Uffenbach ,
PhiliPP'
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net wird. Er bemalte den Brüekenthurm zu Frankfurt, wie San-
drart sagt, mit Bildern artiger Erfindung, welche H. Bons 167?
erneuerte. Im Jahre 1599 bemalte er die neue Orgel in der Bar-
füsßßrlriirßhe, 11ml 1605 zierte er die damals sogenannte Ilechnei-
stube iin Römer sinnreich aus. Den unteren Theil des Rüinei-s
mit den Siiulengiingcn malte Ulfenbach in Oel, nach Hüsgen
(Frankfurter Künstler S. 5G) ein schönes kleines Bild mit verstän-
diger Perspektive und gut gezeichneten Figuren. Hüsgcii sah die-
ses Bild und bemerkt, dass auf der Rückseite das Moiiograiiiin
des Künstlers sei. Unklar ist es uns, wenn der genannte Schrift-
steller sagt. H. Lautensack habe diese Ansieht des Bümers in Holz
geschnitten. Darunter kann nicht das Bild UFFGIIIJHCIVS verstan-
den. werden, da Lautensack älter ist. In der Predigerkirche zu
Frankfurt ist ein Altarbild von ihm, welches die Himmelfahrt;
Christi vorstellt. In der Gallerie des Belvedere zu Wien ist ein
2 Fuss !l._Zull hohes Bild auf Kupfer, die Verkündigung Mariens.
Der Erzengel ist von vielen anderen Engeln umgeben, welche
ein rothes Tuch über Maria halten, während der heil. Geist und
ein kleiner Engel mit dein Kreuze herabschweben. Am Betsclie-
mel steht die Jahrzahl 1600. Ueberdiess finden sich schön colo-
rirte Bildnisse von diesem Künstler. Dann war er auch Mecha-
niker und Feldmesser, und wurde als solcher häufig verwendet.
Hüsgen sagt ferner. Uifenbach habe sich der Alcliymie und
den ngeistlichen Sinnbildernie zu sehr ergeben, viel geschrieben,
und zu den Zeiten des Fettinilchs sich zu vielem Verdrusse
in bürgerliche Händel gemischt. Wir haben zwei literarische
VVerke von ihm: Bericht und Erklärung zweyer beigelegten Iiii-
pferstuckeii, oder Zeitweiser der Sonnen über die ganze VVelt.
Frankfurt 1598, 4., ferner: De Quadratura circuli mechanici, das
ist Ein Newer, kurzer, Hochiiützlicher vnd leichter Mechanischer
Tractat etc. Durch Philippum Vffenbaehen, Mahlern und Bur-
gern zu Frankfurt am Mayn. In Verlegung des Authoris
1619. In vermehrter Ausgabe, Nürnberg bei P. Fürst 1Ö55-
Im Jahre 1640 starb der Künstler.
Üffenbach fertigte auch viele Zeichnungen zum Stiche. Diese
Blätter sind mit einem aus PVb. bestehenden Monograinine be-
zeichnet. Bartsch P. r. IX. 577. erkennt darunter einen anony-
men Stecher, und verfällt nicht auf Ulllenbach, dessen Moiiograiiiiii
es ist. Den Beweis liefert dasselbe Zeichen, welches in starken
Zügeii am Ende des oben erwähnten Werkes: De quadratura cir-
culi steht. Ob aber Uffeiibach die Blätter selbst gestochen oder
nur die Zeichnung geliefert habe, ist eine andere Frage. Die Zeit
passt wenigstens für ihn, denn Brulliot I. 5082 erwä int ein dem.
Verfasser des Peintre-graveur unbekanntes Blatt von 1595, WßlCheS
das Monogramm in einer viereckigen Einfassung zeigt. _ES stellt
die heil. Jungfrau mit dem Kinde in einer Gloi-ie dar. Ein ande-
res, angeblich von Ulfenbach gezeichnetes und radiiltes Blatt mit
dem Monogramrn und der Jahrzahl 1588, erwähnt Fussly- Es ent-
hält eine mystische Darstellung nach Matthäus Qß-i 1st hart und
steif, aber mit sicherer Hand radirt, gr. 4. Die Madonna mit
dem Rinde in der Glorie ist jedenfalls von anderer Hand als die
unten erwähnten von G. Keller herrührenclen Blätter nach UlTeii-
baclfs Zeichnungen. Diess ist auch mit zwei anderen Blättern mit
dem Moiiogrammß PVlJ- der Fall. Das eine stellt das ßilcliiiss
des Sultan Mahomed, das andere den Lanclgrafen Georg vmii
Hgsen auf dem Paradebette dar. Diese Blätter könnten V0"
U enbach selbst herrühren. Dann soll er 50 geätzte Blätter