Volltext: Torre, G. - Veiss, R. (Bd. 19)

Egablissement äründetc. Er stach Bildnisse grosscr Zeitgenossen, 
wxe jene Napo um's, des Kaisers Franz von Gesten-eich, des Iiö- 
nigs Hieronymus von Westphalen u. a. 
Uccelli , 
dagli 2 
VOD 
Beiname 
UCCOllO , PQOlO, Maler. eigentlich Paolo di Dono, detto Ucccllo, 
wurde nach Baldinucci 158g zu Florenz geboren, und der Angabe 
dieses Schriftstellers folgen die meisten späteren Autoren. Allein 
der Künstler wusste selbst nicht, wann er geboren wurde; denn 
in einem Documentc von 1442 bei Gaye (Carteggio inedito etc. I. 
Nr. 54) gibt er 1596 oder 1597, und dann 1402 als sein Geburts- 
jahr an. Zuerst kommt er 1407 vor, und zwar in dem mit Ghi- 
berti erneuerten Vertrag über Herstellung der Bronzethiiren von 
S. Giovanni (Gaye Nr. 54), wo er nGarzcne di Bottcgae genannt 
wird. Uccello könnte demnach als Schüler GhibertPs betrachtet 
werden, man nennt aber gewöhnlich den Antonio Vcneziano als 
Meister desselben. 
Paolo di Dono bezeichnet mit Masolino da Panicale den Ueber- 
gang aus der Richtung des germanischen Styles in die moderne 
Zeit, und er ist der Begründer der Linear-Perspektive, welche 
als eines der wichtigsten Elemente der naturalistischen Auflassung 
zu betrachten ist. Schon Vasari (Deutsche Ausgabe von Schoru 
II. l. 80) weiset auf Uccello's Erfindung in diesem Fache hin, und 
auf die perspektivischen Zeichnungen desselben, welche er mit 
Fleiss und Lust ausführte. Der genannte Schriftsteller meinte 
aber, dass ein allzu vieler Gebrauch dieses Mittels ein unnützer 
Zeitverlust sei, und einem Figurenmaler mehr schade als niitze, 
indem er sich hiedurch eine trockene und ängstliche Manier an- 
gewöhne. Auch Lanzi scheint die Wichtigkeit der Erfinduxßg Pae- 
lo's, auf welche dieser durch den Mathematiker Gio. anetti 
geleitet worden seyn soll, nicht gehörig zu würdigen, weil er es 
zum Vorwurfe machen will, dass der Künstler darüber in den 
übrigen Theilen mittelmässig geblieben. Es ist aber immerhin 
hochzuhalten, wenn Paolo, wie Lanzi bemerkt, in jedem neuen 
Werke sich in jener Wissenschaft wieder neu gezeigt, und Bau- 
tcn und Colonnaden in kleinem Raume gross darzustellen gewusst 
habe. Er brachte auch Figuren in Verkurzungen an, die den äl- 
teren Malern unbekannt waren, und keiner derselben hat sie 
so richtig hingestellt, als Uccello. Baldinucci und Bottari nen- 
nen ihn auch den ersten, der es verstanden habe, fliegende Ge- 
wänder (svolazzi) zu malen. Ueberdiess ist nach VasarPs Be- 
merkung Paolo derjenige Künstler, der zuerst in den Land- 
schalten die Bäume richtig gestellt, und sie nach der Entfernung 
verkleinert hat. Diese Landschaften sind ausser den Figuren auch 
mit Thieren staffirt, welche kein früherer Künstler so getreu dar- 
zustellen wusste. Besonders zeichnete und malte er Vögel, nach 
der Natur, deren GLVlßlß in seinem Hause fiitterte. Daher erhielt 
der Iiünstler den Beinamen Üccello (Vogel). VVenn wir in andern 
Werken lesen, der Künstler habe von Familie eigentlich Maz- 
zoechi geheissen, möchten wir fast glauben, es sei diess eine 
Verwechslung mit Antonio di Donino Mazzieri, welcher schon um 
1500 durch Landschaften mit Thieren Ruf erwarb. 
Im lireuzgange von St. Maria Novelle (Chiostro verdel zu 
Florenz sind Frescomalereien von Uccello. Sie enthalten III Chia- 
roscuru Darstellungen aus dem Leben der Altvätcr Adam und 
Nvflll, 11m1 zeigen Paolo's vorherrschender. Streben für die Land- 
schafts- und Thiermalerci, zwei untergeordnete, jener Zeit mehr
	        
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