Ubicini ,
Giovanhi.
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wähnt. A. Reumvflt berührt das Verhältniss, in welchem Ubertini
zu A. del Sarto stand, und woraus hervorgeht, dass dieser Mei-
ßier ihm zu Arbeiten verhalf. Zuerst finden wir ihn bei der präch-
tigen Ausschrnucltung der Hochzeitkammer des Pierfrancesco Borg-
lierini in Florenz beschäftiget. In dieser Hammer waren kunst-
reich gearbeitete hölzerne Meubeln, von dem Baumeister Baccio
dlAgnolti gearbeitet. Die Nlittelstiiclte der Bettstelle wurden von
A. del Sarto, Jacopo Pontormo, Francesco Granacci und Francesco
d'Ubertini VerdP) il Bachiacca mit Darstellungen aus dem Leben
Joseph's, des Sohnes Jahob's geschmückt. Bachiacca malte zwei
anmuthigc Bilder, welche sich sehr dem Style del Sart0's nähern.
Das eine stellt die Scene mit dem Becher in Benjamirfs Sache
da", und auf dem anderen entlässt Joseph die Brüder mit Geschen-
lien, urn den Vater zu holen. Diese Gemälde gelangten in die
ehemalige GaddPsche Gallerie, dann nach Siena, und waren um
1855 im Besitze eines zu Florenz anwesenden Engländers, desHerrn
J. Sanford.
Auch Gio. Maria Benintendi liess sich auf ähnliche Weise
ein Zimmer ausschmiicken, wie Borgherini. A. del Sartß malte
das Bild, welches mehrere Scenen aus dem Leben David's vor-
stellt, jetzt in der Dresdner Gallerie. Pontormo die Epiphania,
und Bachiacca scheint bei derselben Gelegenheit zwei Gemälde
geliefert zu haben. Er ist wahrscheinlich jener Francesco d'Alba-
tino, von welchem Vasari im Leben des Francia Bigio spricht.
Letzterer malte mit del Sarto das erwähnte Bild in Dresden, wel-
ches mit A. S. MDXXIII. F. B. bezeichnet ist. Daraus gewinnen
wir einen Anhaltspunkt für die Zeitbestilnlnung.
Lanzi erwähnt von Ubertini eines Bildes in S. Lorenzo zu Flo-
renz, die Marter des heiLArliadius vorstellend, welches schon dem
modernen Geschmacke sich nähert. Werke dieser Art gingen nach
England, wo sie aber verschollen zu seyn scheinen, da Waagen kei-
nes derselben nennt. Ueberdiess fertigte der Iiiinstler für den
Herzog Cosmus verschiedene Cartons zu Tapeten, Bettdecken u.
s. w. Mehrere solcher Stücke hatte Antonio Ubertini gestickt.
In der Gallerie des h. Museums zu Berlin ist ein 2 F. 9 Z.
hohes und 5 F. 4 Z. breites Gemälde von Ubertini, welches die
Taufe Christi darstellt, mit einer Landschaft im Hintergrunde.
Dieses Bild ist nach Kugler nicht sonderlich bedeutend, aber durch
verschiedene lebenvolle Gruppen und durch den lustigen Wech-
sel des Costiimes interessant. Es erinnert an gewisse Leistungen
des Pier di Cosimo und Andrea del Sarto. Ch. von Mannlich nennt
ein Bild der Vermählung der heil. Catharina mit vielen Figuren in
einer Landschaft, welches zur Zeit des genannten Schrifstellers in
der Gallerie zu München war. Jetzt ist es zurückgestellt. In der
Gallerie zu Dresden ist ein (3 F. 2 Z. breites Gemälde, welches
einige junge Männer vorstellt, welche VWllens sind, mit Pfeilen
nach einem torlten Manne zu schiessen, wahrscheinlich jener
SCYÜIE, nach dessen Tod sich mehrere für seine Söhne ausgaben.
Alle schossen, nur der jüngere nicht, welcher Sagte, das Herz
des Vaters sei ihm auch im Tode noch theuer.
UblClFll; Glovannl, Ijupferstecher von Mailand arbeitete in den
hexden ersten Decenmen unsers Jahrhunderts nnt seinem Bruder
fur den Verlag von Saum Vallardi, welcher um 1312 in Paris cm
Diesen Beinamen führte wahrscheinlich
Künstlers. Vasan wmss nlclnts davon.
die
Familie
des