Urbain ,
Uarie
Anne
de
uns
Urbani ,
Andrea.
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wo der Künstler das dreifache Amt eines Ober-Architekten, eines
Münzgraveurs und eines Inspektors über die päpstliche Münze
versah. Er fertigte in Horn mehrere Miinzstempel, wie zu den
schönen Scudi der Päpste lnnocenz XL, Alexander VIIL, Innn.
cenz XII. und Clemens XI. Die Cardiniile Albergati und Ottoboni
ertheilten ihm den Auftrag zur Anfertigung von Medaillen mit
den Bildnissen der Päpste, welche sich aber nur auf 17 Stücke
belaufen, indem der Künstler 1705 vom Herzoge Leopold von
Lothringen nach Nancy berufen wurde. Er bekleidete unter die-
sem Fürsten und seinem Nachfolger die Stelle eines ersten Me-
dailleurs, so wie jene eines Ober-Architekten. Er fertigte noch
mehrere schöne Schau-Münzen, deren man im Ganzen M0
von ihm zählt. Ausser den päpstlichen Medaillen verdankt man
ihm eine Folge der Herzoge von Lothringen, eini e Schaumün-
zen auf das Haus Orleans, für Speier, die Churpfaäz, für einige
italienische Fürsten, Cardinäle u. s. w. Dann fertigte er auch
Medaillen auf Gelehrte und andere ausgezeichnete Männer. Auf
seinen Geprägen stehen die Buchstaben F. D. S. V., S. V. O2.
Ueberdiess lieferte er Pläne zu Kirchen und anderen Gebäuden, we 9
che in Lothringen errichtet wurden. Im Jahre 1755 ernannte ihn
Papst Clemens XII. zum Ritter des Christusordens, und 1738 starb
der Künstler. Er war in Nancy 35 Jahre thätig, noch wenige
Tage vor seinem Tode.
In der Sammlung berühmter Medailleurs. Nürnberg 1778, sind
Nachrichten über diesen Meister, aus einer eigenen Denkschrift:
Die vornehmsten Lebensumstiinde des wegen seiner Kunst im Gra-
viren hochberühmten Ritters F. de St. Urbain von F. E. (Exter
Nürnberg 1770. S. Thomassin stach nach ihm das Bildnis; des
Herzogs Leopold von Lothringen.
Urbaln: Mama Anne de Samt, die Tochter des Obigen, bos-
sirte ähnliche Bildnisse in Wachs, und war nicht minder im Stem-
pelschneiden erfahren. Sie fertigte Denluniinzen auf den Kanzler
de la Garlaizicre, auf den Maler Charles von Naucy, auf den
König Stanislaus (1755) etc. Im Jahre 1757 ging sie mit ihrem
Bruder C. A. de St. Urbain nach Wien, wo sie dem Kaiser ein
Medaillun mit dessen Bildniss überreichte. Man liest auf ihren
Gepriigen die Buchstaben M. l_)iese Künstlerin war die
Gattin des Capitaine I-I. de Vaultnn, mit welchem sie noch 176g
in Nancy lebte.
Urban , Anton ,
Schwaben.
Miniaturmaler ,
lebte
um
1750
Gmünd
Urban, Architekt und Jesuit, hatte in der ersten Hälfte des 18. Jahr-
hunderls Ruf. Er baute die Spitalkirche zu Düsseldorf, welche
J. G. Bergmüllcr in Fresco ausmglte.
Urbani, soll sich der Verfertiger einer Deukmünze
von Spanien nennen. Es könnte darunter F. de
verstehen" seyn.
auf Phili p V.
St. Urbagn zu
Urbani, Andrea , Maler von Venedig, blühte um 1750 60. E:
hatte als Ornamenteqmaler Ruf. Bossctti sagt, er habe neben an-
deren das Haus Bnrrmi zu Padua verziert. päter malte er in Ve-
nedig Theatcrdecoratiuxxen, und um 1750 war er in St. Petersburg
thätig.
Naglefs Künstler-Lax. Bd. XIX. 17