Vannucchi ,
An d n'en ,
genannt
SarIO.
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henskizze sollen sich einige Engel mit Blumen in den Händen
befinden. Auch Professor Ciampi in Florenz besitzt eine alle Far-
benskizze mit den Engeln, und anderen kleinen Abänderungen.
Im liunstblatt 1853 linden wir auch einer Madonna del Saco er.
wähnt. welche der Sage nach die Capelle in Fontainebleau ge-
ziert haben, undl dann in anderen Besitz ekommen seyn soll.
In dem genannten Jahre wurde das Bild in lgaris versteigert. Die
Daninn Delrainays waren die damaligen Besitzer des Bildes. Ob
darunter die oben genannte Farbenskizzc, oder irgend eine Wie-
derholung dieser berühmten Madonna zu verstehen sei, können
wir nicht bestimmen.
Auch aus dem Jahre 1526 haben wir noch Bilder von del
Sarto._ Zuerst erwähnen wir das Gemälde mit den Heiligen Johan-
nes Baptista, Johannes Gualbert, Bernhard und Michael, welche
ohne weitere Verbindung nebeneinander gestellt sind, nicht ohne
Einfluss der Himmelfahrt Mariä von Perugino. Dieses Gemälde
war ursprünglich im Paradisino des lilosters Vallombrosa, jetzt
sieht man es in der fiorentinischen Akademie. Fiir Giuliano Scala
malte Andrea um diese Zeit eine kleine Verkündigung in Lunetten-
form in Oel, welche aus einer Capelle der Servitenkirche in den
Palast Pitti kam. Fiir denselben malte er 1538 auch eine Ma-
donna mit dem Iiinde, umgeben von St. Celsus, St. Onufrius, St.
Benedikt, St. Anton von Padua, St. Petrus, St- Marcus, und.
den Heiligen Catharina und Juliana. Dieses Gemälde schenkte
Scala dem neuen Dominikaner Kloster in Sarzana. Es ist diess
jenes Bild, von welchem Lanzi sagt, es sei in einen Palast zu
Genua gekommen. Die Nachrichten reichen auch bei lleumont
nicht weiter. Jetzt befindet sich das Gemälde im Museum zu Ber-
lin, und im Verzeichnisse der Werke desselben geben wir unten
das Weitere an. Früher als dieses Altarbild ist das Abendmahl
des Herrn im Iiefektorium der Abtei San Salvi. In diesem liloster
hatte del Sarto schon vor seiner Reise nach Frankreich in einer
Bogenwölbnng des Iiefectoriums die charaktervollen Brustbilder
der Heiligen Benedikt, Johann Gualbert, Salvi und Bernhard
Uberti, und in der Nlittein einem lireise die vereinten Köpfe der Drei.
einigkeit in Fresco gemalt. Zugleich verpflichtete er sich, an der
daranstossenden Wand das Abendmahl zu malen, es zog sich
aber sehr in die Länge, so dass endlich der Abt von Neuem das
Bild bestellte, welches 1526 27 vollendet wvurde. Die Anord-
nung des Abendmahls ist im Ganzen jenem des L. da Vinci ähn-
lich, obwohl der lNloment der Handlung und so auch der Aus-
druck ein verschiedener ist. Das Gemälde besteht aus fünf an-
einander gereihten Gruppen. Die im Mittelpunkte bildet der Hei-
land zwischen Johannes und Judas. Man wollte in diesem Bilde
eine Nachahmung des G. A. Sogliano erkennen, worüber WIYNSChOII
im Artikel des letzteren berichtet, unddie Beschuldigung zuruckge.
wiesen haben. In del Sartds Bild linden wir die grösste Abwechs-
lung, sowohl in den Charakteren und Physiognomien, 1118 In den
Geberden und Stellungen. sowie in der Wahl der Farben und
verschiedenartigen Anordnung und Drapirnng der ganz in An-
drea's Geist gemalten Gewänder. Der Ausdruck der Iiopfe ist an-
genehm und__voll Wahrheit, und in mehrerenderselben uberrascht
uns jene Wurde und Majestät, deren- Vasari ruhmend erwähnt.
Das Bild des Heilandes möchte wohl nicht ganz der Idee von
dem VVelterlöser gleichkommen. Hier und da scheint das Bild
etwas rasch und flüchtig hingemalt, wie man es in andern Wer-
ken dieser späteren Epoche mehrfach bemerkt. Das Colorit ist
noch jetzt sehr lebhaft, und kein anderes Fresco unsers litinst-
Nagleris Künstler Lex. Bd. XIX. 26