206
Udine ,
Giovanni
rung, so dass Rieamatnre nicht "mehr an die Abreise denken
konnte. Jm Jahre 1560 machte er, noch gesund an liürper und
Geist, sein Testament, und verfügte über sein Vermögen. Seine
irdischen Ueberreste sollten in S. Lucia zu Udine ruhen, wu die
Iiinder seiner zweiten Ehe begraben lagen (Maniagu, Doc. XCIX),
Im_ Testamente gedenkt er nur seines ältesten Sohnes liafel, wg]-
cher Cauonicus in Cividale war. Hierauf begab er sich nach Rom,
wo ihm der Papst den Auftrag ertheilte, die bereits beschädigte"
Malereien in den vatikanischen Loggien zu restauriren. Von liunl
schickte er sein Bildniss nach Udine, der Meister selbst aber kam
nicht mehr zurück. Er starb in Rom 1554, und Würde im Pan-
theon begraben, da wo auch die Gebeine des unsterblichen lis-
fael ruhen. Sein Todesjahr bestimmt Vasari. Sicher ist, dass die
Witlwe des Meisters bei der am 50. März 1566 erfolgten Eriiß".
nung des Testaments bereits mit Bernardino Amadeo wieder ver-
heirathet war. Mania o, Doc. CXV.
Vasari gibt das Bädniss dieses Meisters, dann iinden wir es
auch bei Sandrart I. tav.2., in der florentinischen Serie de ritratii
V. 185, bei d'Argensville I. 129, bei Bullart I. 405-, bei Bottari
III. 45., und einzeln von Baron gestochen.
Stiche nach Werken dieses Meisters.
Die Bundeslacle durch den Jordan getragen, reiche COmpuSL
tion, wahrscheinlich von G. da Udine, in 4 Blätter von C. B0);
1547, s. r. qu. fol.
Die heil. Jun Frau mit dem Kinde auf Wolken von Engeln
umgeben. Angeblich nach einer Zeichnung NannP s rüdirt,
Ohne Namen, 3.
Die Arabcskcn und Figuren in den vatikanischen Loggien
ausgeführt, unter dem Titel: Parerga atque ornamenta, ex liaphae_
lis Sanctii prototypis, a J. Nannio Utinensi in Vaticani Palatii
Xystis partim opere äilastico partiin colonbus expressa, 45 Blätter
von P. S. Bartoli ra irt. Mit Dedication an den Cardinal Camillo
Borghese, qu. fol.
Die Folge der Arabesken, 20 Blätter von Agostino Veneziam,
(2 von Jacopo Francia). A. Salamanea exc., kl. fol.
Neuere Stiche nach diesen Ornamenten sind von Gio. Oma-
viani. S. den Artikel desselben, und noch mehrere andere s. R3-
fael Santi, XIV. 451.
Fries mit Cupido und einer Sirene, gest. von A. Venezianm
Ant. Sal. exc. Bartsch XV. p. 53g.
Arabeske, Ant. Sal. exc. Bartsch XV. 55. 56. Nr. i. 2.
Spielende Amoretten,_ nach Rafael und Giov. da Ucline, gesh
vom Meister mit dem Würfel. Bartsch 27.
Zwei Blätter mit Grotesken, nach Zeichnungen radirt von
Caylus, fiir CrozaPs Recueil.
Die schönen Laub- und Fruchtgewinde im Saale mit der Fa.
bel4der Psyche in der Farnesina. Die Stiche s. Rafael Santi, XIV_
S. 55.
Ein Vogel mit einem Fisehknochen auf dem Baumaste, nach
einer Federzeichnung aus dem Cabinet Howard von C. Knapton
im Umriss gestochen, 1756! fül-
Udme, Giovanni Martin! da, Male,- von Udine, war der Sohn
eines Malers Martinas, und wird in den Registern der alten Bru-
dersclxaft des heil. Christoph von 150i - 1519 immer nach diesem
genannt (Giovanni dipinture üglio di Martina). Im Jahre 1521
war dieser ältere Martina da Udine berexts todt, denn Graf M3.