Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Vanloo, 
Charles 
Andreas. 
Vater unterrichtet. bis ihn Carl Andreas, der Oheim, unter Weiten; 
Aufsicht nahm. Er huldigte dem schlechten Geseliniacke Seine;- 
Zeit, gelangte aber als Modemaler zu solchem Rufe, dass ilin Frig- 
driCh II. nach dem Tode des Malers A. Pesne nach Berlin berief_ 
Der neue Hofmaler erhielt zqhlreiche Aufträge, und schmückte (lig 
Schlösser in Sanssoucy und Potsdam mit Gemälden an, die enge- 
staunt wurden, aber dann in die Rüstkammer wanderten, dil Ch, 
A. Ph. Vanloo der geringere unter Iiiinstlern dieses Geschlechtes 
ist. Zu Seinen gerühmtcsten VVerken, ehedem in den Zimmern 
der Prinzessin Heinrich zu. Potsdam, gehört die Geschichte der 
Portia, und das Opfer der Ipliigenia. Die COIIIPUSlliOU dieses lßlz. 
teren Bildes nennt Fiorillo III. 522 tadellos, bemerkt aber übi-i_ 
gcns, dass die grellen Farbencontrnste das Auge beleidigen, und 
ihm keinen Rllllßplllllili gewähren. Für die HautlisseJwanufaktup 
in Potsdam führte er in sechs Cartons die Fabel der Psyche aus, 
welche in Tapeten gewirkt wurde, wobei er die Bravour der italieni, 
sehen Deeurationsmalerei, welche als Erblheil von (J. A. und J. B_ 
Vanleu auf ihn übergegangen war. noch iibertrieb. Fiorillo hebt be_ 
sonders das Bild hervor, welches Psyche ßlilrälßllt. Wie Sie beim Fa- 
ekelsehein den Amor belauscht. im 'l'hcater zu Potsdam malte er das 
Deckenstiiek. und im grussen Nlarmorsaale daselhst die Apotheosß 
des Churlürstcn Friedrich Wilhelm. Auch im Palaste des Prinzen 
IIeinrich zu Berlin und in Privatsammlungen daselbst waren Bildu- 
vun Vaiiloo. Im Jahre 1772 kehrte der Iiiinstler nach Paris zurück, 
wo er nach seiner Ankunft ein Bild mit allegorischen Figuren der 
Tugenden malte, welches durch ein Glas gesehen. ein ähnliches 
Bildniss Ludwie; XV. gab. Lalande richtete wegen dieser optischen 
Spielerei ein hewunderndes Schreiben an la Place, übersetzt in 
der neuen Bibliothek der Wissenschaften IX. 505. X. IQÖ. Für den 
Iiönig malte er Aurora und Cephziltis, und Zephyr und Flora 
Dieses letztere Bild war 1'785 ausgestellt, und somit kann der 
Künstler nicht 1776 gestorben seyn, wie Nicolai angibt. 
Folgende Blätter sind nach ihm gestochen. 
Das Bildniss des Künstlers,  M. Vanloo pinx. Basen exc. foL 
Fred. Henri Louis Prince de Prusse, sitzend im Lehnstuhle, 
Amadee Vanloo pinx. 1707- Grave par G. F. Schmidt, 1707,gr.fU1_ 
Eehec et Mat. L'Henriquez  gr. qu. fol. 
Wir fanden die Composition auch dem Carl Andre Vaulor) zu- 
geschrieben, und dieses Blatt als Gegenstück zur Conversation 
espagnole von J. Beauvarlet erklärt. 
Vanloo, Charles AIIdPBHS, genannt Carle Vanloo, der jüngefß 
Sohn des Louis Miehel Vanloo, wurde 1'205 in Nizza geboren, 
und von seinem Bruder Jean Baptiste in den Anfangsgriiudeu un- 
terrichtet. Dieser nahm ihn mit sich nach Rum, wo Carle an dem 
Bildhauer P. 1c Grus einen Lehrer fand. Erhalte Neigung zur 
Kunst dieses Meisters, trat aber nach dem 171g erlulgten Tod des- 
selben in die Schule des Benedctto Lutti über, um sich mit Ernst 
der Malerei zu widmen. Doch war Vnnloo erst 15 Jahre alt, als er 
nach Paris zuriiclslielnrte, wo ihm 1725 die Akademie einen Preis 
zuerlaannte. In jener Zeit malte er für die Bühne des grossen, 
Opernhauses mehrere DCCOIIIÜQXIGI], und die Buntheit und Bra- 
vuur der italienischen Decorationsmalerei spricht sich. in Verhin- 
dnng mit derGeziertheit der damaligen französischen Schule, auch 
' in vielen seiner Bilder in Oel aus, nur mit mehr Mnass in seinen 
späteren VVurlieill, welche noch immer sehr manierirt sind. C- Van- 
luu malte nur in seiner frühesten Zeit Dccorationen, musste sich
	        
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