Untcrbcrger ,
Christoph.
Himmelfahrt Mariä, welche er für die Kirche in Ober-Batzen wie-
derholte. Im Dome zu Loretto sind zwei Mosailibilder nach sei-
nen Gemälden: die heil. Philippus und Ignazius. Auch in den
liirchen von Tirol findet. man etliche Altarbilder von Unten-bergen
Im Ferdinandeum zu Innsbruck ist nur ein Bild von ihm, Maria
mit dem liinde und dem heil. Johannes vorstellend. Eine seiner
reichsten Compositionen blieb in der Zeichnung. Die Stadt Ge.
nua hatte beschlossen, im Saale des Dogen die Decke in Fresce
verzieren zu lassen, und sechzehn liiinstler schichten zu diesem
Zwecke Zcichnungßn ein. Die Akademie erkannte unserm Iiiinst-
ler den Preis zu, mit der Erkliirun , dass kein anderer lsiiinstlep
in reichen Compositionen mehr zu leisten verstehe, als Untcrber-
gcr; allein dennoch erhielt; ein anderer liiinstler die Ausführung
des Gemäldes, weil er die Arbeit um einen geringeren Preis über-
nahm. Seine mühsamste Arbeit waren die Copien der Bilder Ra-
faels in den vatikanischen Loggien mit den Ornamenten von Gio.
da Udine, welche er auf Vermittlung Reifenstciifs für die Kaiserin
Catharina II. von Russland in der Griisse der Originale ausfiihrte,
Er suchte dabei die schadhaften Stellen zu ergänzen. Dem liiinsi-
ler wurde eine Belohnung von 45000 Gulden zugpsichert. welche
er mit anderen Capitalien auf der heil. Geistban in Rom depu-
nirt hatte. Bei der Invasion der Franzosen 1796 ging der liünst-
ler ins Vaterland zurück, und hielt sich fast ein Jahr in Fleims
auf, aber ohne den Pinsel in dic Hand zu nehmen. Ernst und
bedacht sein Lebelang, und niedergcdriickt durch den Verlust,
welcher ihm aus dem Bankrotte der römischen Bank erwuchs, fand
er keine Ruhe mehr, da ihn sein früherer philosophischer Gleich-
muth verlicss. Er floh aus Fleims vor dem Anriicken der Feinde
nach Iioni, und von da wieder zurück. Bald aber zog es ihn
wieder nach Rom, wo jetzt am 25. Jünner 1798 der Tod seinen
Iiunnner endete.
Unterber er gehört neben Mengs zu den gefeiertsten Iiiinsb
lern seiner fcit. Man glaubte im Allgemeinen, ihm einen Rang
unter den ersten Meistern seiner liunst einräumen zu rniissen_
Er wollte in seinen Compositionen gelehrt erscheinen, so wie er
auch im Leben den ernsten Philosophen spielte. Besonders gefiel
seine frische, kräftige Färbung, welche er mit grosscr technische;-
Fertigkett auitrug. Er liebte glänzende Lichteffekte und breite
Massen, und was ihm die römischen Critiker (Caracca, 1798 Nr. 24)
besonders hoch anrechneten, war ausser der glänzenden Färbung
die Rundung seiner Figuren, in der Weise des Polidoro da Carra-
vaggio. In genauer Beobachtung der Luftperspelitive soll ilnn
kein italienischer Künstler gleich gekommen seyn. In Gülhtfs Vllin-
ckelmann kommt aber Unterber er nicht so gut weg, wie bei den
italienischen Schriftstellern. Da heisst es S. 230, er gehöre zu den-
jenigen Schülern von R. Mengs, die ein bloss zum Praktischen
sich eignendes Talent hatten, von denen somit das Ernsteste der
Lehren ihres Meisters abstreifte, so dass sie sich ihrer Natur über-
liessen, und man die Mengäsche Schule in ihren Werken Dicht
aus der wohlvcrstandenen Zeichnung, schönen gewählten Formen,
sondern bloss an hellen Farben und herrschendem guten Ton im
{Ulgemcinen erkenne. Das Lob eines geschickten ILüllStlCfS wird
Ihm aber nicht abgesprochen, nur glaubt der Berichtgeber S. 505,
dass Unterberger nicht Fähigkeit genug besessen habe, merkwür-
dige Erscheinungen hervorzubringen. Seine Iiunst mochte er am
liebsten Plafondmanier nennen, er findet heitere frische Farben,
einen angefüllten Raum ohne viel Inhalt. Im Sammler fiir Tirol
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