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Vannucehi , Andrea ,
genannt
dcl
Sarto.
4) Das authentische Bildniss des Künstlers in einfachem grii-
nen Iileide mit schwarzem Barette, ungefähr 50 Jahre alt
Es befindet sich in der Stanze tPApollo im Pitti, und eine
Wiederholung, mit geringer Abweichung, ist im zweiten Zim-
mer der florentinischcn Gallerie.
5) Das dem obigen in den Gesichtszügen ähnliche, im Alte,
wenig verschiedene Bildniss des Meisters, beim Marchese
Caponi zu Florenz.
Die mit schwarzer Kreide auf grauem Papier sausgeführtc
Zeichnung zu den beiden zuletzt genannten Bildnissen ist
in der Sammlung des Fürsten Poniatowsky.
6) Als Mann in mittleren Jahren mit dem Glase in der Hand,
wie er einige Aepfel vor sich liegen hat. Dieses Bilrlniss
ilt als jenes des Andrea, mit dem es jedoch nicht auffal-
lsende Aehnlichkeit hat. Es ist im Besitze des J. Senior-d
in Florenz.
Gest. von G. Saunders, 1824-
7) Das Bildniss Andrea's auf Ziegel, das berühmteste von. al-
len, aus der letzten Zeit des Meisters. Vasari sa t, del
Sarto habe, da ihm eben Farben und Kalk iibersciossen,
seine Gattin malen wollen, um ihr zu zeigen, dass sie für
ihr Alter sich wohl erhalten habe, aber dennoch in den
Ziigen verändert sei. Frau Lucrezia wollte nicht, und somit
malte sich der Künstler durch den Spiegel, so gut, dass g;-
naeh VasarPs Bemerkung lebend und natürlich erschien.
Dieses Bild ist jetzt in der Sammlung der Malerbildnisse
der florentinischen Gallerie.
In Holz geschnitten vor Vasari's Biographie des Meisters,
Gest. in den Bitratti d'uomini illustri toscani; in der (3411.
leria di, Firenze illustrata, fo1., im Umriss von P. Lasiniu_
Auch von Esquivel de Sotomayor ist Andrea's Bildniss ge-
stechen, wir wissen aber nicht , ob das genannte.
8) Das lebensgrosse Brustizild des Meisters im dunklen Iileida
mit Barett auf Holz gemalt. Dieses schöne Bildniss besitzt
gegenwärtig Dr. Trettenbacher, praktischer Arzt in Mün-
chen. Er fand es unter alten Bildern im Atelier eines Ma.
lers vor, wo das Gemälde unbeachtet blieb, weil es in ei-
nein sehr verwahrlosten Zustande sich befand. An mehre-
ren Stellen war die Farbe von dem Iireidegrunde iibgespruu.
gen, doch litt der Iiopf sehr wenig. Deschler in Augg-
urg hat das Bild meisterhaft hergestellt, so dass es jelzt
eine Zierde jeder Sammlung ist. Es stellt einen jungen,
Mann von ungefähr 20 Jahren dar, mit den unverhennba-
ren Zügen Andrea's, in der Stellung, wie man sich im
Spiegel malen kann. Auf der Rückseite der Holztafel steht
in alter Schrift der Name des Malers mit der etwas unleser-
lichcn Jahrzahl MDVIIL?
g) Die Marmorbüste an seinem alten Grabmale, und jene von
Caccini im Hofe der Servitenkirche.
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Bisher handelten wir nur von Andrea dem-Maler, dem gut.
miithigen, aber leichtsinnige!) und schwachen Manne. In der letz.
ten Hälfte des 18. Jahrhundert wurde er auch zum Dichter erho-
ben. In_ der vatikanischen Bibliothek ist eine freie italienische
Uebersetzung der Homerischeu Batrachornyoniachiß. eine Sehr ge-
lungene Burleske. Diese Ilandschrift licss der Ab. F. Fontqu;