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Vannucchi ,
Andrea ,
genannt- A.
süTtOo
Im Museum zu Madrid ist ebenfalls ein solches Bild. S. hier.
über S. 402.
Die Vermählung der heil. Catharina, ein Bild von ausgezeich-
neter Schönheit. Maria sitzt auf dem Throne untelpeinem Balda-
chiu, dessen Vorhänge zwei Engel emporheben. Links kniet St,
Catharina, gegenüber Margaretha mit dem Drachen, vor welchem
Johannes das Lamm verbirgt. Das Colorit ist harmonisch, mehr
als gewöhnlich kräftig, und von einer überraschenden Sanftheit in
den Üebergängen. Itenner wollen in diesem Bilde auch die Theil-
nahme des Puligo erkennen. Vasari sagt aber nur, dass dieser
eine Vermählung der heil. Catharina für ein Tabernakcl gemalt
habe, was wahrscheinlich ein Fresco war.
Die Madonna mit dem Iiinde auf dem Schoosse, im Begrim,
es in einen kleinen Wagen zu setzen, mit welchem Joseph sich
nähert. Zur Seite sitzt Elisabeth. Mit der Inschrift: Andres
Sart. Wenn dieses Bild wirklich von Andrea ist, so hat er irgend
eine Composition RafaeYs nachgeahmt, vielleicht jene in der Gal-
lerie des Herzogs von Devonshire, welche C. Iiirkal unter RafaePs
Namen gestochen hat.
E n g 1 a n d.
In der Nationalgallerie zu London ist eine heil. Familie aus
der Sammlung Aldobrandini. welche aber Waagen, K. _u. H. I. 190,
für Arbeit seines Schülers Puligo hält. Der schwere, übertriebene
braune Ton, welcher in diesem Gemälde herrscht, ist dem de]
Sarto nicht eigen. Ist das Lächeln seiner Kinder bisweilen geziert.
artet es hier in frazzenhafte Verzerrung aus.
In der Stafford-Gallerie zu London sieht man ein Bild der
in einer Landschaft sitzenden Madonna, welche das Kind auf dem
Schuosse hält. Hinter ihr deutet Johannes auf dasselbe. Nachbi]-
dung des verschwundenen Frescobildes im Tabernakel vor dem
Thore Pinti bei Florenz, angeblich von Andrea's eigener Hand_
In der Sammlung des Dichters Rogers zu London ist ein
schönes Brustbild des jugendlichen Johannes.
In der Grosvenor-Gallerie ist ein schönes weibliches Blldniss,
Der Kunsthändler Woodburn besass 1856 die grau in Grau,
gemalte, mit vielen Darstellungen gezierte Facade von St". Maria
del Fiore. welche 1515 nach Sansovinds Angabe im Grossen auf
Holz ausgeführt wurde. 'Diese Zeichnung ist außerordentlich le-
hendig und geistreich.
Der Kunsthändler Nieuwenhuys besass 1835 eine Lßdü mit
dem Schwan. Ein Bild des Jupiter und der Leda war in der Cm].
lerie Orleans. Ob von zwei verschiedenen Darstellungen die Rede
ist, wissen wir nicht.
Die Galleriß des Lord Cowper in Pansanger ist) das Bildniss
des Künstlers, wie er hinter einem Tische steht, auf welchem er
einen Brief geschrieben hat. Die Auflassung ist höchst edel und,
lebendig, der sanft melancholische Ausdruck wunderbar anziehend.
Das Bild gehört zu den vorzii lichsten Werken aus der späteren
Zeit des Meisters. Auch das iildniss einer Frau ist hier, jenes
der Lucrezia del Fede, welche hinter einem Tische sitzt, auf wel-
chem ein aufgeschlagencs Notenbuch liegt. Im Hintergrunde ist;
eine kalt-blaue Landschaft. Dieses Bild stammt nach Waagen
II. 219 aus der späteren Zeit des Meisters, nach den röthlichen
Lichtern und den rünlichen Schatten des in scharfer Beleuch.
tung genommenen iiüpfcs zu urtheilen. Einst besass es Mai-i-
ette, nebst einer Rothsteinzeichnung, welche das Bildniss der