242
Unger ,
J 0h.
Caspar.
Unger,
Joh.
Georg.
tete er ein. In Berlin wurde das Gadetenlmaus nach seinem Plane
gebaut. Im Jahre 1781 leitete er den Bau der 'I'hür;ne auf dem
Friedrichstädter Markte, und auch Pläne zu Prlvatgehäuden feg.
tiglc er. Zuletzt erhielt der Künstler die Stelle emes Oberlmfbau.
rathes, als welcher er 1812 starb.
Unger, Johann CEISPEIP, Bildhauer, arbeitete um 1750 50 zu
Nordhausen in Thüringen. In der St. Blasius- und St. Jakobs.
kirche der genannten Stadt sind Altäre und Statuen von ihm in
Holz wgeferti et. 31'451. Lessefs Nachrichten von der Einweihung
der St. Jakoiskirche 174g. "
Ünger, Johann GBOPg, Formschneider, wurde 1715 zu Goos bei
Pirna geboren, und trat in letzterer Stadt beiin Buchdrucker Grü_
tze in die Lehre. Seine Beschäftigung brachte ihn auf "den Ge_
danken, grosse Anfangsbuchstaben in H0lz_zu schneiden, und
diese Uebung setzte er als Schriltset-zer auch in Berlin fort. Doch
ging er hier weiter, indem er Druclaerverziernngen nach Kupfer.
sticlien zeichnete und coniponirte, welche, W11 Ihm selbst in HUlz
geschnitten, grossen Beifall fanden. Der Buchdrucker Winter
wendete mehrere solcher Stöcke an, welche gewohnlich nach Sii,
clien von lVleil geschnitten waren. Vom Jahre 1757 an befasste
sich Unger ausschliesslieh mit dem. Forinscliiiitte, hatte. aber mil
Nahrungssorgen zu kämpfen, bis ihn die Täbaliä-fÄ(llllll1lSh'atiuu
in Dienste nahm. Die Buchdrnclaerstüclie und die Tabak-Et;
ketten sicherten dem Künstler Erwerb, er suchte sich aber uner.
müdet in seiner schwierigen Technik auszubilden , und so gelam,
es ihm endlich eigentliche Iiunstproduchte zu liefern. Eine Pols:
von fünf Landschaften wurde als meisterhaft gerühmt, der A1,
satz war jedoch nicht dem Lobe gleich, und als auch die genannte
Administi-atioxi aufgehört hatte, sah sich Unger wieder der Sorge
preisgegeben. Diese erdrückte ihn aber nicht. Er arbeitete um
verdrossen für Buch- und liunsthandlungen, stets bemüht, Sei.
11er Kunst eine Vollendung zu geben, wie sie sich iin 16. Jahn
hunderte erfreute. Rost II. H8- Will wirklich glauben machen
der Künstler habe diesen Zweck erreicht; allein ohne das Streben;
Ungeüs zu misskennen, war er doch noch ferne Yen den Lei
stungen jener Zeit. Sein Sohn Joh._Friedrich Qottlieb kam dem
Ziele näher, und leistete im Mechanischen "Vorziiglicheres als ein
anderer Künstler des 18. Jahrhunderts. Mit den beiden Unge!
beginnt überhaupt die Periode des neueren Aufschwungs der Xy_
lographie, sie blieben aber in ihrer kupferstecherischen Rege],
miissigkeit, welcher man damals huldigte, immer beschränkt. Sie
stehen bei allem Talente weit hinter den englischen lYleistei-n Bß
wich, Clennel, Nesbit, Branston und Hole, welche bald nacli
Ungar jun. dieser Kunst den Weg zu ihrem jetzigen Rubine vor,
zeichneten.
Unger sen. erfand auch eine Druckerpresse, welche mehr 1c;
5mm als die gewöhnliche, was für ihn von so grösserem Voi-thei];
war, als seine SchraEii-unien gewöhnlich sehr fein sind. Man be_
hauptete, der Künstler ha e zu diesem Zwecke neben dem Messe,
den Grgbgtichgl angewendet, welcher auf Holz nicht wohl allzu.
wenden ist. Die letzte Erfindung des Künstlers war eine Ramnb
maschine, welche zweckdienlicher ist. Im Jahre 1788 starb diese;
Cbfellwßrthe, und liebenswürdige Künstler. Er ging so arm aus de,
Welt, wie er als Buchdruclaerlehrling war. Ein Jahr nach seinem
Tode setzte ihm sein Sohn ein Denkmal, unter dem Titel: Denk.
mal eines Berlinische?! Künstlers und braven Nlan-