Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

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Ulf; 
Jacob 
V3 D 
der. 
Ulft, 
Jacob 
V31] 
der. 
Dieser Meister wollte ihn bei sich behalten, und gab ihm deswe- 
gen seine Tochter zur Ehe; allein UlCriCli ergrill" bald den Wan- 
derstab, und setzte Rom und Neapel zu seinem Ziele. In der 
ersteren dieser Städte malte er einige historische Bilder, und zierte 
Landschaften des Girolamo Muziano mit Figuren. Diese Bilder 
waren unter Papst Pius IV. in Tivoli. Auch zeichnete er in llom und 
Neapelinteressante Ansichten mit der Feder. besonders anlihe Ge- 
hiiude und Bauten der späteren classischen Zeit. Dadurch erwarb er 
sich Kenntnisse in der Baukunst, und da er in der Perspectivc sehr 
erfahren war, brachte er auch gerne in seinen Gemälden Arehitee- 
Iur an. Endlich laehrte er durch Deutschland wieder in's Vater- 
land zurück, und liess sich um 1568 in Tournay nieder, wo er 
nach Descampä Versicherung Verfolgungen zu erleiden hatte. Der 
genannte Schriftsteller nennt von ihm ein grosses Bild der eher- 
ncn Schlange in Wasserfarbe, die vier Evangelisten, Judith und 
lHelofernes, und eine Kreuzigung, wo Christus Ulme Fusstützixng 
nur an beiden Armen hängt. In diesen Gemälden ahmte Ulerick 
den Tintoretto nach, und sie sollen nicht ohne Verdienst seyn. 
Der Künstler über-schätzte sich aber nicht; 50 Sagte er einmal zu 
seinem Schüler G. von Mander, er 50110 die Malerei aufgeben, 
wenn dieser es eines Tages nicht besser mache , als er. Ludwig 
Heme von Courtray war ebenfalls sein Schüler. 
Ulerick starb zu (Fournay an der Pest, erst 44 Jahr alt. 
Ulf, 
Jacob 
van 
Ulft. 
Ulft, 3300i) V81] der, Maler, geboren zu Gorcuni 1627, widmete 
sich aus Neigung der Kunst, zuerst nur neben seinen Beruls- 
studien, da er! sich für den Staatsdienst vorbereitete. Er lehte 
in glänzenden Verhältnissen und hochgeehrt als Bürgermeister 
in seiner Vaterstadt, welche im ihm einen unparteiischen und recht- 
lichen Verwalter der Angelegenheiten besass. Nur in den Neben- 
stunden pflerrte er die liunst, zu welcher ihn Talent und Neigung 
zog. Dann ihefasste er sich auch mit der Chemie, zunächst zui- 
Bereitung von Farben fiir die Glasmalerei. In Gorcuin und in 
Geldcrland findet man in Kirchen gemalte Fenster, die sich im 
Golorite den schönen Gemälden CrabetlVs nähern. Er ist daher 
wahrscheinlich jener Chemiker Jacob van der Ulf, dessen Baron 
Ilcifenbcrg. (De 1a pcinture sur verre aux Pays-hns, in den Nuuv, 
memoires de PAcademie roy. de Bruxelles 1852. (I- 4  erwähnt, 
- aber als um 1621 lebend. Seine Oclbilder und Zeichnungen sind 
selten, aber meisterhaft, so dass die Zunftgenossexl Anstand neh- 
men werden, ihn zum Dilettanten zu verdammen. Er malte Land- 
schaften mit antiken Gebäuden, besonders in Rom und der Umge- 
gend, aber ohne Rom- selbst gesehen zu haben. Er bediente sich 
dabei der Kupferstiche oder der Zeichnungen anderer FlllIlE-tlßr, 
wusste aber so viel Originalität in seine Bilder zu legen, und die 
römische Prachtarchitektur "mit solcher Genauigkeit darzuztellen, 
dass es wenig befrexndet, wenn das Terrain und der südliche Himmel 
nicht mit eigenen Augen erschaut ist. So sieht man im Museum 
des Lbuvre eine Ansicht von Tivoli, aber auf der Ebene und an 
61116111 Flusse dargestellt. Dieses Bild ist sehr delicat behandelt, 
im dunklen Tone des Asselyn. Die Beleuchtung ist sehr schon. 
Ein zweites Bild im Louvre stellt einen Marktplatz dar, mit Vor- 
bereitung zu einem Feste, gut impastirt und sehr genau gemalt, 
doch etwas schwer im Ton. Descamps II. 598 sah in holländischen 
Cabmetten mehrere Bilderwon Ulft, die jetzt in anderen Händen 
sind. H. van der Linden van Slingelandt in Dort besass ein Haupt-
	        
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