des Blattes dem Perugino zueignen wollten Zani
legt aber den Stich nicht unbedingt dem Perugino bei, wie Bartsch
P. gr. XIII. p. 251i- von diesem Schriftsteller behauptet. Er fügt
im Gegentheile bei, dass für Perugino kein Beweis geliefert wer-
den könne. Was Zani noch weiter bemerkt, dass der Künstler
mit Martin Schongauer in freundschaftliehem Verhältnisse gestan-
den sei, sagt schon Sandrart, Academia artis pictoricae 1682. p.
203. Es kann aber nicht gefolgert werden, dass Perugino in liupfer
gestochen habe, weil jener deutsche Meister diese Technik übte.
Zani will in dem genannten Blaue vielmehr den Styl des Nicole
da Modena, und jenen des Robetta erkennen.
Nach dem bisher Gesagten wissen wir noch nicht einmal, ob
das erwähnte Monogramm den Stecher oder Zeichner bedeute.
Dass aber dar Stecher darunter zu verstehen sei, dürfte d-as Bac-
chanal mit dem Silen beweisen, welches eine strichgetrcue, sehr
gute Copie eines Blattes von A. Mantegna ist. Das Mcnugranim
zeigt die Buchstaben P P., der Art durch die quer durclniehentle
Linie verbunden, dass sie wie R R. erscheinen. Die dwen.
jagd hat das ähnliche Zeichen, und könnte von derselben Hand
se n.
y Wenn man dem Peru ino je ein Blatt zuschreiben könnte, so
wäre es jenes, welches die Macht der Liebe verstellt. Bausch
bemerkt, dass die Zeichnungsweise genau mit jener (fes Perugino
übereinstimnie, und dass die geistreiche und verstän ige Manier,
womit die Zeichnung auf liupfer gegeben sei, den Zeichner auch
als Stecher beurkunde. Wir fügen hier noch bei, dass sich im
Museum des Louvre eine Guuachezeichnung von Perugino befin-
de, welche das Vorbild zum Stiche gegeben haben könnte. Es
ist diess eine reiche Gomposilion aus der späten Zeit des Meisters,
die wir aber nicht so genau beschrieben Buden, um sagen zu kön-
Naglefs Künstler-Lax. Bd. XIX. 28