Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

Vanni , 
Francesco. 
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von ihm, welches die Stigmatisation dieservlleiligen vorstellt. In S. 
Torpe daselbst ist eine graziiise Madonna mit St. Anna und St. 
Torpe, das besste Malwerk der Kirche. Eine andere. von mehre- 
ren Heiligen inne-ebene Nladonna auf dem St. 'I'homasaltar dieser 
Iiirche, ein geläililiges und sogar grossartiges Bild, laönnte eben- 
falls von Vanni oder Paggi seyn. lm Dome zu Pisa ist eine Dar- 
stellung des Streites über das Sakrament (disputä l, welche er im 
VVetteifer mit Ventura Salimbene malte, eines der vorziiglichsten 
"Werke des Meisters. In St. Maria dell" Umilta zu Pistoja sieht 
man eine Anbetung der Könige, eines der ausgezeichnetsten Werke 
von Vanni, welches aber schlecht restaurirt ist. In S. Giovanni 
zu Lucca ist ein Christus am Kreuze, mit Maria, St. Franz und 
einer Nonne am Fusse desselben, und in S. Paulino daselbst eine 
Madonna mit mehreren Ileiltgen. In S. Domenico zu Lucca schreibt 
ihm Fiissly nach d'Argensville ein Bild des heil. 'l'homas von Aquin 
zu den Fiissen des Heilaudes zu, dann die Iiriinttng der heil. Mag- 
dalena durch St. Maximin in St. Maria de Garignan zu Genua. 
Die genannten Bilder gehören zu den Hauptwerken des Mei- 
sters in Italien, es finden sich aber deren auch im Auslande. In 
derGallerie des Louvre ist ein Gemälde, welches die Maria mit 
dem Iiintle vorstellt, mit einem Etigel, der ihr die Speise reicht; 
ferner eine heil. Familie mit Joseph, welcher dem auf dem Schoosse 
der Mutter sitzenden Iiinde Früchte gibt. Ein drittes Bild im 
Louvre stellt die Marter der heil. Irene dar. In der k. Eremitage 
zu St. Petersburg ist das liebliche Bild einer Jungfrau mit dem 
Lamme mit ausserordentlichem Fleisse ausgeführt. Eine ähnliche 
Darstellung geht in der Gallerie zu" München unter C. Dolce's 
Namen. 1m Belvedere zu VVien ist eine Maria mit dem liinde 
auf dem Throne, vor ihr St. Georg, und der heil. Geminianus 
mit einem Engel, der ein lYIodell seiner Kirche in lYIailand trägt. 
Ein zweites Gemälde dieser Gallerie zeigt Christus, welchen ein 
Henker zur Geisslting fuhrt, während lYIai-ia den Frauen in die 
Arme sinkt. Auch in der Gallerie zu Dresden ist ein Werk von 
Vanni, eine heil. Familie mit Elisabeth und Johannes, links Jo- 
seph auf den Stock gestützt. 
Auch Zeichnungen findet man von Vanni. welche einen eben 
50 sorgfältigen als gcistreichen Künstler erkennen lassen. Sie sind 
meistens mit der Feder umrissen, in Bister getuscht, oder auch 
mit VVeiss geliiiht. Andere sind mit llothstein auf farbiges Papier 
ausgeführt. In den Catalogen der Sammlungen des lYIr. Paignon- 
Dijonval, des Grafen Sternberg-Mauderscheitl, des Baron Rumohr 
etc. sind solche beschrieben. Vanni zeichnete auch den berühm- 
ten iWlosaili-Fussbtiden nach Dom. BeccafumPs CompuSlIIl-lü H11 
Dome zu Siena, wonach dann A. Andreani sein berühmtes Form- 
schnittwerk in Helldunliel ausliihrte. Allein VannPs Name steht 
nur auf den zweiten Abdrücken mit veränderter Dedicilllüll- Die 
Geschichte des Moses, welche Andreani auf sechs grossen Tafeln 
in Helldunkel ausführte, hat auf den meisten Exemplaren ausser 
der Dedication an den Cardinal Seipione Gonzaga von 1590 auch 
noch eine weitere Beischrift: Per innentione di Dom. Beeeafnmi 
detto NIecarino Pittor Senesc   Andrea Andreani di [Vlantoua 
ha intagliato, stampato et digrande inqtiesta forma YltlUljUl  Von 
F. Vanui als Zeichner wird nichts erwähnt, dieser scheint aber 
andererseits sein Recht geltend gemacht zu ltrtben. Zani, enei- 
clopedia etc. U. 2. 185, sah im Cabinet Prie einen in Irlelldunliel 
ausgeführten Abdruck des unteren Theiles dieses XNerkes, welcher 
ebenfalls die xDedication an S. Gonzaga enthält, und neben den
	        
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