Unger ,
Johann
Gottlieb
Friedrich.
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nes, von seinem Sohne. Diesem Werke ist das von Banse
nach Wagner gestrichene Bilclniss desselben beigegeben. (Berlin
178 l. 8.
QEine kleine Schritt dieses Künstlers ist jetzt selten geworden;
Fünf in Hulz geschnittene Figuren nach der Zeichnung J. W,
MciPs, wobei zugleich eine Untersuchung der I'rage: ob Albert
DiirZr jemals Bilder in Holz geschnitten habe? Berlin 1779,
gr. .
1) Frieclericus Magnus, Brustbild im Profil nach links, mit
dem Hute auf dem Kopfe. B. Calan del. J. G. Unger fecit.
liuildes Medailloix, gr. fol.
[in früheren Drucke fehlt der Name des Zeichners.
2) Fiinf in Holz geschnittene Figuren, nach Meil, mit einer
Abhandlung über A. Dürer, das oben erwähnte seltene
Werk. Berlin 1779. gr- 4-
5) Eine Folge von fiinf Landschaften mit Ruinen nncl ländli-
chen Figuren, nach J. W. Meil. Ohne Zeichen, gr. 4.
Es gibt Exemylare, die leicht ausgetuscht sincl.
4) Die Blätter zum Spectacululn naturae, nach J. "W. MeiVs
Zeichnungen.
5) Jene zu Oelriclfs Periclum cliplomatlcum de signo pontifis
eiali; ßene valete 1775. Nach lVleiPs Zeichnungen.
6) Eine Menge von Vignetten und Etiketten.
Unger, JOlläiIln Gßljtlleli) Fflßdrlßl], Furxnschneider, der Sohn des
obigen Künstlers, wurde 1755 zu Berlin geboren, und wie der
Vater zum Buchdrucker herangebildet. Später arbeitete er gemein-
schaftlich mit diesem an den Stücken, deren wir im Artikel des
Joh. Georg Unger erwähnt haben. Bald aber wagte er sich an
grössere Arbeiten, die höher zu achten sind, als jene des älteren
Ullger. Er hatte gewöhnlich Zeichnungen vun Meil zum Vurbilde,
welche er so fein auf Holz übertrug, dass er in' den Schraffirun-
gen dem Iiupferstiche nahe kommt. Als Proben seiner Kunst für
den weiteren lireis gab er folgendes Werk heraus: Sechs Figu-
ren für die Liebhaber der schönen Künste, in Holz
geschnitten von J. Fr. Guttl. Unger dem jüngeren, Forrnschneider
zu Berlin. und mit einer Abhandlung begleitet, worin etwas von
den märkischen Formschneidern gesagt wird. Breslau 1779, 4, Die
Nachrichten über Künstler sind von F. J. "Wippel. Dann suchte
er auch die deutschen Typen zu verbessern, was ihm aber durch
den Formschnitt nicht gelang. Im Jahre 1786 theilte civseine
Ideen und Muster dem berühmten Firxnin Didot in Paris mit, die-
ser sah aber bald ein, dass nur im Stahlstiche Reinheit erzielt
werden könne, und er bewies dieses durch seine Druckwerke, wel-
che allgemein bewundert wurden. Ungar hatte es aber zunächst
nur mit der deutschen Schrift zu thnn, und wählte zum Z_wveclie
der Verbesserung derselben ebenfalls den Stahlschnitt. Die Let-
tern, welche er lieferte, sind nach seinem Namen bekannt, Stehen
aber an Geschmack und Reinheit den Didoüschen weit nach. Gu-
bitz sen. half ihm bei dieser Arbeit, so wie andererseits der jiin-
gere Gubitz der Nachfolger nnsers Künstlers im deutschen Form-
schnitt ist, welcher den im Artikel des Juh. Georg Unger erwähn-
ten englischen Meistern gegenüber tritt, welche aber die deutschen
weit überilügelten. Die Schriftproben machte Ungar in einer Pigcß
bekannt, unter dem Titel: Proben einer neuen Art deut-
scher Lettern. Erfunden und in Stahl dazu geschnitten von
J. F. Ungar, Berlin 1795, kl. 3. zWGl Jahre früher ab er eine
kleine Abhandlung über die Anwendung von k-Iulzpqattexl zum
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