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Udine ,
Martina
stellte auf diesen den heil. Petrus dar, wie er dem heil. BischofErma-
goras den Hirtenstab reicht, und dann die vier liirehexilehrer, gross-
artige Gestalten. F-ür diese Bilder erhielt der Künstler nach dem Gut-
aZhten der Maler Gio. Martiui da Udine und Bastianellu Florigiem
l ODukaten. Mania o, 1. e. ibt 2 5. Doc. XX. und XXI. die be-
treffenden Urkundengaus den? Stfdtaüchive, und das Gutachten der
Taxatoren von 1521, welche das Werk des Mistro Peregrino ncosa
exeellente et laudahilei: nennen. Die Confraternita clei calzulai in
Udine besass von diesem Künstler ein Bild der Verkündigung Ma-
riä, mit derAufschrifL: Pellegrinusfaciebat P. P. anno 151g. Die-
sesdßelnältle wurde nach der Auflösung der Bruderschaft nach Ve-
nc lg gebracht.
Das Hauptwerk des Künstlers in_Oel, in welchem er die GFOS5-
artigkeit seiner späteren Manier mit dem _Fleisse seiner früheren
Zeit vereinigte, ist in St. Maria dei Battuti in Cividale. In Mitte
der Tafel sitzt die Madonna mit dem Binde auf dem Throne, und
an den Stufen desselben erscheinen vier aquilcische Jungfrauen
von süsser Grazie, wie es bei Pellegrino nirgends vorkommt. B9-
sonders schön ist jene, welche im Lesen vertieft ist. Dabei steht
der Täufer Johannes, und St. Donatus mit dem Modelle der Stadt,
Ein Engelchen spielt die Zither. Auf den Seitenflügeln malte dm-
Iiünstler den heil. Sebastian und den heil. Michael. Der Täufer
erscheint auf diesem Bilde als crgrauter und strenger Sohn der
Wüste. Stl Sebastian ist von edlen Formen, und zeigt bereits von
fleissigem Studium des NüClitCIl. St. Michael erscheint im liample
mit dem Drachen, eine bewegte Gestalt mit der lVIilde eines En-
gels im Gesichte. Der Dämon liegt zu seinen liüsscn in kühner
Verkürzung, aber nicht in hässlicher Gestalt. Im oberen Thcile
des Bildes war Gott Vater zwischen zwei Engeln dargestellt. Die
Färbung dieses Gemäldes ist harmonisch, nur wäre in den Tinten
eine grüssere Wärme und mehr Abwechslung in der Carnatiun zu
wünschen. Auch in der Zeichnung lassen sich Mängel nachwei-
sen. Dennoch ist dieses Bild als eines der ausgezeiclinetstcn XVm-he
der Malerei in Friaul zu rühmen. Der Altar ist aber nicht mehr
vullstiintlig in der Iiirche. Das Bild des ewigen Vaters ist verlo-
ren. Die Seitenflügel sind in der Sammlung des Grafen Maniagu,
Der Iiüxistler erhielt für diese grosse Altar-tafel 100 Dukaten. 1501
Maniago , l. e. pag. 298, XXII.), ist ein Schreiben des Künstlers
von 1525 abgedruckt, in welchem er bestättiget, dass er (Piligriu
pittore) von der wConfraternita di Madonna Santa et Seola soa t-li
Borgo di ponte di Cividalu das Geld für die Tafel erhalten habe.
Mehrere Werke dieses Meisters" sind verschollen, oder sie
müssen zu Grunde gegangen seyn; denn Vasari sagt, der liiinst-
ler habe in San Daniele viele Schüler gehabt. Unter diesen neu-
nen wir Luca Monverde, Bastianello Florigoriu, Francesco Flo-
riani, Antonio Floriani, Liberale Gensio, Bernardo Blaceo und
Girolamo da Udine. Alle diese Künstler fanden bei ihm Arbeit
und gute Bezahlung. Diess bemerkt Vasari namentlich im Leben
des Pordenone." Pellegrino muss daher viele Aufträge erhalten
haben, welche ihm Vermögen eintragen. Seine Tochter Laura,
Gattin des Battista Maniaco, Verkaufte 1548 ein Haus in Udine,
welches ihr als Mitgift zufiel. Der Meister lebte noch 1555 in
Friaul. Er kommt in diesem Jahre als Taxator eines Bildes von
Pordenone in S. Michele vor, bei Maniago, Doc. LIII. p. 515,
Smäter wird er im Vaterlande nicht mehr genannt, obgleich der
l-iunstlcr mich 1545 lebte. Vasari sagt, dass die Herzoge von Per-
rara den Künstler sehr hegünstiget haben. Er konnte daher nach