Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Unger , 
J 0h. 
Caspar. 
Unger, 
Joh. 
Georg. 
tete er ein. In Berlin wurde das Gadetenlmaus nach seinem Plane 
gebaut. Im Jahre 1781 leitete er den Bau der 'I'hür;ne auf dem 
Friedrichstädter Markte, und auch Pläne zu Prlvatgehäuden feg. 
tiglc er. Zuletzt erhielt der Künstler die Stelle emes Oberlmfbau. 
rathes, als welcher er 1812 starb. 
Unger, Johann CEISPEIP, Bildhauer, arbeitete um 1750  50 zu 
Nordhausen in Thüringen. In der St. Blasius- und St. Jakobs. 
kirche der genannten Stadt sind Altäre und Statuen von ihm in 
Holz wgeferti et. 31'451. Lessefs Nachrichten von der Einweihung 
der St. Jakoiskirche 174g. " 
Ünger, Johann GBOPg, Formschneider, wurde 1715 zu Goos bei 
Pirna geboren, und trat in letzterer Stadt beiin Buchdrucker Grü_ 
tze in die Lehre. Seine Beschäftigung brachte ihn auf "den Ge_ 
danken, grosse Anfangsbuchstaben in H0lz_zu schneiden, und 
diese Uebung setzte er als Schriltset-zer auch in Berlin fort. Doch 
ging er hier weiter, indem er Druclaerverziernngen nach Kupfer. 
sticlien zeichnete und coniponirte, welche, W11 Ihm selbst in HUlz 
geschnitten, grossen Beifall fanden. Der Buchdrucker Winter 
wendete mehrere solcher Stöcke an, welche gewohnlich nach Sii, 
clien von lVleil geschnitten waren. Vom Jahre 1757 an befasste 
sich Unger ausschliesslieh mit dem. Forinscliiiitte, hatte. aber mil 
Nahrungssorgen zu kämpfen, bis ihn die Täbaliä-fÄ(llllll1lSh'atiuu 
in Dienste nahm. Die Buchdrnclaerstüclie und die Tabak-Et; 
ketten sicherten dem Künstler Erwerb, er suchte sich aber uner. 
müdet in seiner schwierigen Technik auszubilden , und so gelam, 
es ihm endlich eigentliche Iiunstproduchte zu liefern. Eine Pols: 
von fünf Landschaften wurde als meisterhaft gerühmt, der A1, 
satz war jedoch nicht dem Lobe gleich, und als auch die genannte 
Administi-atioxi aufgehört hatte, sah sich Unger wieder der Sorge 
preisgegeben. Diese erdrückte ihn aber nicht. Er arbeitete um 
verdrossen für Buch- und liunsthandlungen, stets bemüht, Sei. 
11er Kunst eine Vollendung zu geben, wie sie sich iin 16. Jahn 
hunderte erfreute. Rost II. H8- Will wirklich glauben machen 
der Künstler habe diesen Zweck erreicht; allein ohne das Streben; 
Ungeüs zu misskennen, war er doch noch ferne Yen den Lei 
stungen jener Zeit. Sein Sohn Joh._Friedrich Qottlieb kam dem 
Ziele näher, und leistete im Mechanischen "Vorziiglicheres als ein 
anderer Künstler des 18. Jahrhunderts. Mit den beiden Unge! 
beginnt überhaupt die Periode des neueren Aufschwungs der Xy_ 
lographie, sie blieben aber in ihrer kupferstecherischen Rege], 
miissigkeit, welcher man damals huldigte, immer beschränkt. Sie 
stehen bei allem Talente weit hinter den englischen lYleistei-n Bß 
wich, Clennel, Nesbit, Branston und Hole, welche bald nacli 
Ungar jun. dieser Kunst den Weg zu ihrem jetzigen Rubine vor, 
zeichneten. 
Unger sen. erfand auch eine Druckerpresse, welche mehr 1c; 
5mm als die gewöhnliche, was für ihn von so grösserem Voi-thei]; 
war, als seine SchraEii-unien gewöhnlich sehr fein sind. Man be_ 
hauptete, der Künstler ha e zu diesem Zwecke neben dem Messe, 
den Grgbgtichgl angewendet, welcher auf Holz nicht wohl allzu. 
wenden ist. Die letzte Erfindung des Künstlers war eine Ramnb 
maschine, welche zweckdienlicher ist. Im Jahre 1788 starb diese; 
Cbfellwßrthe, und liebenswürdige Künstler. Er ging so arm aus de, 
Welt, wie er als Buchdruclaerlehrling war. Ein Jahr nach seinem 
Tode setzte ihm sein Sohn ein Denkmal, unter dem Titel: Denk. 
mal eines Berlinische?! Künstlers und braven Nlan-
	        
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